Abschlussarbeit
Wir betreuen Diplomarbeiten, die sich mit interkultureller Wirtschaftskommunikation beschäftigen. Die Arbeiten können sich auf Mittel-, Ost- und Südosteuropa oder auf die globalisierte Welt im Allgemeinen beziehen.
Wir betreuen qualitativ ausgerichtete Abschlussarbeiten, die auf ethnographischen Designs, Interviews, Fallstudien oder Diskursanalysen mit Bezug auf interkulturelle Wirtschaftskommunikation aufbauen, wie z.B. Fragen und Herausforderungen im Zusammenhang mit Migration, Interaktionen und Richtlinien an kulturell vielfältigen Arbeitsplätzen, Remote-Zusammenarbeit über den Globus hinweg und Fragen der Organisationskultur.
Studenten, die an einer Bachelorarbeit interessiert sind, finden die entsprechenden Informationen hier
Potenzielle Betreuer und deren Fachgebiet
Bachelorthemen bei Univ.-Prof. Dr. Nadine Thielemann
Persuasive Kommunikation, Argumentationsanalyse und Gesprächsrhetorik: Persuasive Kommunikationsformen spielen eine wichtige Rolle in der Wirtschaftskommunikation. Diese reichen von (oftmals multimodal konstituierten jedoch schriftbasierten) Textsorten, mit denen um Kunden und für Produkte bzw. Dienstleistungen geworben wird, zu verschiedensten Verhandlungssituationen (z.B. Kunden- bzw. Verkaufsgespräche aber auch verschiedene innerbetriebliche Gesprächsanlässe). Im Rahmen von Abschlussarbeiten können auf Basis selbst zu erhebender Daten aus russischer bzw. polnischer Unternehmenskommunikation dann die jeweiligen Strategien im Rahmen eines argumentationsanalytischen bzw. gesprächsrhetorischen Modells analysiert werden, wobei prinzipiell alle beteiligten Mittel in den Blick geraten können, also sprachliche, pragmatische und inhaltliche Verfahren sowie non-/paraverbale, visuelle Mittel (z.B. bildliche Darstellungen/Illustration, typographische Mittel; bei Gesprächsdaten mimisch-gestische Mittel etc.). Diese ersten Beobachtungen können dann u.a. Hinweise geben auf Textsorten-, Diskurs-, Situations- oder Kulturspezifik.
Gesprächsanalyse / Interkulturelle Kommunikation: Authentische mündliche face-to-face Kommunikation im Unternehmenskontext gestaltet sich in der Praxis oftmals anders als dies beispielsweise in der Ratgeberliteratur oder auch in innerbetrieblichen Leitlinien dargestellt wird. Gesprächsanalysen auf Basis authentischer Interaktionsdaten dagegen können zeigen, wie in der russischen/polnischen Sprechgemeinschaft situationsspezifisch bestimmten Handlungen bzw. Aktivitätstypen abgewickelt werden (z.B. Beschwerdesituationen, Arbeitsanweisungen, Problemdarstellungen für IT-Support, Teamsitzungen/Besprechungsrunden etc.) und wie situative Rollen bzw. Identitäten interaktiv hergestellt werden. Auch hier wiederum können die eignen empirisch fundierten Beobachtungen anhand russischer bzw. polnischer Daten in einem weiteren Schritt mit den Empfehlungen aus der Ratgeberliteratur oder aber den Analysen anhand von Daten anderer Sprechgemeinschaften kulturvergleichen zueinander in Beziehung gesetzt werden. Denkbar wäre auch eine methodische Triangulation beispielsweise durch die Gewinnung und Analyse von Daten, die mittels Diskursergänzungsaufgaben oder Fragenbögen/Interviews gewonnen worden sind, um so das Spannungsfeld zwischen realer Praxis und (vorgestellter/propagierter) Norm aufzudecken.
Diskursanalyse / Medienanalyse: Wirtschaftliche Themen erscheinen im russischen, ukrainischen und polnischen medialen Diskurs oft verschränkt mit politischen und auch sozialen Themen (z.B. Verhandlungen über Gaslieferungen vor dem Hintergrund der Ukrainekrise; Krise der polnischen Landwirtschaft bzw. Verschlechterung der Versorgungslage in der RF aufgrund des EU-Boykotts). Einige dieser Themen haben außerdem so stark politisierendes Potential, dass ein diskursiver ‚Nebenschauplatz‘ in den sozialen Medien (v.a. twitter aber auch verschieden Formen des sog. kreativ als Spezifik des RuNet) entsteht. Diskursanalysen auf Basis selbst zusammenzustellender Korpora zielen darauf ab, die Spezifik des jeweiligen Diskurses aufzudecken, wobei es zum einen um die Entdeckung rekurrenter inhaltlicher Muster geht, zum anderen aber auch um die Ermittlung spezifischer Bündel semiotischer Ressourcen, die an der Konzeptualisierung teilhaben.