Forschung

Von der k.k. Exportakademie zur Hochschule für Welthandel

21. Oktober 2019

Anlässlich des hundertjährigen Jubiläums 2019 startete die WU die Kampagne „100 Jahre Forschung“ und beantwortet seither zahlreiche Fragen.

Anlässlich des 100-jährigen Forschungsjubiläums setzte sich die WU 2019 zum Ziel, Forschung stärker greif- und nutzbar zu machen und den Dialog mit der Öffentlichkeit weiter voranzutreiben. Auf der Plattform 100jahreforschung.at können Interessierte bereits seit Dezember 2018 ihre Fragen an WU Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler richten, seit Jahresbeginn finden sich dort auch Antworten. „100 der zahlreichen Fragen, die eingereicht wurden, werden wir bis zum Jahresende beantworten“, erklärt Rektorin Hanappi-Egger und ergänzt: „Wir freuen uns über das enorme Interesse an der WU und sehen gleichzeitig, wie hoch der Bedarf und die Nachfrage nach faktenbasiertem Wissen ist. Besonders viele Fragen haben uns zu Themen wie Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Sparen und Finanzierung erreicht, aber auch Rechtsfragen und die Folgen des erwarteten Brexits beschäftigen die Menschen. Dies bestätigt uns, dass wir mit unseren Forschungsthemen am Puls der Zeit sind“. Bis Ende des Jahres haben Interessierte noch die Möglichkeit, ihre Fragen auf 100jahreforschung zu stellen.

Die „Geburtsstunde“ der Forschung an der WU

1898 wurde die einstige k.k. Exportakademie gegründet. Sie hatte zur Aufgabe „unserem Handel das gesammte moderne Rüstzeug commerizieller Bildung zur Verfügung zu stellen“. Das hohe Interesse an der Ausbildung manifestierte sich bereits 1917, als aufgrund von erstem Platzmangel die Exportakademie ihren Sitz von Palais Festetics in der Berggasse in das neu errichtete Gebäude im Währinger Park verlegte. Nach mehrjähriger Vorbereitung - unter anderem durch ein vom Professorenkollegium beauftragtes Gutachten von Hans Kelsen – wurde die Exportakademie per Gesetzesbeschluss der Konstituierenden Nationalversammlung vom 21. Oktober 1919 zur Hochschule für Welthandel. Sie sollte „der wissenschaftlichen Lehre und Forschung auf den Gebieten des Handels und der Weltwirtschaft und der Pflege der Auslandskunde eine Stätte bieten“. Der Unterschied zeigt sich bereits in der Formulierung: Erstmals hielt der Begriff „Forschung“ Einzug in ein Vorlesungsverzeichnis der damaligen Hochschule. Auch die naturwissenschaftliche Forschung hatte ihren Platz an der Vorgängerinstitution der WU: Im Labor des Instituts für Technologie und Warenkunde wurden Lebensmittel, Textilien und andere Waren mit chemischen und physikalischen Verfahren untersucht.

„Forschung und forschungsgeleitete Lehre sind mit der heutigen WU untrennbar verbunden. Forschung schafft nicht nur die Basis zur Lösung aktueller und zukünftiger gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Herausforderungen und Probleme, sie lehrt uns gleichzeitig die kritische und reflektierte Auseinandersetzung in allen Lebensbereichen“, erklärt WU Rektorin Edeltraud Hanappi-Egger. Heute zählt die WU mit 1.600 WissenschaftlerInnen zu den Top-Wirtschaftsuniversitäten Europas und ist in zahlreichen internationalen Rankings ausgezeichnet positioniert.

Promotionsrecht erst ab 1930

Im Unterschied zu anderen Hochschulen in Österreich führte bei der Umwandlung der Exportakademie in eine Hochschule das Handelsministerium die Aufsicht, welches allerdings das Einvernehmen mit dem Unterrichtsministerium suchen musste. „Auch wenn die gesetzlichen Grundlagen sukzessive im Laufe des Wintersemesters 1919/20 geschaffen wurden, waren Inskriptionen für Studierende bereits ab 1. Oktober 1919 möglich, und die Studienordnung, die Disziplinarordnung, die Bibliotheksordnung sowie ‚Vorschrift für die Abhaltung der Diplomsprüfung an der Hochschule für Welthandel‘ waren bereits am 13. September 1919 vom Staatsamt für Handel und Gewerbe, Industrie und Bauten im Einvernehmen mit dem Staatsamt für Inneres und Unterricht genehmigt worden“, erklärt Historiker Johannes Koll, Leiter des Universitätsarchivs. Gelehrt wurde ein 6-semestriger Diplomstudiengang. Das Promotionsrecht erhielt die „Welthandel“ - wie sie salopp bezeichnet wurde - allerdings erst 1930 nach langjährigen Vorbereitungen.

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