Studierende sitzen auf den Holzinseln vor dem D2

Lernen ist Erfahrung. Alles andere ist nur Information.

Ich konnte dadurch, dass ich Lernbuddy bin, nicht nur einem kleinen Mädchen helfen, sondern auch an mir arbeiten. Dass auch unsere Vorbilder fehlbar sind, dass man immer weiter lernen kann und sollte, dass man manchmal auch noch so aussichtslose Situation doch lösen zu kann, sind einige der Dinge, die mir heute viel bewusster sind.

Warum bin ich Teil des Lernbuddy-Programms geworden?

Ich glaube an unserer Universität stehen Engagement und Erfolg im Vordergrund unseres Lebens, und so ist es auch bei mir. Ein gutes Miteinander mit Freund*innen und Bekannten in meinem Umfeld und gegenseitiges Helfen sind schon seit meiner Kindheit für mich die Grundlage für jede Beziehung. Bis vor Kurzem glaubte ich jedoch zu wenig Zeit für soziales Arbeiten, außerhalb meiner Umgebung, zu haben. Aber, die letzten zwei Jahren während der Corona-Pandemie haben meine Einstellung dazu geändert. Der Mangel an sozialen Kontakten machte mir teilweise ziemliche Probleme und eigentlich war das Einzige, was mir geholfen hat, mit meinen Freund*innen und meiner Familie zu reden. Da erweckte in mir dann der Wunsch, anderen zu helfen, welche vielleicht in einer schlimmeren Situation sind als ich. Ehrlich gesagt war dann der ausschlaggebende Punkt, warum ich mich für das Lernbuddy-Programm beworben habe, die drei ECTS, welche ich mir anrechnen lassen kann. Zusätzlich war es mir noch wichtig, dass ich durch meine Tätigkeit etwas lernen und mich dadurch auch selbst weiterentwickeln kann.

Wer noch nie einen Fehler gemacht hat, hat noch nie probiert, etwas Neues zu tun.

Damit war der erste Schritt hin, ein Lernbuddy zu werden, getan. Die Bewerbung inklusive eines Motivationsschreibens waren dann schnell erledigt und im Handumdrehen konnte ich mich als Teil des Teams sehen. Als es dann soweit war, dass die ersten Unterlagen und näheren Informationen eintrudelten, überkam mich ein bisschen die Angst. Wird sich das alles zeitlich wirklich ausgehen? In welchem Alter werden die Kinder/ wird das Kind sein, das ich betreuen werde? Kann ich den Stoff dazu überhaupt noch? Was ist, wenn mein Kind mich nicht mag? Was ist, wenn ich mit der Situation im Ganzen nicht umgehen kann?

Diese Sorgen waren aber, als es dann tatsächlich soweit war und ich das Mädchen kennenlernte, verschwunden. Obwohl das erste Treffen vielleicht am Anfang etwas holprig war, merkte ich schnell, dass es gar nicht darum geht, alles richtig zu machen, sondern generell etwas zu machen. Im Laufe der Zeit gab es dann sowohl schöne als auch nicht so schöne Momente, doch genau diese Unvollkommenheiten machten es zu einer einzigartigen Erfahrung.

Foto Lernbuddy Rabl Stefanie

 

 

Autorin: Stefanie Rabl, Lernbuddy im SoSe 2022