Seitlicher Blick auf das D4 Gebäude.

Wer trägt den ökonomischen Diskurs in Österreich?

Auch Jahre nach Beginn der Finanz- und Wirtschaftskrise ist die öffentliche ökonomische Debatte zwar vielfältiger, doch nach wie vor vom neoliberalen Paradigma dominiert. Alternative Erklärungsmuster abseits des ökonomischen Mainstreams allgemein verständlich zu liefern, war für den „Falter“ Ausgangspunkt für eine Sonderbeilage in Kooperation mit der AK Wien, die nun überarbeitet als Buch erschienen ist.

„Die Krise verstehen“ nimmt die Krise zum Ausgangspunkt, um einerseits in der Geschichte der Wirtschaftswissenschaften nach Ansätzen für eine alternative Wirtschaftspolitik zu suchen, und andererseits die aktuelle Debatte einordnen zu können. Heimische „Wirtschaftserklärer“ werden portraitiert, wichtige Bücher beschrieben und zentrale Auseinandersetzungen begreifbar gemacht.

Im Buch wird deutlich, dass nicht nur der Wirtschaftsjournalismus gefordert ist, sondern auch die Universitäten. Sie scheinen kaum mehr ein Orte zu sein, von wo aus in den ökonomischen Diskurs in Österreich interveniert wird. „In anderen Ländern sind die Beziehungen zwischen Universitätsforschung und Wirtschaftspolitik enger“, wird der Dekan der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Universität Wien im Buch zitiert. Dominiert wird der heimische Diskurs in Folge von Wirtschaftsforschungsinstituten, der OeNB und Interessenorganisationen, die die von den Universitäten gelassene Lücke füllen.

Wer „erklärt„ Wirtschaft“ in Österreich? Wer sollte stärker versuchen, den Diskurs zu prägen? Welche Rolle spielen die Universitäten? Fördern sie eine kritische Debatte, greifen sie neue gesellschaftliche Problemstellungen bspw. durch die Krise auf? Diese und weitere Fragen werden im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen.



Mit:

Joseph Gepp, Journalist und Herausgeber des Buchs „Die Krise verstehen“

Ingrid Kubin, Vorständin des Departments Volkswirtschaft der WU Wien

Markus Marterbauer, Leiter der Abteilung Wirtschaftswissenschaft & Statistik der AK Wien

 

Moderation: Franziska Disslbacher, Gesellschaft Plurale Ökonomik Wien und bis vor kurzem VW-Zentrum der WU Wien

Anmeldung via E-Mail an: vwz-events@wu.ac.at