Blick in das LC Gebäude

„Die Renaissance des Einkaufszettels“ - Einkaufen in der Coronakrise

21. April 2020

Das renommierte Marktfoschungsinstitut Gallup hat in Kooperation mit dem WU-Institut für Handel & Marketing eine aktuelle Studie zu den Auswirkungen der Coronakrise durchgeführt. Die wichtigsten Medien sind vollzählig der Einladung zur virtuellen Pressekonferenz am 9. April 2020 gefolgt.

Die Studie basiert auf einer repräsentativen Online-Befragung von 1.000 ÖsterreicherInnen (über 16 Jahren), in der unter anderem Fragen zu den Einkaufsgewohnheiten, Online Shopping und Bargeldnutzung gestellt wurden. Die Ergebnisse zeigen einen Aufholbedarf an Konsum, 78% der Befragten gehen nun seltener einkaufen. Wenn dann im Lebensmitteleinzelhandel eingekauft wird, passiert dies mit kürzerer Verweildauer. Es finden mehr Plankäufe und weniger Impulskäufe statt, die für den Handel so wichtig wären.

Ein Gewinner dürfte der Onlinehandel sein, 71% der Befragten haben während der Krise online eingekauft, überwiegend auf internationalen Plattformen wie Amazon.

Was die ÖstereicherInnen dazu bewegen könnte, in Zukunft häufiger bei heimischen Onlineshops einzukaufen? Für 79% der Befragten wäre das die Gratislieferung, für 61% der Befragten regionale oder heimische Produkte.                                                                                                                                

Besonders interessant ist es, dass sich auch das Bezahlverhalten geändert hat. Im Bargeldland Österreich erlebt kontaktloses Bezahlen mit der Karte einen regelrechten Schub, 41% der ÖsterreicherInnen sehen eine Ansteckungsgefahr über Bargeld. Auch die ältere Generation nimmt die digitale Veränderung an und möchte nicht im vollen Umfang zur Barzahlung zurückkehren.

Welche langfristigen Spuren die Coronakrise im Einkaufsverhalten hinterlässt, wird sich in zukünftigen Studien noch genauer zeigen. Prof. Schnedlitz fasst zusammen: „Der Handel ist stets Marktplatz (Ort des Einkaufens) und Dorfplatz (Ort der menschlichen Begegnung) zugleich. Einmal mehr zeigt sich in diesen von COVID 19 geprägten Wochen: fällt eines von beiden aus, fehlt etwas.“

zurück zur Übersicht