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Studienpräsentation

Gesellschaftlicher und ökonomischer Nutzen mobiler Pflege- und Betreuungsdienste in Wien

Der Dachverband Wiener Sozialeinrichtungen hat das NPO-Kompetenzzentrum der WU beauftragt, den gesellschaftlichen und ökonomischen Nutzen der mobilen Pflege- und Betreuungsdienste in Wien mittels einer Social-Return-on-Investment-Analyse zu erheben. Die Studie zeigt, welch vielfältige Aufgaben und Tätigkeiten mobile Dienste in Wien erfüllen und identifiziert positive und negative Wirkungen der erbrachten Leistungen.

Im Beisein der Präsidentin des Dachverbands der Wiener Sozialeinrichtungen, StRin Maga Sonja Wehsely fand am 10. April ein ausführliche Präsentation der Ergebnisse durch die beiden Studienleiter/innen Dr. Christian Schober, Direktor und Senior Researcher am NPO-Kompetenzzentrum der WU und Mag. Nataša Perić, Researcherin am NPO-Kompetenzzentrum statt.

Auswirkungen mobiler Pflege- und Betreuungsdienste auf Stakeholder

Die Social Return on Investment (SROI) Analyse zeigt den gesellschaftlichen und ökonomischen Nutzens mobiler Pflegedienste in Wien auf. Konkret werden die Wirkung mobiler Pflege- und Betreuungsdienste bzw. deren Wegfall auf die Stakeholder analysiert. Als solche wurden folgende Gruppen identifiziert: Klient/inn/en, Mitarbeiter/innen, Angehörige der Klient/inn/en, Fonds Soziales Wien, Krankenhäuser, AMS, Bund, Stadt Wien, Sozialversicherungsträger/innen, Mitarbeitervorsorgekassen, Lieferant/inn/en, niedergelassene Ärzt/innen, Eigentümer/innen, Einsatzorganisationen, Sachwalter/innen, Vermieter/innen und die allgemeine Wiener Bevölkerung. Der Evaluierungszeitraum bezieht sich auf das Jahr 2010.

Pro investierten Euro entstehen Wirkungen im Gegenwert von 3,70 Euro

Insgesamt ergeben sich auf Basis der durchgeführten Erhebungen und Berechnungen für das Jahr 2010 monetarisierte Wirkungen in der Höhe von rund 660 Mio. Euro. Demgegenüber stehen Investitionen von hochgerechnet rund 178 Mio. Euro, die insbesondere aus Zahlungen des Fonds Soziales Wien und Klient/inn/enbeiträgen bestehen. "Wird der Gesamtprofit auf die Gesamtinvestitionen in die mobilen Dienste bezogen, ergibt dies einen SROI-Wert von 3,70. Dies bedeutet, dass jeder 2010 in die mobilen Dienste investierte Euro Wirkungen im monetarisierten Gegenwert von 3,70 Euro schafft", so Christian Schober.

Größten Profiteur/innen: Krankenhäuser und Klient/inn/en

Der größte Profit entsteht für Krankenhäuser, gefolgt von Klient/inn/en, der allgemeinen Wiener Bevölkerung und den Angehörigen. Der niedrigste Profit entsteht den Lieferant/innen. Die Krankenhäuser profitieren hierbei durch geringere Kosten aufgrund einer geringeren Anzahl an Procuratio-Fällen. Dabei handelt es sich um Patient/inn/en, die ohne medizinischen Grund im Krankenhaus betreut werden. "Zusammengefasst agieren die in Wien tätigen mobilen Pflege- und Betreuungsdienste sehr erfolgreich. Ihre Wirkungen waren, bezogen auf das Jahr 2010, mehr als 3,7 Mal so hoch wie die getätigten Investitionen", sind sich Nataša Perić und Christian Schober einig. "Die Studie zeigt beispielhaft auf wie lohnend eine Investition in den Sozialbereich sein kann", meint Studienleiter Christian Schober.

Zum Download der umfassenden Studie

Rückfragen:
Mag. Cornelia Moll
Pressesprecherin
Tel: + 43-1-31336-4977
cornelia.moll@wu.ac.at