Hintere Außenansicht des D2 Gebäudes

Neues Projekt gestartet: Welchen Wert haben stationäre Alten- und Pflegeeinrichtungen in Burgenland?

10. Oktober 2017

Schon 2015 wurde eine Studie vom NPO & SE Kompetenzzentrum veröffentlicht, welche belegt, dass Investitionen in die Pflege einen Mehrwert schaffen. Beauftragt vom Bundesverband der Alten- und Pflegeheime Österreichs, wurden die gesellschaftlichen und ökonomischen Wirkungen der stationären Pflege- und Betreuungseinrichtungen in Niederösterreich und der Steiermark analysiert. Mithilfe einer SROI-Analyse wurden hierfür Wirkungsketten für die relevanten Stakeholdergruppen erstellt, die Wirkungen identifiziert, quantifiziert und monetarisiert. Die in Geldeinheiten bewerteten Wirkungen wurden schließlich den Investitionen in die Alten- und Pflegeheime gegenüber gestellt. Zudem wurde ein Alternativszenario errechnet, in welchem es keine stationären Pflege- und Betreuungseinrichtungen gibt. In diesem Fall müssten die jetzigen BewohnerInnen in anderen Betreuungssettings untergebracht werden, was die Inanspruchnahme mobiler Pflege- und Betreuungsdienste, betreutes Wohnen, eine 24h-Betreuung, Pflegeheime in angrenzenden Bundesländern, Krankenhäuser oder den Zukauf von Diensten am Markt zu Folge hätte, sofern dafür überhaupt genügend Kapazitäten vorhanden sind.

Beginnend im September 2017, wurde nun eine Folgestudie von der Arbeitsgemeinschaft für HeimleiterInnen und PflegedienstleisterInnen der Alten- und Pflegeheime Burgendlands beauftragt, welche eine Ausweitung auf das Bundesland Burgenland zum Inhalt hat.

Das bereits erarbeitete Wirkungsmodell für Niederösterreich und Steiermark soll dabei auf seine Anwendbarkeit im Burgenland sowie auf dessen Aktualität hin untersucht werden. Indikatoren, die in der Basisstudie für die Quantifizierung und Monetarisierung der identifizierten Wirkungen herangezogen wurden, werden für die neue Studie überprüft und, wo nötig, adaptiert oder ergänzt. In sämtlichen 44 stationären Alten- und Pflegeheimen Burgendlands wird in enger Zusammenarbeit mit dem Land Burgendland eine Primärerhebung durchgeführt. Der Fokus dieser quantitativen Erhebung liegt vor allem auf allgemeinen Daten zu den BewohnerInnen und deren Vertrauenspersonen, auf Daten zu den MitarbeiterInnen sowie auf Finanzdaten der einzelnen Einrichtungen. Die dort erhobenen Werte werden nicht nur der Erarbeitung der Studie dienen, sondern auch der Landesverwaltung zur Erstellung von Benchmarks herangezogen. Ergänzend werden spezifische Daten in vier Modellheimen erhoben und qualitative Interviews mit VertreterInnen ausgewählter Stakeholdergruppen durchgeführt.

Der Analysezeitraum bezieht sich auf das Jahr 2016, die Studie selbst wird im ersten Halbjahr 2018 fertig gestellt sein.

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