Mein Abenteuer als Lernbuddy
Die Möglichkeit, am Lernbuddy-Programm teilzunehmen, war für mich sehr interessant. Allein die Vorstellung, mein Wissen weiterzugeben und gleichzeitig einen
positiven Einfluss auf das Leben von Kindern zu haben, war äußerst motivierend. Das Programm gibt Freiwilligen die Chance, Schüler*innen durch Unterstützung im schulischen Alltag zu helfen und dabei wertvolle Erfahrungen zu sammeln.
Zusammen lernen und Spaß haben
Einmal wöchentlich stand unser gemeinsames Lernen im Lerncafé auf dem Plan. Jede Session war ein kleines Abenteuer! Ich half den Kindern bei ihren Hausaufgaben, und wir arbeiteten gemeinsam an Rechenaufgaben oder Grammatik. Es war wichtig, dass sie selbstständig denken und die Lösungen selbst finden
konnten, auch wenn das manchmal Geduld erforderte.
Dennoch war der letzte Teil unserer Zeit immer der Höhepunkt: die freien Aktivitäten! Wir lasen oder erzählten uns Geschichten, malten und spielten Spiele wie Uno. In diesen entspannten Momenten lernten wir viel übereinander. Die Kinder zeigten mir, was sie liebten, und ich fühlte, wie unsere Bindung stärker wurde.
Herausforderungen, die uns stärker machen
Nicht jeder Tag war einfach. Manchmal saßen die Kinder müde und unkonzentriert vor mir; sie kamen oft direkt von einem langen Schultag. An diesen Tagen war mein Einfühlungsvermögen gefordert. Ich musste lernen, sie aufzuwecken, ohne Druck auszuüben – eine Herausforderung, die ich durch Geduld und kleine Auszeiten meisterte. Ich merkte, dass ein Lob oder ein wenig Motivation oft Wunder bewirken konnten. Ein weiteres Hindernis war, die richtigen Worte zu finden. Da sie Kinder sind und noch nicht über eine breite Wortwahl verfügen. Doch jeder Fortschritt, jedes Lächeln, das mir sagte, dass sie etwas verstanden hatten, war die Mühe wert.
Die Lektionen, die ich gelernt habe
Diese Erfahrung hat meinen Horizont erweitert. Ich habe gelernt, wie wichtig Geduld und Einfühlungsvermögen sind. Jedes Kind ist einzigartig, und die Freude, die in ihren Augen erscheint, wenn sie etwas Neues begreifen, ist unbezahlbar. Ich habe begriffen, wie wichtig eine gute Bildung ist und warum Chancengleichheit für alle Kinder eine grundlegende Notwendigkeit ist. Auch mein Verantwortungsbewusstsein hat sich verändert. Zu wissen, dass ich mit meinem Engagement einen Unterschied mache, hat mir Motivation gegeben.
Was ich aus der Erfahrung gelernt habe
Die Teilnahme am Lernbuddy-Programm war für mich eine tolle Erfahrung, die mich sowohl in meinen Fähigkeiten als auch persönlich weiterentwickelt hat. Besonders habe ich gelernt, wie wichtig Geduld und Einfühlungsvermögen im Umgang mit Kindern sind. Jedes Kind hat seine eigene Persönlichkeit und dadurch auch einen individuellen Lernstil. Dies zu erkennen und darauf einzugehen, hat meine Anpassungs- und Lösungsfindungsfähigkeiten gestärkt.
Ich habe gesehen wie wichtig Bildung und Unterstützung für Kinder ist und habe einen neuen Blick auf Chancengleichheit erhalten. Viele dieser Kinder haben nicht Deutsch als Muttersprache und demnach zu Hause auch keinen direkten Zugang zu der Sprache. Dies kann das Lernen erschweren. Mir wurde bewusst, wie entscheidend zusätzliche, kostenlose Förderung und gezielte Unterstützung sind, um diesen Kindern die gleichen Möglichkeiten zu bieten wie ihren Mitschüler*innen.
Darüber hinaus hat diese Erfahrung mein Verantwortungsbewusstsein gestärkt. Das Bewusstsein, dass ich mit meinem Engagement jemanden aktiv helfen kann, hat mich sehr motiviert.
Ein unvergessliches Erlebnis
Zusammenfassend kann ich sagen, dass das Lernbuddy-Programm eine der bereicherndsten Erfahrungen meines Lebens war. Die Freude, anderen zu helfen
und sie auf ihrem Weg zu unterstützen, ist unbeschreiblich. Ich kann jedem nur empfehlen, sich für ein solches Programm zu engagieren. Es ist viel mehr als nur
eine Stunde der Hilfe – es ist eine Reise, die sowohl das Leben der Kinder als auch das eigene bereichert.
Autorin: Michelle, Lernbuddy im WiSe 2024/25