Blick auf das D4 und das AD Gebäude

Der 5. Wiener Juristische Salon

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In ihrem Vortrag gewährte Susanne Baer Einblicke in ihr neues Buch, den Spiegel-Bestseller „Rote Linien. Wie das Bundesverfassungsgericht die Demokratie schützt“, das 2025 im Verlag Herder erschienen ist. Dabei widemete sich der Vortrag insbesondere der Frage, welche Rolle Verfassungsgerichte vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Lage in Europa spielen. Susanne Baer betonte den wesentlichen Beitrag, den Verfassungs- und Menschenrechtsgerichte zum Schutz und zur Stärkung der Demokratie leisten, vorausgesetzt das notwendige Vertrauen in ihre Arbeit besteht. Gerade angesichts der Versuche, die Legitimität von Gerichten durch den Vorwurf des Aktivismus zu untergraben, haben Verfassungsgerichte sicherzustellen, die Entstehung eines bloß dekorativen Konstitutionalismus zu verhindern.

Susanne Baer ist Professorin an der Humboldt-Universität zu Berlin, Centennial Professor an der London School of Economics und Lea-Bates-Professorin an der University of Michigan Law School. Von 2011-2023 war sie Richterin des Bundesverfassungsgerichts (Erster Senat).

Neben der Promotion in Frankfurt am Main, dem LL.M. in Michigan und der Habilitation an der Humboldt-Universität zu Berlin (Lehrbefugnis für Öffentliches Recht, Verwaltungswissenschaften, Rechtstheorie und Rechtsvergleichung) hat Susanne Baer Ehrendoktorwürden der University of Michgan (USA), der Universitäten in Hasselt (Belgien), Luzern (Schweiz) und der JKU Linz (Österreich) erhalten. An der HU Berlin hat sie die Law Clinic für Grund- und Menschenrechte und das Institut für Recht und Gesellschaft ins Leben gerufen, war Sprecherin der Gender Studies und Vizepräsidentin der Universität. 

Sie arbeitet vor allem zu Grundrechten und vergleichendem Verfassungsrecht, Antidiskriminierungsrecht, feministischer Rechtswissenschaft und Gender sowie interdisziplinärer Rechtsforschung.