Studierende sitzen auf den Holzinseln vor dem D2

Back to the Childhood

Als ich mich im August 2018 für das Musikbuddy-Projekt von Volunteering@WU bewarb, hatte ich noch keine Ahnung, dass ich mich mit der Teilnahme an dem Programm gleichzeitig dafür entschieden habe, meine eigene Kindheit ein bisschen Revue passieren zu lassen.

Das innere Kind wiederfinden

War man bei einigen Proben des Kinderchors dabei, bemerkt man sehr schnell, dass Kinder sehr viele Aufgaben und Tätigkeiten nicht allein machen (wollen). Ganz im Gegenteil, sie sind immer mit Freunden bzw. zu zweit und dritt anzutreffen und besprechen jedes noch so kleine Detail miteinander. Man könnte also auch sagen, dass wir alle einmal auf Teamgeist und kooperatives Miteinander gepolt waren. Diese Eigenschaft vergessen wir nur ab und an wieder, obwohl sie doch gerade im Arbeitsalltag und im Familienleben, sprich im Erwachsenenalter so wichtig wäre. Das voneinander Lernen im Zuge des Musikbuddy-Programms ist so also garantiert.

Neue Freunde finden

Erinnern wir uns zurück: Haben wir die meisten unserer Freunde nicht im Kindergarten bzw. in unserer Schulzeit kennengelernt?! Grund dafür war oft, dass wir in die gleichen Gruppen oder Klassen eingeteilt wurden und somit viel Zeit miteinander verbrachten. Auf der Universität sieht man grundsätzlich von der Bildung solcher Gruppen ab – eine Tatsache, die durchaus Vorteile mit sich bringt. Es kann aber auch sein, dass manche Studierende sich deswegen etwas einsam fühlen. Das Musikbuddy-Programm wirkt dem erfolgreich entgegen, denn schon nach ein paar gemeinsamen Treffen sowohl im Zuge des Programmes, aber auch außerhalb, hatte ich einen neuen Freundeskreis, in dem man sich auch gerne noch trifft, obwohl die gemeinsame Musikbuddy-Zeit bereits vorüber ist.

Musikbuddies im WS19

Nervös wie damals

Ein wesentlicher Bestandteil meiner Kindheit waren meine privaten Musikstunden in denen ich Musikinstrumente lernen konnte. Zu diesem Musikunterricht gehörten natürlich Auftritte und Vorspielabende dazu. Meine Grundregel war hier: Je größer das Publikum, desto nervöser war ich. Als wir ca. 10 Jahre später mit dem Kinderchor der Brunnenpassage eingeladen wurden, vor vollem Publikum in der Marx Halle aufzutreten, stellte ich fest: Diese Regel gilt auch heute noch und nicht nur die Kinder können bei so einem Auftritt nervös werden. Ein wesentlicher Punkt ist jedoch, dass man als erwachsener Mensch besser damit umgehen kann.

Hier das Video vom Auftritt vor ca. 2.500 Personen in der Marxhalle, der sogar die Musikbuddies ein wenig nervös gemacht hat:

Video Auftritt Musikbuddys Ausschnitt CEMS Graduation

Auftritt Musikbuddys Ausschnitt…

Fangen spielen wie früher

Natürlich wissen die Kinder, dass sie uns zuhören und respektieren müssen, wenn wir als Aufsichtsperson für sie zuständig sind und mit ihnen zum Beispiel auf der Straße unterwegs sind. Diese Tatsache ändert jedoch Gott sei Dank nichts daran, dass wir als Musikbuddies vor den Proben und auch in der Pause als Spielgefährten gesehen werden. Situationen, in denen ich beim Fangen spielen oder Puzzeln mitmachen konnte, gab es deswegen sehr häufig und man ist immer wieder erstaunt, wie viel Kondition und Ausdauer Kinder haben können.

Autorin: Anna Paal, Musikbuddy im WiSe 2018/19, SoSe 2019 & WiSe 2019/20

Anna Paal