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Wissen und Kompetenz im Gender- und Diversitätsmanagement: Schnittstellen und Grenzziehungen zwischen Praxis und Wissenschaft

Der Arbeitsbereich Gender and Diversity in Organizations beschäftigt sich nun seit 2002 mit diesem Themenbereich. Was dieses Themenfeld kennzeichnet sind seine starken inter- und transdisziplinären Bezüge in der Herstellung, der Vermittlung und dem Austausch von Wissen. Die Abteilung hält daher intensive Kontakte zu PraktikerInnen (u.a. im Rahmen der Vortragsreihe Gender- und Diversitätsmanagement in Theorie und Praxis oder auf Tagungen und Kongressen zum Thema aber auch im Rahmen von Feldforschungen im Rahmen der Lehre). Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass PraktikerInnen auf unterschiedlichen Ebenen für sie anschlussfähiges und im Rahmen ihrer Organisation nützliches Wissen suchen, sich aneignen und Kontakte zu WissenschafterInnen, OrganisationsberaterInnen u.a. AkteurInnen in diesem Feld pflegen.

ForscherInnen und Lehrende an Universitäten nehmen in diesem Zusammenhang eine zweifache Rolle ein. Zum einen produzieren wissenschaftliche Communities in diesem Bereich Wissen über zukünftige Herausforderungen, die sich bereits in der organisationalen Praxis abzeichnen. WissenschafterInnen gestalten so soziale Veränderungen durch ihre Expertise mit und liefern Vorleistungen für spätere Anwendungszusammenhänge. Zum anderen sind WissenschafterInnen gefordert sich mit Themenstellungen der gegenwärtigen Praxis zu beschäftigen, sich mit PraktikerInnen aus Organisationen auszutauschen und Schnittstellen für die nötige Übersetzung von wissenschaftlichem Wissen hin zu Praxis zu gestalten, denn häufig führt das Fehlen von Wissen und Kompetenz in der Praxis zu kontraproduktiven Effekten: Im Bereich des Gender- und Diversitätsmanagements bedeutet dies beispielsweise eine Re-Stereotypisierung von Beschäftigungsgruppen und/oder Akzeptanz- und Glaubwürdigkeitsverluste bei der Belegschaft da Pläne und deren Umsetzen häufig weit auseinander klaffen.

Gender- und DiversitätsforscherInnen wiederum erhalten durch die zunehmenden Implementierungserfahrungen von PraktikerInnen wichtige Daten für die Weiterentwicklung des Forschungsbereichs. Ungenügendes Wissen über den Stand gegenwärtiger organisationaler Praxen im Diversitätsmanagement lässt WissenschafterInnen an konkreten, aktuellen Problemstellungen "vorbeidenken": Es stellt sich daher die Frage, wie PraktikerInnen und WissenschafterInnen Wissen austauschen und Kompetenz in diesem Bereich laufend aufbauen, was dabei förderlich und was hinderlich ist.

Im Rahmen dieses Projekts soll daher die gegenwärtigen räumlichen und thematischen Schnittstellen für den Wissensaustausch und dem Kompetenzaufbau zwischen WissenschafterInnen und PraxisakteurInnen näher beleuchtet werden.

AssistentInnen-Kleinprojekt der Wirtschaftsuniversität
Projektdauer: 1.2.2007-28.02.2011
Durchführende: Mag.a Dr.in Roswitha Hofmann