Seitlicher Blick auf das D2 Gebäude.

Betriebsrat für das wissenschaftliche Personal

AK-Befragung an Universitäten und Fachhochschulen

Die Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien (AK Wien) hat von Mai bis Juli 2018 eineHochschulbefragung unter den wissenschaftlich und allgemeinen Beschäftigten an den Universitäten und Fachhochschulen in Wien vorgenommen. Bei den Universitätsbeschäftigten war die WU Wien mit 9% vertreten, hier machte die Universität Wien mit einem Anteil von 36% den größten Brocken aus. Die Studie ergibt insgesamt eine gute Zufriedenheit mit der beruflichen Tätigkeit, auch mit den Arbeitszeiten. Einige der Befragungsergebnisse zeigen allerdings problematische Aspekte auf, die speziell mit den vielfach prekären Beschäftigungsverhältnissen bei den wissenschaftlichen MitarbeiterInnen zusammenhängen.

Hohe Zufriedenheitswerte geben wissenschaftliches wie allgemeines Personal bei der Identifikation mit ihrer Arbeit, der Gestaltung der Arbeitsabläufe und auch den Arbeitszeiten (hier allerdings eher das allgemeine Personal) an. Die schlechtesten Zufriedenheitswerte erreichen auf einer Skala von 1 bis 5 „Aufstiegs-, Karriere- und Entwicklungsmöglichkeiten“ (3,43 wissenschaftliches Personal, 3,33 allgemeines Personal) und Mitbestimmung (3,20 wissenschaftliches Personal, 3,25 allgemeines Personal).

Die Unzufriedenheit mit den Karriere- und Entwicklungsmöglichkeiten dürfte beim wissenschaftlichen Personal mit den diskontinuierlichen Karriereverläufen zusammenhängen. Auffällig ist weiters die hohe Anzahl von schon durchlaufenen Dienstverhältnissen beim wissenschaftlichen Personal sowohl an Universitäten (4,7) und Fachhochschulen (5,8) – auch im Vergleich zum allgemeinen Personal. Hierin drückt sich der beträchtliche Anteil prekärer Beschäftigung beim wissenschaftlichen Personal aus. Dieser kommt in der Befragung auch bei der Erhebung zu den Belastungen zum Ausdruck. Besonders hohe Belastungswerte wurden unter den wissenschaftlichen MitarbeiterInnen – bei einer Skala von 1 bis 5 – durch unsichere berufliche Perspektiven (3,49), Zeitdruck, Stress (3,44) Publikationsdruck (3,09) und prekäre finanzielle Situation sowie Planbarkeit (3,0) ausgelöst. Unsichere berufliche Perspektiven stechen bei der Befragung der wissenschaftlichen MitarbeiterInnen an den Universitäten besonders negativ hervor. 39% dieser Befragten fühlten sich hierdurch sehr stark und weitere 18% stark belastet. Mithin wird dieser Aspekt der Prekarität besonders negativ erfahren.

09.05.2019

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