Vom 7. - 9. Juli 2021 fand das Symposium "Soziale Dienste als Sozialinvestition? Die neue Leistungssteuerung in Welfare Service States“ in Hannover im Schloss Herrenhausen statt. Die Universität Bielefeld und Université de Genève haben zusammen mit der Volkswagen Stiftung dazu eingeladen, über Gemeinwohl und gesellschaftlichen Mehrwert, Finanzierungskonzepte, Ergebnisorientierung und sozialpolitische Strategien zu sprechen.

Die Veranstaltung fand im Hybridmodus statt (siehe Fotos), Christian Grünhaus konnte vor Ort dabeisein.

Er stellte in diesem Rahmen vor, was gesellschaftlicher Mehrwert/Impact ist und welche Rolle hier NPOs spielen. Mit der Steuerungsbox stand eines der Konzepte des NPO-Kompetenzzentrums im Zentrum. In einer immer wieder auch hitzig geführten Diskussion wurde ausgelotet ob Wirkungsmessung sinnvoll und in der Sozialen Arbeit überhaupt möglich ist. Es ging um Wertvorstellungen, Macht und methodische Ansätze. SROI wurde ebenso wie Social Impact Investment als unerwünschtes Eindringen von Privatkapital und einer Renditelogik mehrfach kritisiert. Gleichzeitig wurden allerdings auch die Chancen bezüglich zusätzlichem Kapital, innovativer Projekte und alternativer Steuerung ausgeflaggt.

Soziale Arbeit versteht sich vielfach als Beziehungsarbeit am Individuum und tut sich sichtlich schwer mit Wirkungsmessungen und Indikatoren, die nicht jede individuelle Variabilität berücksichtigen. Dies führt zum Teil dazu, sämtliche methodische Herangehensweisen zur Identifikation, Messung und Bewertung von Wirkungen abzulehnen. Hierbei wird allerdings häufig messen und bewerten vermischt und überraschend selten anerkannt, dass auch Wirkungsmessung mittels qualitativer Methoden der Sozialforschung möglich sein könnte. Kontrollgruppendesigns wurden häufig als Standard anerkannt, aber ihre Machbarkeit aufgrund der Komplexität des Gegenstands in Abrede gestellt.

Es gilt zu befürchten, dass die starke Ablehnung der Beschäftigung mit Wirkungen und Wirkungsmessung dazu führen wird, dass Indikatoren und Methoden von außerhalb des Feldes bestimmt werden.