Vertretungen der WU-Professor*innen

Wer war Stephan Koren?

Koren war als Werkstudent bereits ab Mitte August 1944 am Institut für Wirtschaftsforschung tätig und wurde mit 1. Juni 1945 dort angestellt, wo er dann bis Mitte der 1970er Jahre tätig war. Zunächst wurden ihm die Referate Energiewirtschaft und Industrie übertragen, anschließend widmete er sich der empirischen Wirtschaftsforschung und politisch-theoretischen Analysen. 1964 habilitierte er sich an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien für das Fach Nationalökonomie mit einer Arbeit über die Verstaatlichung in Österreich. Im Frühjahr 1965 wurde er zum o. Universitätsprofessor für Wirtschafts- und Sozialpolitik an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Innsbruck ernannt. Für die Tätigkeiten an beiden Universitäten pendelte Koren stets hin und her und kam 1968 an die Hochschule für Welthandel (heute WU), wurde aber von dieser Position wegen seiner politischen Tätigkeit karenziert.

Mit seiner Hartwährungspolitik prägte er die österreichische Wirtschaftspolitiklandschaft und erstellte 1967 ein Wirtschaftskonzept der ÖVP, den sogenannten "Korenplan". Ein Jahr später wurde Koren Staatssekretär im Bundeskanzleramt, 1968 bis 1970 auch Finanzminister in der Regierung von Josef Klaus. Anschließend war er von 1970 bis 1978 als Nationalratsabgeordneter während der Regierung Bruno Kreiskys, der Klubobmann des ÖVP-Parlamentsklubs und somit Oppositionsführer. 1978 übernahm Koren schließlich das Amt des Präsidenten der Österreichischen Nationalbank, das er bis zu seinem Tod ausübte.