Eine Person liest eine spanische Tageszeitung

Gutes tun: Was uns wirklich motiviert

15. April 2021

Wie können Menschen dazu bewogen werden Gutes zu tun? Welche Anreize braucht es, damit sie sich in die Pflege von Parks einbringen, häufiger öffentliche Verkehrsmittel nutzen oder gesünder leben? Diesen Fragen widmet sich eine neue Studie der Wirtschaftsuniversität Wien (WU).

In ihrer Studie erforschen Jakob Hackel und Alfred Taudes, Forschungsinstititut für Kryptoökonomie der WU gemeinsam mit Co-Autoren der Tokioter Universitäten Rissho, Soka und Meiji, ob finanzielle oder soziale Anreize helfen, Menschen zu gemeinnützigem Verhalten zu bewegen. In ihrer experimentellen Studie fanden die Forscher heraus, dass Menschen, die sich kaum oder gar nicht einbringen, durch finanzielle Anreize kaum erreicht werden können. Umgekehrt haben soziale Anreize die Zahl der Personen erhöht, die sich in großem Maße einbringen.


Verhaltensökonomie in der Praxis


Die Erkenntnisse können praktisch nutzbar gemacht werden – etwa von Städten und Gemeinden: Gibt es etwa eine große Zahl an Menschen, die Gemeingüter wie Parks und Wälder nutzen, ohne zu deren Bestand beizutragen, können finanzielle Anreize besser wirken. Gibt es hingegen zu wenige sehr engagierte Bürger/innen, die sich stark für ein spezifisches Gemeingut einsetzen, kann ihre Zahl am besten durch soziale Anreize gesteigert werden.
Die Studie entstand im Rahmen einer Partnerschaft mit der Stadt Wien, die den „Kultur-Token“ testet. Der Kultur-Token ist ein digitales Bonussystem, das über eine App umweltbewusstes Verhalten mit freiem Zugang zu Kulturveranstaltungen honoriert. Während der Corona-Pandemie ist das Pilotprojekt vorerst ausgesetzt.


Die Studie ist soeben im Fachjournal PLOS ONE erschienen.


Zur Studie
Jakob Hackel, Alfred Taudes, Hitoshi Yamamoto, Isamu Okada, Akira Goto: „Asymmetric effects of social and economic incentives on cooperation in real effort based public goods games“. Abrufbar unter https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0249217


Weitere Informationen zum Kultur-Token

Pressekontakt:

Alexander Vieß
Forschungskommunikation
Wirtschaftsuniversität Wien
Tel: + 43-1-31336-5478
E-Mail: alexander.viess@wu.ac.at

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