Eine Person liest eine spanische Tageszeitung

Bildung als Schlüssel für besseren Umgang mit Naturkatastrophen

28. November 2014

Einer neuen Studie von WU-Forscher/inne/n zufolge, hilft Bildung effektiv, Menschen vor den Auswirkungen von klimabedingten Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, Murenabgängen und Stürmen zu schützen. Das Paper wurde im führenden Wissenschaftsjournal Science veröffentlicht.

Einer neuen Studie von WU-Forscher/inne/n zufolge, hilft Bildung effektiv, Menschen vor den Auswirkungen von klimabedingten Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, Murenabgängen und Stürmen zu schützen. Das Paper wurde im führenden Wissenschaftsjournal Science veröffentlicht.

Den jüngsten Studien des IPCC zufolge sind Klimaveränderungen nicht mehr aufzuhalten. Derzeitige Bemühungen zur Bewältigung der Folgewirkungen konzentrieren sich stark auf bauliche und technische Maßnahmen. Demgegenüber identifizieren die Autor/inne/n in ihrer Studie nun Bildung als wichtige Komponente.

Bildung als bessere Investition

Zusammen mit Co-Autorin Raya Muttarak (ÖAW/IIASA) analysierten die beiden an der WU affiliierten Forscher Erich Striessnig und Wolfgang Lutz, WU-Professor und Direktor des Wittgenstein Centre for Demography and Global Human Capital, für ihren Artikel Daten von Naturkatastrophen aus über 167 Ländern der letzten vier Jahrzehnte. Die Ergebnisse zeigen, dass Investitionen in Bildung der von Naturkatastrophen betroffenen Menschen positivere Auswirkungen haben als solche in rein bauliche Maßnahmen wie Dämme oder Schutzwälle.

Umgang mit Naturkatastrophen

„Je höher der Bildungsgrad der Menschen, desto besser ist auch deren Umgang mit den Auswirkungen von Klimaveränderungen. Durch bessere Bildung wären daher in weiterer Folge auch weniger Todesfälle durch klimabedingte Katastrophen zu verzeichnen“, erklärt Wolfgang Lutz. Raya Muttarak ergänzt: „Bildung verbessert das Wissen um die Auswirkungen von Naturkatastrophen und damit auch den richtigen Umgang mit diesen. Eine höhere Bildung bringt auch einen sozialen Aufstieg sowie ein höheres Einkommen mit sich, ebenfalls hilfreiche Punkte, um Katastrophen überleben zu können.“

Einsatz von Fördermitteln hinterfragen

Im Green Climate Fund sollen ab 2020 jährlich rund 100 Milliarden Dollar ausgegeben  werden, um arme Länder bei der Bewältigung der durch den Klimawandel entstehenden Herausforderungen zu unterstützen. „Es ist essentiell zu untersuchen, in welchen Bereichen diese Investitionen die größte Wirkungskraft hätten“, so Erich Striessnig und erläutert weiter: „Derzeit sind viele Gelder für bauliche Projekte oder landwirtschaftliche Maßnahmen reserviert. Diese Bemühungen sind lebensnotwendig, aber da exakte Auswirkungen der Klimaveränderung nicht vorausgesagt werden können, macht es Sinn, Teile der Gelder in die Bildung der Menschen zu investieren, damit diese auf nicht vorhersehbare Folgen reagieren können.“

Kontakt:

Mag. Cornelia Moll
Pressesprecherin
Tel: + 43-1-31336-4977
cornelia.moll@wu.ac.at
zurück zur Übersicht