Studierende sitzen auf den Holzinseln vor dem D2

Erweiterung des eigenen Horizonts

Unterstützung und Hilfe sind in den letzten Monaten für viele Menschen wieder in den Fokus gerückt. Es ist jedoch nicht immer einfach, einen Weg zu finden, sich einzubringen.

Ich wollte schon länger aktiv etwas in meiner unmittelbaren Umgebung verändern und etwas Karitatives in unserer Gesellschaft beitragen. Doch wann und wo soll man hier anfangen? An wen wende ich mich? Was kann ich genau tun? Solche oder ähnliche Fragen sind Teil des Prozesses zum Buddy – und das ist auch gut so! Durch das Team des Volunteering-Programms und Gespräche mit ehemaligen Buddys und meiner Leitung in der Lerneinrichtung fühlte ich mich sofort gut beraten und unterstützt bei allen offenen Fragen.

Ein offenes Ohr

Als Lernbuddy ist man Unterstützung für Kinder bzw. Jugendliche bei Schul- bzw. Ausbildungsthemen. Manche Schützlinge tun sich jedoch nicht mit dem eigentlichen Stoff oder dem Lernen schwer, sondern vielmehr sind zwischenmenschliche Konflikte ein Thema. Mal ist es das Unterrichtsfach, mal sind es die Mitschüler*innen oder die Lehrer*innen – der Schulalltag kann schon mal eine echte Herausforderung für Kinder sein. Als Buddy bist du daher viel mehr als nur ein*e Lernpartner*in. Auch einfach zuhören und über das Erlebte zu reden ist ein wichtiger Teil davon. Dies hat meinen persönlichen Horizont enorm erweitert. Nicht jedem Kind in unserer Gesellschaft ist es möglich, in die Norm zu passen oder diese zu erfüllen. Das eigene Verhalten sowie das Miteinander zu reflektieren und gemeinsam Lösungen zu finden, ist ein spannender Prozess, auf welchen man sich auf der Reise als Buddy automatisch einlässt.

Regelmäßige Supervisionen in den jeweiligen Einrichtungen helfen den Lernbuddys dabei, die Entwicklung von ihren Schützlingen zu reflektieren und eventuelle Fragen bzw. Unsicherheiten zu besprechen. Mir hat dies bisher sehr geholfen, neue Wege beim Lernen auszuprobieren und Schwierigkeiten beim Motivieren zu überwinden.

Vorbildwirkung leben

Ich konnte bisher in der Tätigkeit als Buddy viele interessante und schöne Tage und Gespräche erleben. Für mich steht seit meiner Buddytätigkeit fest, dass jede Begegnung im Leben etwas verändern kann. Jede*r einzelne Student*in hat eigene, persönliche Erfahrungen im Leben gemacht und kann diese nutzen, um den Kindern bzw. Jugendlichen neue Aspekte und Vorstellungen von Schule oder Arbeitsplatz mit auf den Weg zu geben. Es ist daher umso wichtiger, dass sich die unterschiedlichsten Persönlichkeiten als Lernbuddys in Zukunft bewerben.

Foto von Lernbuddy Florian Gabriel

 

 

Autor: Florian Gabriel, Lernbuddy im SoSe 2022 & WiSe 2022/23