"Das Masterstudium Sozioökonomie hat mir einen umfassenderen Blick auf die Welt ermöglicht - im Gegensatz zu anderen Studien beschränken sich die vermittelten Perspektiven nicht auf eine einzige und vermeintlich "richtige" Sichtweise. Differenziertes Beobachten, Wahrnehmen und Bewerten bedeutet für mich, über die eng gesteckten Grenzen einer schwarz/weißen Welt mit der primären Unterscheidung zwischen "richtig" und "falsch" hinauszugehen. Ich habe gelernt andere Fragen zu stellen und mich gefreut, als ich entsprechend andere Antworten erhalten habe. Sozioökonomie ist für mich mehr als ein Studium - es ist gewissermaßen eine Lebensphilosophie. Das Studium entfacht Leidenschaft, zwingt zur Auseinandersetzung mit sich und der Umwelt und weckt Interesse an unangenehmen gesellschaftlichen Fragestellungen, deren Beantwortungsversuch voraussetzt, dass man die eigene Komfortzone verlässt. Ich war bereits vor meinem Studium in dem Unternehmen tätig, in das ich anschließend Vollzeit eingestiegen bin. Allerdings hat das Studium meine Art zu arbeiten und an Dinge heranzugehen nachhaltig verändert. Abgesehen vom statistischen Know-How, das man vermittelt bekommt, sind es vielmehr Fähigkeiten wie differenziertes Denken, unkonventionelle Ansätze und "unorthodoxe" Methoden, die mich weitergebracht haben. Das Studium hat sowohl unter meinen dortigen KollegInnen als auch meinen ehemaligen Führungskräften an Ansehen gewonnen - nicht zuletzt deshalb, weil die "sozioökonomische Brille" auch ihnen oftmals weitergeholfen hat. Es ist beispielsweise hilfreich sich bewusst zu sein, dass Worte unser Denken nachhaltig formen und sich Nutzen nicht exakt messen oder in Zahlen gießen lässt. Das Studium lädt außerdem dazu ein, sich von der Vorstellung einer objektiven Realität zu verabschieden. Eine Einladung, der ich gerne gefolgt bin. Nach mehr als vier Jahren in einem Großkonzern war es für mich jedoch Zeit für einen Wechsel. Deshalb habe ich die Chance ergriffen und mich um eine Stelle an der WU beworben."

Michaela Kobler-Weiß, Mitarbeiterin Vizerektorat für Lehre und Studierende an der WU Wien