Hintere Außenansicht des D2 Gebäudes

Wirkungsanalyse für den Komensky Fond im Zeitraum 2008-2015

Bildung bringt’s

Kinder und Jugendliche, die in schwierigen sozialen und wirtschaftlichen Situationen aufwachsen haben es oft schwerer als andere, ihre Bildungschancen wahrzunehmen. Für ihre weitere Zukunft kann dies auch bedeuten, dass sie es schwerer haben werden, aus der Armutsspirale herauszufinden. Ihnen diese Herausforderung zu erleichtern war der Gedanke, als die ERSTE Stiftung und die Caritas Österreich gemeinsam den KomenskýFond 2006 gegründet haben.

Bildung, darüber sind sie sich einig, kann nachhaltig Lebensbedingungen verbessern, Armut bekämpfen und Inklusion fördern. Mittels Einbindung der Kommune kann zudem die Zivilgesellschaft gestärkt werden.

KomenskyFond Impact Analysis for selected CEE projects (PDF)

Annex: KomenskýFond Impact Analysis for selected CEE projects 2008 - 2015 (PDF)

 

Wie effizient und effektiv sind die nicht-formalen Bildungsangebote und Trainings des KomenskýFond?

Im Auftrag der Caritas Österreich wurden vier der insgesamt neun Projekte in Zentral- und Osteuropa analysiert, um diese Frage zu beantworten. Dabei handelte es sich um jene der Caritas Jihlava (Tschechische Republik), A Mi Házunk (Ungarn), der Caritas Alba Iulia (Rumänien) und der Caritas Aleksinac (Serbien). Im Zuge einer Wirkungsanalyse wurden die wichtigsten Stakeholder identifiziert.

In erster Linie handelte es sich hierbei um die teilnehmenden Kinder, Jugendlichen und Alumnis. Aber auch Eltern und Verwandte der Teilnehmenden und (freiwillig und hauptamtlich) Beschäftigte von örtlichen NPOs sind wesentlich.

Mittels umfangreicher qualitativer und quantitativer Erhebungsmethoden konnten zahlreiche Wirkungen insbesondere auf sozialer, kultureller und psychischer Ebene bei den drei Stakeholdergruppen erhoben und gemessen werden: Bei den Teilnehmenden haben sich die schulischen Leistungen in allen Ländern verbessert. Insbesondere bei den Alumni konnte die Allgemeinbildung verbessert werden. Sie gaben auch an, mehr an Selbstbewusstsein und Kreativität gewonnen zu haben. In den Projekten Caritas Jihlava, A Mi Házunk und Caritas Alba Iulia zeichnet sich zudem ab, dass durch das Projekt die Beteiligung der Community und Freiwilligenarbeit gefördert und ein Sicherheits- und Zugehörigkeitsgefühl vermittelt wird. Ihre Gesundheit konnte durch gemeinschaftliche Aktivitäten wie Kochen oder Sport zudem verbessert werden. Durch das erhöhte Gefühl „dazu zu gehören“ werden ihre Chancen auf soziale Inklusion nachhaltig gefördert. Viele bestätigten, dass sie durch die Projektaktivitäten, die sie im Rahmen des KomenskýFond wahrnahmen, ihre Freizeit wesentlich sinnvoller nutzen.

Für Eltern und Verwandte von Teilnehmenden ist die wohl wesentlichste Wirkung die erfahrene (finanzielle) Entlastung im Alltag. Insbesondere im serbischen Projekt Aleksinac wurde eine finanzielle Verbesserung hervorgehoben. Das Gefühl, dass die Teilnehmenden in „guten Händen“ seien, verringerte den Druck auf Eltern und Verwandte nachhaltig. Bei ihnen konnte zudem das Bewusstsein für die Bedeutsamkeit von Bildung geschärft werden. Bei den eingebundenen lokalen NPOs und deren MitarbeiterInnen wurden zahlreiche Wirkungen festgestellt. Insbesondere durch die finanzielle Unterstützung seitens des KomenskýFond konnten sie in ihrem Handeln nicht nur spürbar flexibler werden. Auch konnte für die handelnden NPOs eine finanzielle Stabilität und ökonomische Nachhaltigkeit garantiert sowie deren Kapazitäten gesteigert werden. Das Projekt trug zudem zu einer verbesserten länderübergreifenden Vernetzung, Austausch und Kooperationen bei.

Abseits vom Aufzeigen der Wirkungen des KomenskýFonds wurden den teilnehmenden Organisationen auch Handlungsempfehlungen für die Zukunft mit auf den Weg gegeben.

Kontakt
Mag.Dr.rer.soc.oec. Christian Grünhaus

Christian Grünhaus

(ehm. Schober) Wissenschaftlicher Leiter, Senior Researcher
Aufgaben: Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Evaluation, SROI-Analysen, Finanzierung, Spendenverhalten, Arbeitszufriedenheit und Motivation, Altenpflege und –betreuung, Menschen mit Behinderung bzw. Barrierefreiheit