Außenansicht des D3 und des AD Gebäudes

Forschung

Mindestens seit den späten 1960er Jahren betreibt das Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte international orientierte und vernetzte Forschung, die zum Ruf Österreichs als herausragenden Wissenschaftsstandort beiträgt. Dabei richten wir uns unserem Forschungsgegenstand entsprechend nicht nach kurzfristigen Trends, sondern haben zum Ziel, die nationale und internationale Forschung mit relevanten Beiträgen selbst zu beeinflussen. Hierbei kommt auch der beratenden und vermittelnden Funktion der Forschung, etwa im Kontakt mit Unternehmen, politischen Entscheidungsträgern, Medien und der Öffentlichkeit eine wichtige Rolle zu.

Die wirtschafts- und unternehmenshistorischer Forschung hat hierbei mindestens vier langfristige Standbeine: Erstens, einen Beitrag zu Erforschung und Verständnis der österreichischen Geschichte zu leisten. Dies war bis in die 1990er Jahre der Hauptfokus der Forschung am Institut, insbesondere bezogen auf die Zwischenkriegszeit, die für das Verständnis des heutigen Österreich maßgeblich ist und die die erste Nachkriegsgeneration von Forschern persönlich stark geprägt hat. Dieser Schwerpunkt macht noch heute einen wichtigen Teil der Forschung aus, die aber zeitlich wie auch geographisch stärker diversifiziert wurde.

Ein zweiter Schwerpunkt liegt auf der Erforschung der Entwicklung des Welthandels und der Bedingungen von Marktintegration und Desintegration, mit Schwerpunkt im 19. Jahrhundert, als erstmals eine global integrierte Weltwirtschaft entstand, die in der Zeit zwischen 1913 und 1950 dann zumindest teilweise wieder zerfiel.

Ein dritter Schwerpunkt betrifft langfristige wirtschaftliche, soziale und politische Entwicklungen in einzelnen Ländern, auch im Kontext der Entwicklung der Weltwirtschaft. Hier sind u.a. Forschungen zu Österreich, Japan, Dänemark und Spanien zu erwähnen. Thematische Orientierungen sind hierbei u.a. den Wandel der wirtschaftspolitischen Rolle des Staates, die Rolle von Arbeitsmarktregulierung und -institutionen, die Wirkungsmächtigkeit herrschaftlicher Beziehungen in unterschiedlichen gesellschaftlichen Zusammenhängen und die Herausbildung oppositioneller Sozialmilieus sowie Zusammenspiel und Konflikt zwischen nationalen Institutionen und internationaler Arbeitsteilung.

Viertens beschäftigen wir uns mit Problemgeschichte und Theorieentwicklung der modernen Ökonomie. 

Detaillierte Informationen zu abgeschlossenen und laufenden Forschungsprojekten finden Sie hier; das WU-Forschungssystem FIDES gibt darüber hinaus Auskunft über alle aus diesen Projekten resultierenden Publikationen.