Außenansicht des D3 Gebäudes

Kapitalbasierte Emissionen

Titelseite der Studie

Judith Derndorfer, Emanuel List, Nicolas Prinz und Eva Six (2025)

Eine Studie zusammen mit Kolleg:innen von der AK Wien.

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Gemeinsam mit Kolleg:innen von der Arbeiterkammer Wien haben wir erstmals kapitalbasierte Emissionen für Österreich, Deutschland, die Niederlande und Tschechien berechnet. Die Ergebnisse für das Jahr 2021 zeigen, dass Eigentumsstrukturen die Verteilung von Emissionen und die Verwundbarkeit gegenüber Übergangsrisiken grundlegend prägen. Jene, die am meisten von kohlenstoffintensiven Investitionen profitieren, haben großen Einfluss auf unsere Produktionsweisen und sind zugleich überproportional von möglichen Verlusten der Energiewende betroffen. Dadurch entsteht eine politische Ökonomie des Widerstands: Wo wohlhabende Gruppen einen großen Teil ihres Kapitals in fossilen Portfolios halten, können starke Eigeninteressen ambitionierte Klimapolitik bremsen. In Finanzzentren, wo Pensionsfonds und Vermögensverwalter weltweit investieren, werden Risiken teils über Grenzen hinweg „exportiert“. Welche Gruppen letztlich die Kosten von „stranded assets“ tragen, hängt stark von institutionellen Rahmenbedingungen ab – etwa der Ausgestaltung der Pensionssysteme, staatlichem Eigentum oder der Internationalisierung von Portfolios. Das Ziel unseres Projekt ist es zu zeigen, dass die Dekarbonisierung unserer Gesellschaft nicht nur ein technologischer, sondern ein zutiefst politischer Verteilungsprozess ist.

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