Hintere Außenansicht des D2 Gebäudes

Bericht zur Lebensqualität von pflegenden Angehörigen

Titel page report

Im Rahmen eines EU-geförderten Projektes im Bereich der häuslichen Pflege wurde vom Österreichischen Roten Kreuz eine Studie zur Lebensqualität von pflegenden Angehörigen durchgeführt. Diese Studie stützt sich auf den WHOQOL-BREF Fragebogen der World Health Organisation (WHO) und ermöglicht damit Vergleichbarkeit zu jenen Studien, welche ebenfalls auf diesem Instrument basieren. Der Fragebogen beinhaltet Fragen zu soziodemografischen Faktoren sowie jenen hinsichtlich der Lebensqualität und wurde zusätzlich um Fragen zur Nutzung von Unterstützungsleistung des Österreichischen Roten Kreuzes erweitert. Letztere beziehen sich sowohl auf die Inanspruchnahme derzeitiger Leistungen (d.h. Leistungen, welche der/die Befragte derzeit in Anspruch nimmt) als auch auf potentielle zukünftige Leistungen (d.h. Leistungen, welche der/die Befragte in Zukunft gerne in Anspruch nehmen würde).

Das NPO & SE Kompetenzzentrum wurde beauftragt, die gesammelten Daten basierend auf der Scoring Syntax der WHO zu analysieren. Zudem sollten grundlegende Einsichten in die Verbindung zwischen Lebensqualität, soziodemographischen Faktoren und der Inanspruchnahme von Unterstützungsleistungen gewährt werden. Dementsprechend wurde ein Bericht erstellt, welcher (I) eine deskriptive Übersicht des Samples (und im Besonderen der Lebensqualität) auf Basis der Scoring Syntax der WHO bietet, und (II) ein tieferes Verständnis der Zusammenhänge zwischen den konstruierten Lebensqualitätsindikatoren und soziodemographischen Faktoren sowie der Inanspruchnahme von Unterstützungsleistungen generiert.

Bezüglich Abhängigkeiten innerhalb des Samples zeigten sich in folgenden Aspekten signifikante Ergebnisse: Geschlecht innerhalb der psychologischen Lebensqualität (männliche Teilnehmer bewerteten ihre psychologische Lebensqualität höher als weibliche Teilnehmerinnen), Familienstatus innerhalb der physischen und ökologischen Qualität (verheiratete TeilnehmerInnen bewerteten ihre physische und ökologische Lebensqualität höher als alleinstehende, geschiedene oder getrennte TeilnehmerIn-nen) sowie derzeitiger Gesundheitsstatus in sämtlichen Bereichen (TeilnehmerInnen, welche zum Zeitpunkt der Befragung an einer Erkrankung litten, bewerteten sämtliche Bereiche der Lebensqualität schlechter als jene, für die dies nicht der Fall war). Hinsichtlich der Inanspruchnahme von Unterstützungsleistungen konnten Unterschiede in der Zufriedenheit mit der eigenen Gesundheit sowie der ökologischen Lebensqualität gefunden werden. Die verbleibenden Gruppenvariablen zeigten trotz einiger visuell bemerkbarer Tendenzen keine statistisch signifikanten Resultate, was unter anderem auf die Größe des Samples sowie auf die Abhängigkeit von nichterfassten Faktoren (wie beispielsweise die Schwere der Pflegebedürftigkeit) zurückzuführen sein mag.

Kontakt
Mag.Dr.rer.soc.oec. Christian Grünhaus

Christian Grünhaus

(ehm. Schober) Wissenschaftlicher Leiter, Senior Researcher
Aufgaben: Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Evaluation, SROI-Analysen, Finanzierung, Spendenverhalten, Arbeitszufriedenheit und Motivation, Altenpflege und –betreuung, Menschen mit Behinderung bzw. Barrierefreiheit