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Creative Industries

  • Projektnummer:

  • Titel: Creative Industries in Vienna: development, dynamics and potentials Kreativwirtschaft in Wien: Entwicklungen, Dynamik und Potentiale

  • Projektleiter: Resch Andreas

  • Projektmitarbeiter: Andruchowitz Ingo, Hölzl Werner, Hromatka Heike, Mayerhofer Peter, Peltz Philipp, Weiss Christoph

  • Laufzeit: 2004 - 2007

  • Forschungsstätte: Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte, WU

  • Keywords: -

  • Forschungsbereich: Kulturökonomie

Inhalt

Wien war bereits um 1900 ein Zentrum der Kreativwirtschaft von weltweiter Reputation und auch heute gehört die Kreativwirtschaft noch zu den dynamischsten Wachstumsbereichen der Stadtökonomie. Im Projekt werden erstmals Entwicklungspfade durch das gesamte 20. Jahrundert hindurch bis zur Gegenwart betrachtet. In einem interdisziplinärene Zugang mittels Methoden der Wirtschafts- und Geschichtswissenschaften werden die langfristigen Entwicklungen, der Stellenwert der Humankapitalbildung und die aktuelle Beschäftigungsdynamik untersucht.

Die "Creative Industries" (CI) zählen zu den Zukunftssektoren urbaner Ökonomien. Kunst, Kultur und Kreativberufe erlangten in Wien bereits im 19. Jahrhundert Weltruf. Nach wie vor sind die CI Teil des urbanen Selbstverständnisses und gelten aus ökonomischer Sicht als Ansatzpunkt für hohe Wertschöpfungs- und Beschäftigungsdynamik. Die moderne Theorie des Wirtschaftswachstums betont die Bedeutung von Humankapital, Agglomerationseffekten und Innovation. Während die traditionellen Sachgüter erzeugenden Branchen an Gewicht verlieren, liegt die Wachstumsdynamik bei den Dienstleistungen. Hierbei nehmen die kreativen Industrien eine Schlüsselrolle ein. Gegenwärtig weisen die Branchen, die den CI zuzurechnen sind, in Wien bereits 120.000 Beschäftigte auf. Über den aktuellen Zustand der CI in Wien und Österreich wurden bereits zwei große Studien vorgelegt.[*] Was fehlt, ist eine Untersuchung der langfristigen Entwicklungen. Daher konzentrieren sich die Forschungsarbeiten im vorliegenden Projekt auf die Entwicklungspfade, Brüche und Potentiale der CI seit 1900. In einer interdisziplinären Zugangsweise werden folgende drei Untersuchungsfelder bearbeitet:

  1. Langfristige Entwicklungen und Brüche seit dem späten 19. Jahrhundert und ihre Auswirkungen auf den gegenwärtigen Status der CI

  2. Langfristige Entwicklung des Humankapitals als wichtigste Grundlage der CI

  3. Industrieökonomische Untersuchung der Industrie- und Beschäftigungsdynamik

Die langfristige strukturelle Entwicklung wird anhand quantitativer Daten und vertiefender Fallstudien dargestellt. Veränderungen und Brüche in den Unternehmen und der Arbeitswelt im Rahmen der CI werden eingebettet in die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung Wiens analysiert. Die Bildung von Humankapital wird in ihrer Entwicklung seit dem 19. Jahrhundert untersucht und die Herausbildung der Schlüsselqualifikationen für den CI-Bereich aufgezeigt. Qualifikation als Katalysator im wirtschaftlichen Strukturwandel ist ein entscheidender Wettbewerbsfaktor. Mit Methoden der Industrieökonomik wird der Frage nachgegangen, wie sich Industriedynamik und Arbeitsmarkt in den CI von den Gegebenheiten in den traditionellen Industrien unterscheiden. Dies ermöglicht auch, die Auswirkungen von wirtschaftspolitischen Maßnahmen auf die CI zu beurteilen. Die integrierten Ergebnisse aus den drei Forschungsfeldern bieten eine umfassende Informationsgrundlage für einschlägige Wirtschaftspolitik. Die Frage, inwieweit die Marktmechanismen einer Ergänzung durch wirtschaftpolitische Akzentsetzungen bedürfen, stellt sich für die Kulturindustrie in spezifischer Weise. Die Ergebnisse der Studie tragen auch zu diesem Diskurs bei. Für die Akteure in den CI selbst soll das Projekt breit gefächertes Orientierungswissen bereitstellen. Somit leistet die Studie in mehrfacher Hinsicht einen wesentlichen Beitrag zur nachhaltigen Stärkung des CI-Standortes Wien. [*] Erster Österreichischer Kreativwirtschaftsbericht, 2003, KMU Forschung Austria, Inst. f. Kulturmanagement u. Kulturwissenschaft; Untersuchung des ökonomische Potenzials der "Creative Industries" in Wien, 2004, Kulturdokumentatrion, Mediacult, Wifo.

Forschungsergebnis

Monographie

Resch Andreas (2008): Das Geschäft mit Wort und Bild. Wirtschaftsgeschichte der Massenmedien und der Werbebranche in Wien. Wien: LIT Verlag.

Working Papers

Beiträge

  • Resch Andreas (2008): Anmerkungen zur langfristigen Entwicklung der "Creative Industries" in Wien. In: Peter Mayerhofer, Philipp Peltz, Andreas Resch (Hg.): "Creative Industries" in Wien. Dynamik, Arbeitsplätze, Akteure. 9-33. Wien: LIT Verlag.

  • Mayerhofer Peter, Peltz Philipp, Resch Andreas, (Hg.) (2008): "Creative Industries" in Wien. Dynamik, Arbeitsplätze, Akteure. Wien: LIT Verlag.

Vorträge

  • Resch Andreas (2008): Podiumsdiskussion zum Thema "Krativwirtschaft in Wien". im Rahmen der Messe Buch Wien, Wien, 20.11.2008.

  • Resch Andreas (2007): Creative Industries in Vienna from 1900 to our days. Creativity as an Asset in Europe. Urban Visions from Helsinki, Vienna, and Stockholm, Seminar at the Embassy of Finland, Stockholm , Schweden, 22.02.2007.

  • Peltz Philipp (2006): Artist-Entrepreneurship. 14th International Conference on Cultural Economics, Wien, Österreich, 9.-11. July 2006.