Studierende sitzen auf den Holzinseln vor dem D2

Wir sind Kinderchor!

Man ist für Kinder ein Vorbild, die sonst keines hätten, entwickelt sich selbst weiter und lernt ein Umfeld abseits der WU kennen. Im Kinderchor wird Integration wirklich gelebt, es macht keinen Unterschied woher wir kommen, wie wir heißen oder welcher Religion wir uns zugehörig fühlen, wir sind Kinderchor!

Mein Name ist Katharina Poßegger, ich bin 26 Jahre alt und studiere am Juridicum und and der WU Wien. Während meines Auslandssemesters habe ich realisiert, wie sehr mein bisheriger Fokus auf dem Studium lag. Durch den internationalen Austausch mit anderen Studenten, die bereits andere Erfahrungen gemacht haben, fasste ich den Entschluss mich nach meiner Rückkehr ehrenamtlich zu engagieren. Ich wollte über den Tellerrand blicken, bewusst etwas tun, was nichts mit dem Studium zu tun hat und meine Freizeit sinnvoll verbringen. Als ich das E-Mail von der WU mit dem Aufruf, mich als Musikbuddy zu bewerben bekam, war ich sofort begeistert. Die Möglichkeit mit Kindern verschiedener Nationalitäten und Kulturen gemeinsam zu singen, andere Studenten kennenzulernen und einfach Spaß zu haben, gefiel mir auf Anhieb!

Als Musikbuddy übernimmt man Verantwortung

Und meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht! Als Musikbuddy war ich aktiver Teil des Kinderchors der Brunnenpassage. Ich ging gemeinsam mit den anderen Studenten zu den wöchentlichen Proben und wir haben uns mit den Kindern unter Anleitung unserer lieben Chorleiterin auf die gemeinsamen Auftritte vorbereitet. Man ist also nicht nur Zuschauer oder Aufsichtsperson, sondern wirklich aktives Mitglied im Chor und spürt das auch im Umgang mit den Kindern. Die Gruppe wächst zusammen, ganz egal welches Alter oder welche Nationalität man hat. Daneben hatte ich aber auch andere Aufgaben wie das Abholen und Heimbringen der Kinder, die Pausengestaltung oder die Dokumentation der Proben. Als Musikbuddy übernimmt man Verantwortung, ist Vorbild und gleichzeitig singt man lauthals mit, tanzt und hat manche Melodien noch tagelang im Kopf. Ein Pluspunkt des Programms ist meiner Meinung nach, dass man von allen Seiten wirklich umfassend betreut wird, es regelmäßige Coachings und Reflexionsarbeiten gibt, in denen man wirklich dazu angeregt wird, über seine Tätigkeit und seine Rolle nachzudenken und man auch bei Problemen immer einen Ansprechpartner hat.

Auftritt bei der Preisverleihung der Brennnessel von REWE International AG

(c) Blühendes Österreich

Man ist für Kinder ein Vorbild, die sonst keines hätten

Wenn ihr also mit dem Gedanken spielt, euch als Musikbuddy zu bewerben, dann kann ich euch nur ans Herz legen: Tut es! Einige der Musikbuddys des Wintersemesters waren sogar schon das dritte Semester dabei und das zeigt, dass es einfach eine wunderbare Art ist, seine Zeit sinnvoll einzusetzen. Wie oft verbringt man seinen Nachmittag vor dem Smartphone auf der Couch? Wie oft ärgert man sich über Intoleranz oder Chancenungleichheit? Hier gibt es eine Möglichkeit deine freie Zeit wirklich sinnvoll einzusetzen und auch die Möglichkeit etwas zu verändern. Man ist für Kinder ein Vorbild, die sonst keines hätten, entwickelt sich selbst weiter und lernt ein Umfeld abseits der WU kennen. Im Kinderchor wird Integration wirklich gelebt, es macht keinen Unterschied woher wir kommen, wie wir heißen oder welcher Religion wir uns zugehörig fühlen, wir sind Kinderchor! Außerdem kann ich für mich sagen, dass ich im vergangenen Semester noch offener und kommunikativer, toleranter, aber auch durchsetzungsfähiger geworden bin und das sind Fähigkeiten, die man in keinem Hörsaal lernt.

Autorin: Katharina Poßegger, Musikbuddy im WiSe 2019/20 und SoSe 2020

Katharina Poßegger