Forschungsprojekte bis 2013

Forschungsprojekt: Interkulturelle Lebenswelt und Gesundheit von türkischen Familien in Wien
Expected Outcome Publication in peer reviewed journals, Policy related factsheet covering translational aspects, meeting of international experts in Vienna
In Österreich lebende Menschen mit Migrationshintergrund haben ein erhöhtes Risiko schlechterer Gesundheit. Das zeigt sich auch für Wien und dort insbesondere für die Bevölkerung mit türkischem und ex-jugoslawischem Migrationshintergrund. Teilweise hängt dies mit einem schlechteren sozio-ökonomischen Status zusammen, der generell negativ auf Gesundheit wirkt. Quantitative Studien zeigen aber insbesondere für Frauen aus Nicht-EU-Herkunftsländern eine eigenständige Gesundheitsdeterminante „Migrationsstatus“. Was hinter diesem statistisch messbaren Zusammenhang steckt, ist bislang ungenügend analysiert. Europäische Studien nennen als entscheidende Einflussfaktoren u.a. Lebensstile und Lebensbedingungen von MigrantInnen sowie deren soziale und kommunale Netzwerkstrukturen, in weiterer Folge zusammengefasst als „interkulturelle Lebenswelt“ bezeichnet.
Das Projekt
Aufbauend auf vorliegenden quantitativen Analyseergebnissen wird eine qualitative Studie durchgeführt, die mit semi-strukturierten Interviews die interkulturellen Lebenswelten von Familien mit türkischem Migrationshintergrund in Wien zu erfassen versucht. Nachdem sich in Vorprojekten Frauen als besonders betroffen erwiesen haben, haben Gender-Aspekte besondere Aufmerksamkeit.
Im Mittelpunkt des gegenständlichen Forschungsprojekts stehen folgende Fragestellungen: Welche Lebensbedingungen, Lebensstile, und soziale/kommunale Netzwerkstrukturen charakterisieren interkulturelle Lebenswelten von Familien mit türkischem Migrationshintergrund? Welche Zusammenhänge zwischen Gesundheit und interkultureller Lebenswelt mit besonderer Beachtung von Gender-Aspekten lassen sich ableiten? Welche Zusammenhänge zwischen Gesundheit und interkultureller Lebenswelt werden von den Betroffenen selbst gesehen?
Die Projektergebnisse werden auf wissenschaftlicher und praxisorientierter Ebene aufbereitet.
Duration: Jänner bis Dezember 2013
Research Partners: EU COST- Action IS1103: Adapting European health systems to diversity (ADAPT)
WU researchers: Ursula Karl-Trummer, Sonja Novak-Zezula
Sponsors: Jubiläumsfonds der Stadt Wien für die Wirtschaftsuniversität Wien; EU COST- Action IS1103: Adapting European health systems to diversity (ADAPT)
Migrant Care
Das vom OeNB-Jubiläumsfonds geförderte Projekt widmet sich der intra-europäischen Migration von Pflege- und Betreuungskräften in der Langzeitpflege, wobei sowohl Beschäftigte in den mobilen sozialen Diensten wie auch 24-h-BetreuerInnen in privaten Haushalten berücksichtigt werden. Das Projekt unternimmt eine Analyse der Bestimmungsgründe der Migration bzw. des Pendelns von Pflege- und Betreuungskräften und untersucht das Ausmaß und die Charakteristika dieses Phänomens. Außerdem werden die Auswirkungen dieser transnationalen Pflege- und Betreuungsmärkte auf Langzeitpflegesysteme und die Organisation von Pflege und Betreuung im Ziel- wie auch in den Herkunftsländern untersucht. Geographischer Fokus des Projekts sind Österreich als Zielland sowie die Slowakei und Rumänien als Herkunftsländer.
Duration: 2011-2013
Projektteam: August Österle, Gudrun Bauer
Fördergeber: OeNB-Jubiläumsfonds
Das ERC Projekt „Demography-Based Market Forecasting Tools“ von Professor Wolfgang Lutz ist aus seinem ERC Advanced Grant „Future Societies“ hervorgegangen und stellt eine innovative Kombination aus der demographischen age-period-cohort Analyse (Alter-Kohorten-Perioden-Analyse) und der sogenannten expert-argument-based Methode dar. Die Marktforschung zeigt deutlich, dass viele Verbrauchervorlieben Alters- und Kohorteneffekten entspringen, das heißt sie lassen sich bestimmten Altersgruppen bzw. Generationen zuordnen. Zudem werden sie von wechselnden Modetrends beeinflusst, den sogenannten Periodeneffekten. Diese neue Kombination von empirisch geschätzten Alters- und Kohorteneffekten in Kombination mit Experteneinschätzungen zu zukünftigen Periodeneffekten kann möglicherweise ein aussagekräftiges Werkzeug sein, um soziale und ökonomische Voraussagen im Allgemeinen zu treffen und um das Marktpotential von bestimmten Gütern und Dienstleistungen zu prognostizieren. Da es im Bereich Marketing vor allem darum geht, dem Marktgeschehen voraus zu sein, und die Vorhersage von Verbrauchervorlieben ein Schlüsselelement für kommerziellen Erfolg darstellt, hat dieser Ansatz als Prognosewerkzeug großes Potential.
As a side product of the ERC advanced grant “Future Societies”, the ERC project „Demography-Based Market Forecasting Tools“ is an innovative combination of the genuinely demographic approach of Age-Period-Cohort (APC) analysis with a new expert-argument-based method of anticipating future period changes evolved that could have great commercial potential as a new quantitative science-based tool for forecasting future consumer preferences and demands. This new combination of empirically estimated age and cohort effects with expert-assessed future period trends can potentially provide a powerful tool for social and economic forecasting in general and forecasting the market potential of certain goods and services in particular. Market research clearly shows that many consumer preferences follow succinct age and cohort effects. They also tend to follow certain “fashions” which can be dealt with as period effects. Since in marketing being “ahead of the trend” and detecting future shifts in customer preferences is a key element of commercial success, this approach has great potential as a new market forecasting tool that needs to enter its next stage of proof.
Duration: Feb 2013 – Jan 2014
WU researcher: Wolfgang Lutz
Fördergeber: European Research Council (ERC)
Forecasting World Population by Level of Education
Until now, population forecasts only included the dimensions of age and gender. A new study conducted in part by the Research Institute for Human Capital and Development aims to change that, making new science-based, multi-state population forecasts by age, sex, and level of education for most of the countries of the world.
The Project
The project, “Toward a new set of science-based world population forecasts by age, sex, and level of educational attainment for individual countries”, is using a new methodology to gather information from many experts around the world. Forecasts that include age, sex, level of education, and health status and employment will be produced. Basing forecasts on individual opinions alone can be unsatisfactory from a scientific point of view, even if these estimates come from highly qualified experts. The current project, which focuses on evaluating the validity of alternative arguments, represents an important step forward by greatly expanding the number of experts involved from a handful to hundreds. This reduces the potential influence of biases and is an innovative step towards the democratization of population projecting. The validity and impact of a wide set of arguments affecting the future of fertility, mortality, and migration will be assessed.
Duration: Jan 2011 – Dec 2013
WU researcher: Wolfgang Lutz
Sponsor: FWF Der Wissenschaftsfonds

Der Schattenpreis der informellen Pflege älterer Menschen.
Das Projekt schätzt mit Hilfe des Life Satisfaction Approach die Nettokosten informeller Pflege, sowohl aus Sicht eines älteren Pflegenden als auch des Gepflegten. Diese Methode ist in anderen Anwendungsfeldern bereits erprobt. In der ökonomischen Pflegeforschung wurde sie bislang kaum eingesetzt. Die geplanten Schätzungen auf Basis der SHARE Daten werden die erste umfassende Bepreisung familiärer Pflege für mehrere europäische Länder liefern. Auf Basis dieser internationalen Panel Daten untersucht das Projekt den Einfluss persönlicher Faktoren sowie institutioneller Rahmenbedingungen auf private Pflegekosten. Die Ergebnisse werden ein klareres Bild vom Ausmaß informeller Pflegebelastung liefern. Sie könnten vorausplanenden Privatpersonen und sozialpolitischen Entscheidungsträgern wertvolle Informationen liefern. Durch die Nutzung in SHARE erprobter Antwortvignetten und entsprechender Robustheitsanalysen wird zudem ein Beitrag zur methodischen Forschung geleistet.
Duration: 2011 - 2013
Projektleitung: Ulrike Schneider
Fördergeber: OeNB-Jubiläumsfonds
Transparentes Weiß - Wittgensteins Bemerkungen zu den Farben
Frederik Gierlinger erhielt ein DOC-Stipendium der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW).
Das Projekt setzt sich mit den sogenannten "Bemerkungen über die Farben", einer aus dem Nachlass Ludwig Wittgensteins postum zusammengestellten Sammlung von Aufzeichnungen, die dieser gegen Ende seines Lebens verfasst hat, auseinander. Das Ziel des Projekts ist es diese Aufzeichnungen systematisch zu rekonstruieren.
Projektleitung: Gabriele Mras
Projektlaufzeit: 2010 - 2012
On the Very Idea of Context - Contextualism and Truth-conditional Semantics
Dass der Kontext einer Äußerung für die Interpretation von entscheidender Bedeutung ist, wird in rezenten Diskussionen um eine umfassende Theorie der Interpretation für natürliche Sprachen nicht bestritten. Im Mittelpunkt stehen vielmehr Fragen nach einer Beschränkung kontextueller Faktoren respektive wie der Kontext die Bedeutung einer Äußerung bestimmt.
Dieses Projekt von Stefan Riegelnik und Gabriele Mras untersucht die prinzipielle Vereinbarkeit von Kontextsensitivität mit den Prinzipien der wahrheitskonditionalen Semantik für natürliche Sprachen. Das Projekt wird mit Mitteln der WU Wien gefördert.
Projektleitung: Gabriele Mras
Projektlaufzeit: 2011
Biographisches Forschungsvorhaben
Frau Petra Mayrhofer hat am 1. Oktober die Arbeit an einem biographischen Forschungsvorhaben aufgenommen. Sie wird sich mit dem Leben des letzten demokratisch gewählten Bundeskanzlers der ersten österreichischen Republik beschäftigen. Karl Buresch war auch niederösterreichischer Landeshauptmann und nach Beendigung seiner politischen Karriere Gouverneur der Österreichischen Postsparkasse. Auf dem Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre schied er unter ungeklärten Umständen aus dem Leben. Die Recherchen von Frau Mayrhofer werden hoffentlich neues Licht auf diese rätselhafte Episode der österreichischen Zwischenkriegsgeschichte werfen.
Duration: 2011 - 2012
Projektteam: Petra Mayrhofer, Peter Berger

Gesundheit im urbanen Raum: Die Bedeutung von sozioökonomischer Position und Migrationsstatus als Einflussfaktoren auf die Gesundheit der Wiener Bevölkerung
Im Mittelpunkt dieses vom Jubiläumsfonds der Stadt Wien geförderten Projekts steht das Zusammenspiel von soziökonomischem Status und Migrationsstatus als Einflussfaktoren auf die Gesundheit. Das Projekt geht der Frage nach, ob allein ein niedrigerer sozioökonomischer Status bestimmter Migranten einen durchschnittlich niedrigeren Gesundheitsstatus bewirkt, oder ob der Migrationsstatus als eigener Faktor die Gesundheit mitbeeinflusst. Auf der Basis der Ergebnisse werden relevante Themen für eine weitere Politikentwicklung zur Gestaltung des urbanen Raums Wien identifiziert.
Duration: 2011 - 2012
Projektteam: Sascha Sardadvar,
Ursula Karl-Trummer, Sonja Novak-Zezula
Fördergeber: Jubiläumsfonds der Stadt Wien

Gesundheit im urbanen Raum: Die Bedeutung von sozioökonomischer Position und Migrationsstatus als Einflussfaktoren auf die Gesundheit der Wiener Bevölkerung
Im Mittelpunkt dieses vom Jubiläumsfonds der Stadt Wien geförderten Projekts steht das Zusammenspiel von soziökonomischem Status und Migrationsstatus als Einflussfaktoren auf die Gesundheit. Das Projekt geht der Frage nach, ob allein ein niedrigerer sozioökonomischer Status bestimmter Migranten einen durchschnittlich niedrigeren Gesundheitsstatus bewirkt, oder ob der Migrationsstatus als eigener Faktor die Gesundheit mitbeeinflusst. Auf der Basis der Ergebnisse werden relevante Themen für eine weitere Politikentwicklung zur Gestaltung des urbanen Raums Wien identifiziert.
Duration: 2011 - 2012
Projektteam: Sascha Sardadvar,
Ursula Karl-Trummer, Sonja Novak-Zezula
Fördergeber: Jubiläumsfonds der Stadt Wien
LIVINDINDHOME: Living Indepenently at Home, Projektleitung Österreich: A. Österle
Projektthema: Dieses internationale Projekt untersucht kulturelle und institutionelle Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Neuausrichtung von Pflegepolitiken in neun europäischen Ländern seit den 1990er Jahren. Im Vordergrund stehen die Entwicklungen im Bereich der häuslichen Pflege und Betreuung. Konkrete Fragestellungen fokussieren unter anderem auf die Bedeutung von Geld- bzw. Sachleistungsorientierung, die Rolle von Staat, NGOs, Markt und Familie sowie Verschiebungen und Übergänge zwischen formellen und informellen Arrangements.
Projektlaufzeit: 2010-2011
Finanzierung: Mission Recherche (MiRe), DREES