Studierende sitzen auf den Holzinseln vor dem D2

Gemeinsam wachsen

Als Sportbuddy geht es nicht nur darum, einem Kind sportliche Aktivitäten beizubringen. Es geht darum, eine Zeit voller wertvoller Erfahrungen zu teilen, Einblicke in verschiedene Kulturen zu gewinnen, eine bedeutungsvolle Beziehung aufzubauen und unvergessliche Momente zu erleben. Ich habe meinem Buddykind nicht nur die Freude am Sport vermittelt, sondern auch wichtige Lebenslektionen weitergegeben - und gleichzeitig habe ich auch viel von diesem Kind gelernt.

Als Betreuer für den zehnjährigen V. im Sport habe ich nicht nur die Freude erlebt, ihm eine Sportart beizubringen, sondern auch eine enge Verbindung zu einem aufgeschlossenen und lernbereiten Jungen aufgebaut. Die Zeit mit meinem Schützling hat mich auf eine Weise berührt, die mich an meine eigene Kindheit erinnerte und mich dazu inspirierte, das zu verwirklichen, was mein früheres Ich sich gewünscht hätte: nämlich eine verlässliche Ansprechperson zu haben, mit der man sich regelmäßig austauschen kann, egal welche Hindernisse das Leben bereithält.

Über das Spiel hinaus

Man könnte annehmen, dass die Hauptrolle eines Sportbuddys darin besteht, einem Kind in einer bestimmten Sportart zu helfen, seine Fähigkeiten zu verbessern und ihm Möglichkeiten im Leistungssport zu eröffnen. Doch in Wirklichkeit geht es viel tiefer: Es geht darum, eine persönliche Beziehung aufzubauen und dem Buddykind durch den Sport grundlegende Werte zu vermitteln, die in allen Lebensbereichen von Nutzen sein werden. Der Sport dient lediglich als Mittel zum Zweck. Durch unsere sportlichen Aktivitäten konnten wir wichtige Lebenskompetenzen wie Ehrgeiz, Ausdauer, Fairplay und Selbstvertrauen spielerisch fördern. Nach einigen Wochen konnte man nicht nur eine Verbesserung in V.'s Sport feststellen, sondern auch eine positive Veränderung in seiner Persönlichkeit und seiner Einstellung zum Leben beobachten.

Gegenseitiges Lernen auf gleiche Ebene

Nicht nur mein Sportbuddy konnte aus unserer Erfahrung neue Erkenntnisse gewinnen, auch ich habe mich durch diese Tätigkeit enorm weiterentwickelt, insbesondere in Bezug auf meine sozialen Fähigkeiten. Es ist eine lehrreiche Erfahrung, wenn man versucht, einem Zehnjährigen Techniken auf einfache Weise beizubringen, ohne zu theoretisch zu werden. Durch die Arbeit mit V. konnte ich nicht nur meine Kommunikationsfähigkeiten verbessern, sondern auch lernen, wie wichtig Geduld, Empathie und ein offenes Ohr sind, um gemeinsame Ziele als Team zu erreichen. Diese Fähigkeiten sind nicht nur im Bereich des Sports, sondern auch in meinem zukünftigen Berufsfeld von unschätzbarem Wert. Kinder sind natürliche Lernende, und ihre Offenheit für neue Erfahrungen hat mich inspiriert, selbst neugierig zu bleiben und kontinuierlich dazuzulernen.

Eine Rückkehr zur Kindheitserinnerung

Als Sportbuddy für V. konnte ich nicht nur eine wertvolle Bindung aufbauen und gemeinsam mit ihm wachsen, sondern auch eine Verbindung zu meiner eigenen Kindheit und den Träumen meines jüngeren Selbst herstellen.

Als Kind genoss ich es, Sport zu treiben und Stunden auf dem Spielfeld zu verbringen. Die Begeisterung und das Leuchten in den Augen meines Sportbuddys, wenn er den Ball traf, erweckten diese Erinnerungen und brachten mir die Freude zurück, die ich als Kind beim Spielen empfand. Im hektischen Universitätsalltag neigt man dazu, die kleinen Freuden des Lebens zu übersehen. Daher erinnerte ich mich während unserer Trainingseinheiten gerne an die sorglose Zeit von damals.

Insgesamt war meine Zeit als Sportbuddy für V. nicht nur eine Möglichkeit, ihm zu helfen, sondern auch eine Gelegenheit, mich selbst zu verwirklichen und etwas weiterzugeben. Es ist ein erhebendes Gefühl zu sehen, welchen positiven Einfluss man auf eine junge Person haben kann. Ich bin überzeugt, dass ich einen bleibenden Eindruck im Leben von V. hinterlassen habe.

Autor: Mark, Sportbuddy im WiSe 2023/24

Mark