Hintere Außenansicht des D2 Gebäudes

Freiwilliges Engagement

Freiwilliges Engagement spielt in vielen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens eine bedeutende Rolle. Es findet in unterschiedlichstem Kontext statt, sei es berufsnah in beruflichen Verbänden oder im familiären Umfeld, wie etwa in Sport, Kultur- oder Elternvereinen, einfach als eine Form der Freizeitbeschäftigung, als Ausdruck einer politischen Gesinnung oder in Form von sozialem Engagement. So vielfältig wie die Tätigkeiten sind auch die Motive, die hinter einem freiwilligen Engagement stecken.

Lange Zeit gab es wenig Informationen zum Volumen und zur Ausgestaltung des freiwilligen Engagements in Österreich. Im Jahr 2009 wurde vom Sozialministerium der 1. Freiwilligenbericht herausgegeben, den das NPO-Kompetenzzentrum (damals NPO-Institut) in Kooperation mit einem AutorInnen-Team erstellt hat. Die Forschung zur Freiwilligenarbeit hat an der WU bereits lange Tradition – die ersten Daten wurden von o.Univ.Prof. Dr. Christoph Badelt bereits Anfang der 1980er Jahre erhoben, der damit den Grundstein für weitere Forschungsarbeiten gelegt hat. Im Rahmen eines Forschungsprojekts gab es eine weitere große Studie zum Volumen der Freiwilligenarbeit in Österreich, die von Eva More-Hollerweger verfasst wurde, die sich seit Ende der 1990er Jahre mit dem Thema befasst.

Neben den gesellschaftlichen Wirkungen von freiwilligem Engagement setzen wir uns am NPO-Kompetenzzentrum mit dem Management von Freiwilligen auseinander. Im Gegensatz zum klassischen Personalmanagement sind beim Management von Freiwilligen ganz andere Rahmenbedingungen gegeben, die berücksichtigt werden müssen. Das Freiwilligenmanagement spielt für Organisationen eine immer wichtigere Rolle, da traditionelle Formen der Gewinnung und Bindung von Freiwilligen an Bedeutung verlieren. Das lebenslange Engagement in einer Freiwilligenorganisation ist heute eher der Ausnahmefall. Freiwillige passen ihr Engagement an ihre jeweilige Lebensphase und Interessen an, wählen die Tätigkeitsfelder entsprechend aus und interessieren sich eher für zeitlich begrenzte, projektförmige Tätigkeiten. Freiwilligenorganisationen müssen daher Betätigungsmöglichkeiten finden, die sowohl im Sinne der Freiwilligen als auch im Sinne der eigenen Organisationsziele sind. Die Folge sind die Entstehung neuer Formen des Engagements, wie beispielsweise Mikro-Engagement, Corporate Volunteering und digitales Engagement.

Weiterführende Literatur

Kontakt

Mag.rer.soc.oec. Eva More-Hollerweger

Eva More-Hollerweger

Senior-Researcherin, Obfrau des NPO-Instituts (Verein)
Aufgaben: NPOs, Zivilgesellschaft, Freiwilligenarbeit, Evaluationen und strategisches Management.