Hintere Außenansicht des D2 Gebäudes

SROI-Analyse: "Starthilfe Wohnen. Ein Projekt des Armutsnetzwerks Vöcklabruck"

„Starthilfe Wohnen“ wurde im Oktober 2010 vom Armutsnetzwerk Vöcklabruck ins Leben gerufen und ist im Rahmen der Initiative „Ideen gegen Armut” ebenfalls zum Preisträger 2010 gewählt worden.

Dieses Projekt ermöglicht und erleichtet von Armut betroffenen bzw. von Armut gefährdeten Menschen den Zugang zu Wohnungen. Durch rückzahlbare Unterstützungen von bis zu EUR 2.000,- wird die Lebenssituation der Betroffenen verbessert. Bei dieser Art von Starthilfe handelt es sich um einen Mikrokredit, bei welchem die NutzerInnen im Sinne von Empowerment voll in ihren BürgerInnenrechten und –pflichten bleiben.

Es ist anzumerken, dass es sich bei den von Starthilfe Wohnen angebotenen Darlehen um eine besondere Form von Mikrokrediten handelt. Eine Besonderheit stellt die Tatsache dar, dass nicht wie üblich relativ hohe Zinsen verrechnet werden. Es handelt sich vielmehr um ein zinsenloses Darlehen, wobei auch sonst keinerlei Gebühren verlangt werden. Was die Bezeichnung als „Mikrokredite“ jedoch auch für diese besondere Form der Kleinkredite rechtfertigt ist, dass die DarlehensempfängerInnen keinen Zugang zu klassischen Kreditformen haben, weil sie keine Sicherheiten vorlegen und keinen Nachweis einer positiven Kredithistorie erbringen können, was auch vom Projektleiter und KlientInnen von „Starthilfe Wohnen“ bestätigt werden konnte.

Das NPO-Kompetenzzentrum der WU wurde von Coca-Cola Österreich beauftragt, die Siegerprojekte der Initiative „Ideen gegen Armut“ mittels einer Social Return on Investment (SROI) - Analyse zu evaluieren.

Die durchgeführte Evaluation des Projekts „Starthilfe Wohnen“ ergab einen Social Return on Investment-Wert (SROI-Wert) von 4,41. Dies bedeutet, dass jeder in das Projekt investierte Euro einen monetären Gegenwert von 4,41 Euro erzielte. Somit wurden von rund 76.000 investierten Euros mehr als 330.000 Euros an gesellschaftlichen Wirkungen generiert. Ziel der SROI-Analyse ist es, den durch das Projekt geschaffenen gesellschaftlichen Mehrwert möglichst umfassend zu bewerten. Die Methode will neben den finanziellen explizit auch die sozialen Wirkungen des Projekts messen und steht dabei ganz im Zeichen der beiden zentralen Gedanken von „Ideen gegen Armut“: Finanzielles Startkapital für Projektideen zur Verfügung zu stellen, die sich mit Armutsbekämpfung auseinandersetzen und in weiterer Folge finanziell selbst erhalten.

Starthilfe Wohnen

Ideen gegen Armut

Ideen gegen Armut wurde 2007 in Kooperation von Coca-Cola Österreich, der Tageszeitung Der Standard sowie dem NPO-Kompetenzzentrum der Wirtschaftsuniversität mit dem Ziel gegründet, die Umsetzung von sozialen Projekten (Start Ups) zum Thema Armutsbekämpfung und Armutsprävention in Österreich zu fördern. Eingeladen sind Organisationen, Gruppierungen sowie Einzelpersonen mit Projekten und Projektideen, die in Form eines Businessplans umsetzungsreif einer Jury vorgelegt werden. Die Initiative „Ideen gegen Armut“ wählt förderungswürdige Projekte auf Basis klarer Beurteilungskriterien aus und stellt eine Umsetzungshilfe durch eine Erstfinanzierung zur Verfügung.

Für nähere Informationen stehen Ihnen die Autorinnen der Studie zur Verfügung

Mag. Olivia Rauscher
Tel: + 43 1 313 36 / 5826
olivia.rauscher@wu.ac.at

Ina Pervan-Al Soqauer
Tel.: +43 1 313 36/5870
ina.pervan@wu.ac.at