Hintere Außenansicht des D2 Gebäudes

NPO-Governance Kodex Österreich

Was ist der Österreichische NPO-Governance Kodex?

Der Österreichische NPO-Governance Kodex wurde im Zeitraum Mai 2012 bis September 2013 von JuristInnen und BetriebswirtInnen der WU sowie BeraterInnen der Contrast Management Consulting erstellt.

Eine Rohversion wurde in einem stufenweisen Konsultationsprozess mit Führungskräften aus unterschiedlichsten NPOs diskutiert. Das Projekt wurde ausschließlich aus Eigeninitiative gestartet und getragen.

Der daraus hervorgegangene Österreichische NPO-Governance-Kodex steht als frei verfügbare Ressource allen Österreichischen Nonprofit Organisationen zur Verfügung. Er versteht sich inhaltlich als Empfehlung zur Gestaltung der Leitung und Aufsicht einer Nonprofit Organisation (NPO) und vereint jene Regelungen und Praktiken, die aktuell aus rechtlicher Sicht und aus Perspektive eines verantwortungsvollen Managements als Good Practice bezeichnet werden können. Die Organe der jeweiligen NPO sollen klar erkennen können, welche Aufgaben sie übernehmen sollen und welche Regeln eingehalten werden sollten. Dies soll zur Entlastung der organisationsinternen Beschäftigung mit Abläufen und Strukturen von Kontrolle und Leitung dienen.

Download: NPO-Governance-Kodex

An welche Organisationen richtet sich der Österreichische NPO-Governance Kodex? 

Der Kodex richtet sich an Nonprofit Organisationen. Hierunter werden Organisationen verstanden, die jedenfalls folgende Kriterien erfüllen:

  • Mindestmaß an formaler Organisation (es existiert eine Satzung/Statut oder Gesellschaftsvertrag und es handelt sich um eine juristische Person)

  • Private (also nicht-staatliche) Organisationen (juristische Person des Privatrechts oder juristische Person des öffentlichen Rechts ohne Hoheitsgewalt oder mit Aktivitäten im Ausmaß von unter 5% im Bereich der Hoheitsgewalt)

  • Keine Gewinn- (bzw. Überschuss)ausschüttung an EigentümerInnen oder Mitglieder, außer es handelt sich wiederum um NPOs, die diese Regel nicht verletzen

  • Minimum an Selbstverwaltung bzw. Entscheidungsautonomie

  • Mindestmaß an Freiwilligkeit (Ehrenamtliche FunktionärInnen, Freiwilligenarbeit, Spenden o.ä), außer es handelt sich um die 100% operative Tochter einer NPO, die dieses Kriterium erfüllt.

Der Österreichische NPO-Governance-Kodex richtet sich daher an ein breites Spektrum an Rechtsformen von gemeinnützigen GmbHs, über nicht-gewinnorientierte OGs und KGs, Verein & Co-KGs, Vereine, Stiftungen, gemeinnützige Privatstiftungen, Genossenschaften bis zu Anstalten des öffentlichen Rechts. Der Kodex richtet sich ebenfalls an Verbände (Vereinigungen bzw. Gruppierungen von NPOs).

Kontakt und weitere Informationen
Mag.Dr.rer.soc.oec. Christian Grünhaus

Christian Grünhaus

(ehm. Schober) Wissenschaftlicher Leiter, Senior Researcher
Aufgaben: Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Evaluation, SROI-Analysen, Finanzierung, Spendenverhalten, Arbeitszufriedenheit und Motivation, Altenpflege und –betreuung, Menschen mit Behinderung bzw. Barrierefreiheit