Eine Gruppe von Menschen sitzt im Kreis und redet miteinander

Reka Marta Sabou

Video Can Artificial Intelligence Improve Environmental Sustainability? - WU Vienna

Can Artificial Intelligence…

Kann künstliche Intelligenz die ökologische Nachhaltigkeit verbessern?

Österreich ist bestrebt, die internationalen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. 70% der Treibhausgasemissionen werden durch kritische Infrastrukturen wie Verkehr, Energiewirtschaft und Gebäude verursacht. Diese Infrastruktur zu modernisieren und effizienter zu gestalten ist ein wichtiger Schritt hin zu mehr Nachhaltigkeit. Darüber hinaus sollen in Österreich vermehrt grüne Technologien (Elektrofahrzeuge, lokale Energiegemeinschaften, erneuerbare Energie) eingesetzt werden. Ob und wieweit Nutzer*innen diese Technologien akzeptieren, ist entscheidend für deren Verbreitung und trägt in einem weiteren Schritt auch dazu bei, die Energieunabhängigkeit des Landes sicherzustellen. Professorin Marta Sabou, Leiterin des Instituts für Data, Process and Knowledge Management an der Wirtschaftsuniversität Wien, untersucht, ob künstliche Intelligenz die Systemeffizienz der kritischen Infrastruktur steigern könnte.
 

Dank der Fortschritte in der Digitalisierung stützt sich die kritische Infrastruktur auf komplexe Systeme, die physische und digitale Komponenten miteinander verbinden, so genannte cyber-physische Systeme (CPS). Intelligente Gebäude und Smart Grids (Stromnetze) sind etwa Beispiele für CPS. CPS werden immer komplexer und ihr Verhalten immer intransparenter, was es zunehmend erschwert, diese Systeme zu betreiben und zu bedienen. Das Projekt SENSE (Semanticcs-Based Explanataion of Cyber-Physical Systems) versucht, mittels künstlicher Intelligenz das Verhalten von CPS-Systemen für Anwender*innen und Betreiber*innen zu erklären und damit nachvollziehbarer zu machen. Dadurch sollen diese Systeme effizienter und benutzerfreundlicher gestaltet werden, was sich wiederum positiv auf die Erreichung der Nachhaltigkeitsziele auswirken würde. Das Forscher*innen-Team will zeigen, dass durch diesen Ansatz die Treibhausgasemissionen um 15 % reduzieren werden können, was wiederum zur Energieunabhängigkeit des Landes beitragen soll.

Sabou
Über Marta Sabou

Marta Sabou leitet das Institut für Data, Process and Knowledge Management an der WU. 2006 promovierte sie in Künstlicher Intelligenz (KI) an der Vrije Universiteit Amsterdam. Bis 2010 war sie Forschungsstipendiatin am Knowledge Media Institute der Open University in Großbritannien und wechselte dann als Assistenzprofessorin an die Modul Universität Wien, wo sie zu den Themen Semantic Web und Human Computation forschte. 2014 wechselte sie als Postdoc an die TU Wien und begann 2019 parallel dazu als Key Semantic Web Expert bei Siemens Corporate Technology. Dort betrieb sie angewandte Forschung im Bereich groß angelegter KI-basierter Informationssysteme zur Unterstützung digitaler Infrastrukturen wie Smart Grids und Smart Buildings. 2020 erhielt Sabou das prestigeträchtige Elise-Richter-Habilitationsstipendium des FWF. Ihre Forschung konzentriert sich auf neue KI-basierte Informationssysteme, die verschiedene Arten von KI-Methoden wie Wissensgraphen und maschinelles Lernen kombinieren. Sie legt einen besonderen Schwerpunkt auf die soziotechnischen Aspekte dieser neuartigen Systeme und untersucht, wie diese in einer Reihe von Geschäftsanwendungen, der Industrie 4.0 und Smart Cities eingesetzt werden können. Sabou kombiniert in ihrer Forschung Methoden aus der Wirtschaftsinformatik und der empirischen Softwareentwicklung. Marta Sabou nimmt eine aktive Rolle in der Semantic-Web-Forschungsgemeinschaft ein. Sie ist Mitglied des Redaktionsbeirats von vier Zeitschriften, in denen Semantic-Web-Forschung veröffentlicht wird (SWJ, IJSWIS, JoDS, NAI), und engagiert sich kontinuierlich bei der Organisation mehrerer hochrangiger Konferenzen in dieser Forschungsgemeinschaft.