Eine Gruppe von Menschen sitzt im Kreis und redet miteinander

André Martinuzzi

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Nachhaltiges Wirtschaften – Lachen und Lernen

Humor ist ein sehr wirksames Instrument in der Kommunikation und im Management. Humor schafft eine positive Atmosphäre und stellt eine vertrauensvolle Beziehung zwischen den beteiligten Personen her. Aber eignet sich Humor in der universitären Lehre, auch wenn es sich um ernste und anspruchsvolle Themen handelt? Könnten Studierende statt Seminar-Arbeiten auch Comedy schreiben? Welche Effekte hat das auf ihren Lernerfolg? Professor André Martinuzzi, Vorstand des WU Instituts für Nachhaltigkeitsmanagement, hat Humor als Methode des Erfahrungslernens eingesetzt und dessen Effekte wissenschaftlich untersucht.

Lehrkräfte nutzen Humor in der Aus- und Weiterbildung, wenn sie ihre Vorträge mit pointierten Beispielen anreichern oder Lehrmaterialien mit Cartoons oder Memes attraktiver gestalten. Das volle Potenzial von Humor für die Aus- und Weiterbildung wird dabei aber noch nicht ausgeschöpft.

Humor als Methode des Erfahrungslernens

Seit fünf Jahren setzt ein Team des WU Instituts für Nachhaltigkeitsmanagement unter der Leitung von Professor André Martinuzzi Humor als Methode des Erfahrungslernens ein. Sie haben Studierenden die Aufgabe gegeben, Comedy-Skripts zu einer breiten Vielfalt von Themen zu erstellen, die erzielten Effekte wissenschaftlich evaluiert und eine Toolbox für den Einsatz in der Management- und Nachhaltigkeitsbildung erstellt. Zusammengearbeitet wurde mit dem American Improv Theater in Wien und mit Markus Hennig, dem mehrfach ausgezeichneten Lead Gag Author des ZDF „Magazin Royal“.

Toolbox ist flexibel skalierbar und breit anwendbar

Die Toolbox „Nachhaltiges Wirtschaften - Lachen und Lernen“ bietet vielfältige Einsatzmöglichkeiten, von einem ganzen Masterkurs bis zu einem vier Stunden umfassenden Block im Bachelor-Programm der WU. Die Methode stützt sich auf Ansätze aus Comedy-Schulen und vermittelt den Studierenden ein Verständnis für die Grundlagen des Humors. Die Studierenden werden angeleitet, eigene humorvolle Texte zu entwickeln und führt sie zu qualitativ hochwertigen Comedy-Skripten. Die Toolbox wurde bei der Academy of Management in den USA präsentiert und mit dem Best of Austria Teaching Award ausgezeichnet. Bisher haben mehr als 500 Studierende der WU damit gearbeitet.

Humor hat viele positive Effekte

Humor verbessert das Vertrauen und die Beziehungen zwischen Lehrkräften und Studierenden, schafft eine positive Lernatmosphäre, reduziert Stress, fördert eine optimistische Stimmung und stärkt die Wahrnehmung von Kompetenz und Glaubwürdigkeit der Lehrenden. All dies trägt zu besseren Lerneffekten und größeren Lernerfolgen bei. Bei den Themen Nachhaltigkeit und zukunftsfähiges Wirtschaften hat Humor aber noch weitreichendere Effekte. Eine wissenschaftliche Begleitforschung hat gezeigt, dass Humor als Methode des Erfahrungslernens kritisches Denken und Kreativität fördert, den Studierenden hilft, mit emotional schwierigen Themen umzugehen, ihre kommunikativen Fähigkeiten verbessert und sie dabei unterstützt, Akteure des Wandels zu werden.

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Über André Martinuzzi

Andre Martinuzzi

André Martinuzzi ist Gründer und Vorstand des Instituts für Nachhaltigkeitsmanagement und assoziierter Professor an der WU. Seit mehr als 25 Jahren koordiniert er internationale Forschungsprojekte im Auftrag der Europäischen Union, Eurostat, von UN Organisationen und nationalen Ministerien. In den letzten Jahren hat er EU-Projekte zu den Themen nachhaltige Innovation (www.INNOVATION-COMPASS.eu mit Fokus auf High-Tech KMUs und Startups und www.LIVING-INNOVATION.net in Kooperation mit international führenden IT Konzernen) und Verantwortung in Wertschöpfungsketten (www.RE-SOURCING.eu in dem eine Multi-Stakeholder Plattform für Responsible Sourcing von Rohstoffen geschaffen wurde und www.sumexproject.eu das ein Netzwerk Nachhaltigkeits-Expert*innen etabliert wurde) koordiniert. Er setzt Erfahrungslernen in seinen Lehrveranstaltungen seit den 1990er Jahren ein und hat schon zwei Mal den Best of Austria Award für Nachhaltigkeitsbildung gewonnen. Für den Einsatz in Bachelor- und Master-Kursen hat er die Toolbox „Nachhaltiges Wirtschaften – Lachen und Lernen“ entwickelt und ihr Effektivität wissenschaftlich untersucht.