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Institute for Ecological Economics in Spaniens auflagenstärkster Tageszeitung "El Pais" zum Thema Kreislaufwirtschaft und Klimaschutz

27/06/2017

In einem Artikel der spanischen Tageszeitung "El País" kamen Wissenschaftler des Instituts for Ecological Economics zum Thema Klimaschutz zu Wort. In dem Artikel wird darauf hingewiesen, dass Wien weltweit für seine klimschonenden Projekte bekannt ist und sich deshalb zu recht als Green Vienna oder Smart City postulieren kann. 

Angesprochen wird in dem Artikel der Wunsch nach der Veränderung des linearen Modells der Wegwerfwirtschaft in ein zirkuläres, in der Abfallressourcen wiederverwendet und recyclet werden und das nicht nur auf Flohmärkten. Wien hat z.B. Second-Hand Läden in der Innenstadt für Bürger eröffnet, in denen nicht mehr verwendete Gegenstände wie Bücher, Fahrräder und elektronische Geräte für die Wiederverwendung zu sehr geringen Preisen zur Verfügung gestellt werden.

Diese Kreislaufwirtschaft fordert jedoch ein generelles Umdenken der Bürger und Gesellschaft.

Der Artikel weist auch auf die beispiellose Entscheidung in Europa des österreichischen Verwaltungsgerichts hin, in der der Bau einer dritten Start- und Landebahn auf dem Flugplatz Schwechat verhindert wurde, da der Bau der Landebahn eine deutliche Steigerung der Emissionswerte bedeuten würde. Alles dies zu einem Zeitpunkt des Pariser Klimaabkommens, nachdem sich Österreich gegenüber der Europäischen Union verpflichtet, die Emissionens- und Kohlendioxidwerte zu verringern. „Das Gericht hat entschieden, dass die langfristigen Umweltziele wichtiger sind als Beschäftigung oder die wirtschaftliche Entwicklung. Die Justiz hat damit eine wichtige Botschaft gesendet“, sagt Sigrid Stagl, Leiterin des Instituts for Ecological Economics.

Stefan Giljum, Leiter der Research Area Sustainable Resource Use am Institute for Ecological Economics, betont die Notwendigkeit politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen zu schaffen um diesen Paradigmenwechsel im Bereich Kreislaufwirtschaft zu fördern. Für ihn spielt darin eine entscheidende Rolle die Steuerpolitik. Dazu könnte eine Umweltgebühr verhängt werden, die den geringerne Verbrauch von Rohstoffen und die Nutzung von Ressourcen im Austausch für geringere Steuerkosten im Bereich Beschäftigung für Unternehmen attraktiv macht. "Der Strukturwandel in der Kreislaufwirtschaft würde erleichtert, wenn wir die entsprechenden Maßnahmen ergreifen und so schnell wie möglich Entscheidungen treffen, die Unternehmen ermöglichen, ihre Planung, Infrastruktur und Investitionen schnell anzupassen", betont Giljum. Stagl ergänzt: "Wenn wir als Land weiterhin ein Vorzeigemodell im Bereich Klimaschutz bleiben wollen, müssen wir eine Technologie entwickeln, die dann auch an andere Länder exportiert werden kann."

"Das Europäische Parlament hat ein Rahmenpaket im Bereich Kreislaufwirtschaft genehmigt, die einen umfassenden Ansatz für ein Modell sucht, aber noch immer zu viel Wert auf Recycling-Ziele setzt, doch auf der anderen Seite sehr ehrgeizige und erstrebenswerte Potenziale beinhaltet", so Giljum. Was wir brauchen ist erstens von Anfang an ein Design mit ökologischem Ansatz und zweitens das Potential um eineInfrastruktur zu schaffen, die die Kreislaufwirtschaft ermöglicht“, ergänzt Stagl.

El País (spanisch für Das Land) ist die größte und international bekannteste Tageszeitung Spaniens. Im Dezember 2015 betrug die durchschnittliche täglich verkaufte Auflage von El País (geprüft durch OJD) 221.390 Exemplare.

Zum spanischen Artikel: http://internacional.elpais.com/internacional/2017/06/23/actualidad/1498247974_567939.html

Foto @ Jaime Casal 

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