Donnerstag, 15.07.2021
09.15-10.15 Uhr
Wirtschaft und gesellschaftliche Herausforderungen
Klimawandel und Nachhaltigkeit zählen zu den großen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts – und sie beeinflussen schon heute unser Alltagsleben. Die Ursachen vielfältiger ökologischer Krisen und ihre Auswirkungen auf Mensch und Natur werden in dieser Session ebenso thematisiert, wie verschiedene Konzepte und Betrachtungsweisen, um diese Herausforderungen zu meistern. Andreas Novy und Magdalena Prieler werden Denkanstöße liefern, wichtige Zusammenhänge besser zu verstehen und zu überlegen, was Sie persönlich dabei unterstützt, beziehungsweise was Sie davon abhält, nachhaltiger zu leben. Es geht also gleichermaßen um Problemverständnis und die Suche nach Lösungen.
ao.Univ.Prof. Dr. Andreas Novy
Andreas Novy ist Leiter des Institute for Multi-Level Governance and Development und ao.Univ.Prof. am Department Sozioökonomie der WU. Er hat zahlreiche Publikationen mit Schwerpunkt auf sozialökologischer Transformation, Stadt- und Entwicklungsforschung, internationaler politischer Ökonomie, sozialem Zusammenhalt, sozialer Innovation und Transdisziplinarität veröffentlicht und an Forschungsprojekten in diesen Bereichen gearbeitet. Er ist Vizeprogrammdirektor des MA-Programms Social-Ecological Economics and Policy (SEEP) und Präsident der International Karl Polanyi Society.
Magdalena Prieler, MSc (WU)
Magdalena Prieler ist Lehrassistentin am Institute for Multi-Level Governance and Development für das Fach Zukunftsfähiges Wirtschaften. Im Erasmus+ Innovationsprojekt „Fresh-up Economics. Towards Economic Literacy in Europe“ entwickelt sie gemeinsam mit Andreas Novy und Forscher*innen sowie Erwachsenenbildner*innen aus fünf weiteren Ländern der Europäischen Union eine Lernplattform zu ökonomischen Grundbildung – verfügbar in sechs Sprachen.
10.30–12.00 Uhr
Gemeinsam nachhaltig Wirtschaften
Versetzen Sie sich in die Lage eines Unternehmens und versuchen Sie nachhaltig und gleichzeitig profitorientiert zu entscheiden! Im Workshop werden Sie erleben, wie bestimmte Entscheidungen den gemeinsamen wirtschaftlichen Erfolg beeinflussen.
Jede*r für sich und keine*r für alle! So handeln manche Teilnehmer*innen im gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Kontext. Das bedeutet, dass enorme Mengen an Ressourcen abgebaut und verbraucht werden und so viel CO2 ausgestoßen wird, dass sich die Lebensqualität auf der Erde verschlechtert. Dabei bleibt am Ende nicht nur die Umwelt auf der Strecke – auch das Ziel maximaler Profite wird häufig verfehlt.
Warum werden trotzdem solche Entscheidungen getroffen? Und was würde passieren, wenn alle nach diesem Motto handeln würden? Was würde das für unsere Gesellschaft und unsere Wirtschaft bedeuten?
Michael Posch, MSc (WU)
Michael Posch ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und Lehrender am Institut für Wirtschaftspädagogik. In der Lehre ist er vor allem in den Bereichen der Sozialen Kompetenz sowie in der Didaktik des Rechnungswesens tätig. Mithilfe seiner Forschung mit Fokus auf der Ökonomischen Bildung möchte er zur Förderung der wirtschaftlichen Allgemeinbildung von jungen Erwachsenen beitragen und sie somit auf zukünftige wirtschaftliche Lebenssituationen vorbereiten.
Mag. Rainer Baier
Rainer Baier lehrt seit 20 Jahren an der WU im Institut für Wirtschaftspädagogik die Fachbereiche Didaktik der Wirtschaftsinformatik, Business Intelligence und Soziale Kompetenz. Er freut sich besonders das Thema „Gemeinsam nachhaltig wirtschaften“ mit jungen Menschen zu bearbeiten, da ihre Generation am meisten von den negativen ökonomischen und ökologischen Auswirkungen betroffen sein wird.
13.00-14.30 Uhr
Research Insights
Welche Themen beschäftigen die Forscher*innen an der WU? Was braucht es, um ein Forschungsvorhaben umzusetzen? Und wie sieht der Alltag von Wissenschaftler*innen aus? Diese und andere Fragen beantworten unsere Forscher*innen in den Research Insights Sessions.
Univ.Prof. Dr. Jonas Puck
Jonas Puck ist Professor für International Business. Nach zahlreichen Stationen im Ausland ist er seit 2009 an der WU Wien tätig, hat hier das Institut für International Business aufgebaut und war Leiter von Masterprogrammen und zahlreichen Universitätseinrichtungen. In seiner Forschung beschäftigt sich Jonas Puck vor allem mit der Internationalisierung von Unternehmen. Er untersucht zum Beispiel wie sich Wahlen in Ländern auf Investitionen auswirken, wie staatliche Abkommen den Handel zwischen Ländern beeinflussen, oder wie sich Migration auf die internationale Unternehmenstätigkeit auswirkt. Aktuell beschäftigt ihn zum Beispiel die Frage, ob es (wie von vielen Politiker*innen gerade gefordert) sinnvoll ist, bestimmte Industrien gezielt wieder in Österreich anzusiedeln. Neben seiner Forschung zur Internationalisierung forscht Jonas Puck als begeisterter Fußballanhänger im Bereich Fußballmanagement und bringt seine Ergebnisse als Vizepräsident des First Vienna FC direkt ein.
Univ.Prof. Dr. Nadia Abou Nabout
Univ.Prof. Dr. Nadia Abou Nabout
Nadia Abou Nabout ist Professorin an der WU und leitet das Institut für Interactive Marketing & Social Media. In ihrer Forschung beschäftigt sie sich mit der Wirkung von Werbung im Internet, z.B. in Suchmaschinen (wie Google) oder auf sozialen Medien (wie Facebook, YouTube oder Instagram). Dabei interessiert sie sich vor allem dafür, wie das Werbeumfeld die Werbewirksamkeit beeinflusst, was passiert, wenn ein Werbemittel nicht komplett sichtbar ist und ob Targeting von Werbung diese auch besser macht. Um diese Fragen zu beantworten, arbeitet sie oft mit Unternehmen zusammen, die ihr große Datensätze für ihre Forschung zur Verfügung stellen. Am meisten gefällt ihr, dass sie in ihrer Forschung spannende Fragen mit quantitativen Methoden untersuchen kann. In ihrer Arbeit schreibt sie am liebsten Einleitungen für wissenschaftliche Paper.
Dr. Judith Kohlenberger
Judith Kohlenberger ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sozialpolitik, wo Sie zu den Themen Migration, Asyl und Integration arbeitet. Seit dem Fluchtherbst 2015, als viele Menschen aus Syrien, dem Irak und Afghanistan in ganz Europa Zuflucht suchten, erforscht sie das Humankapital von Geflüchteten – also ihre beruflichen Qualifikationen und Bildungsabschlüsse, die für die spätere Integration am Arbeitsmarkt wichtig sind. Entgegen weit verbreiteter Gerüchte zeigte sich, dass viele Geflüchtete gut gebildet sind und aus der Mittelschicht ihrer Herkunftsländer stammen.
Derzeit leitet sie ein Forschungsprojekt, das untersucht, wie geflüchtete Frauen ihren Alltag in Österreich bestreiten. Dafür wurden telefonische Interviews sowie Gruppengespräche vor Ort durchgeführt. Erste Ergebnisse zeigen, dass Kinder eine wichtige Funktion für die Integration ihrer Mütter einnehmen, etwa wenn durch sie Kontakte zu österreichischen Familien hergestellt werden.
An ihrer Arbeit schätzt sie, dass ihre Forschungsergebnisse unmittelbar gesellschaftlich relevant sind und wichtige Impulse für die bessere Integration von Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund in Österreich liefern.