IPE@WU Podcast

Wie trägt die internationale politische Ökonomie zu einem besseren Verständnis dessen bei, was um uns herum passiert? Hören Sie sich den IPE@WU Podcast an, in dem Studierende anregende Fragen stellen und mögliche Antworten zu ausgewählten Problemstellungen bewerten.
Podcast-Folgen Herbst 2025
Warum bot die brasilianische Regierung in der Krise von 1990 deutlich früher umfangreiche Unterstützung an als in der Krise von 1994?
Brasilien erlebte in den 1990er-Jahren zwei Bankenkrisen. Die erste begann im Februar 1990, die zweite im Dezember 1994. Die Regierung stellte weder eine Einlagensicherung bereit noch verhängte sie während einer der Krisen einen Bankfeiertag. Allerdings gewährte die brasilianische Regierung bereits im Juli 1988 umfangreiche Liquiditätshilfen, und die Krise von 1990 wurde im Februar 1990 systemisch. Für die zweite Krise stellte die Regierung erst im Oktober 1994 umfassende Liquiditätshilfen bereit. Zudem ordnete die Regierung im März 1990 ein Einfrieren der Bankeinlagen an, während in der zweiten Krise keine Einlagen eingefroren wurden.
Wurde dieser Unterschied durch die Natur der Krisen bestimmt – zum Beispiel Liquiditäts- versus Strukturprobleme – oder durch den Wechsel der politischen Führung und die Lehren aus vergangenen Turbulenzen? Dieser Podcast untersucht, wie Inflationsdruck, politische Kalküle und wirtschaftliche Realitäten die brasilianischen Strategien im Krisenmanagement geprägt haben.
Autor*innen: Inga Rajchl, Emma Shendi, Felix Wenzler, Linus Theodor
Sprache: Englisch
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Warum hat Kenia einen stärkeren Anlegerschutz als Angola?
Die Weltbank bewertet Länder nach ihren politischen Maßnahmen zum Schutz von Minderheitsaktionären – je näher die Punktzahl an 100 liegt, desto stärker der Schutz. Grundlage dieser Bewertung sind unter anderem Vorschriften zur Offenlegung von Unternehmensinformationen, die Möglichkeit, Firmenvorstände zu verklagen, sowie die Beteiligung der Aktionäre an Unternehmensentscheidungen. Die jüngsten Ergebnisse zeigen: Kenia erreicht 92 Punkte, während Angola nur 32 Punkte erzielt.
Wie lässt sich dieser Unterschied erklären? Ein Ansatz verweist auf die Rechtsursprünge, die zeigen, wie grundlegende Gesetze den Schutz prägen. Ein anderer Ansatz betont politische Offenheit und internationale Verflechtungen, insbesondere die Rolle der Gerichte und der Globalisierung bei der Durchsetzung dieser Gesetze. Dieser Podcast untersucht, wie rechtliche Rahmenbedingungen und politische Kontexte zusammenwirken, um die Sicherheit von Investoren zu bestimmen – und warum starke Gesetze allein nicht die ganze Geschichte erzählen.
Autoren: Elias Stromberger, Leonhard Löw, Julia Tebbe, Yanik-Amon Wimmer
Sprache: Englisch
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Podcast-Folgen Frühling 2025
Warum gewährt Bulgarien eine höhere Arbeitslosenunterstützung als Rumänien?
Obwohl Bulgarien und Rumänien ähnliche wirtschaftliche Umstellungen durchlaufen haben und beide EU-Mitglieder sind, unterscheiden sie sich deutlich in ihrer Arbeitslosenunterstützung. Während Bulgarien nach einem Jahr Arbeitslosigkeit 77 % des letzten Einkommens zahlt, sind es in Rumänien nur 38 %.
Warum bietet Bulgarien ein großzügigeres Sicherheitsnetz, obwohl beide Länder ähnlichem wirtschaftlichen Druck ausgesetzt sind? Liegt es an politischen Prioritäten, der Arbeitsmarktpolitik oder institutionellen Unterschieden? Dieser Podcast beleuchtet die Faktoren, die hinter diesen sozialpolitischen Entscheidungen stehen, und fragt, ob sich solche Unterschiede allein mit Wirtschaftstheorie erklären lassen.
Autor*innen: Marina Vasilenko, Sahar Bazrafshan, Tim Maximilian Straßer
Sprache: Englisch
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Warum lehnt Deutschland eine gemeinsame Einlagensicherung in der EU ab, während Frankreich sie befürwortet?
Deutschland und Frankreich, zwei zentrale Akteure der Europäischen Union, vertreten gegensätzliche Positionen zur Einführung einer gemeinsamen EU-Einlagensicherung. Während Frankreich dies als wichtigen Schritt hin zu mehr Finanzintegration und Stabilität sieht, bleibt Deutschland strikt dagegen.
Worin liegt die Ursache für diese Differenz? Geht es um die Verteilung finanzieller Risiken, strukturelle Unterschiede in den Bankensystemen oder tiefere politische und wirtschaftliche Überlegungen? In diesem Podcast beleuchten wir die Hintergründe der unterschiedlichen Positionen und analysieren, welche Folgen dies für die Zukunft der europäischen Bankenunion haben könnte.
Autor*innen: Katharina Katzgraber, Konrad Piotrowski, Roman Shpak, Simon Weber
Sprache: Englisch
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Warum reagierte der finnische Aktienmarkt positiv auf die Brexit-Ergebnisse 2016, während der schwedische Markt negativ reagierte?
Als die Ergebnisse des Brexit-Referendums 2016 bekannt wurden, reagierten die Aktienmärkte in ganz Europa heftig – jedoch nicht einheitlich. Während der schwedische Aktienmarkt fiel, verzeichnete der finnische Markt überraschenderweise einen Aufschwung.
Wie lassen sich diese gegensätzlichen Reaktionen erklären? Lag es an den unterschiedlichen wirtschaftlichen Verflechtungen mit dem Vereinigten Königreich, an der Anlegerstimmung oder an den allgemeinen Markterwartungen? Dieser Podcast beleuchtet die Faktoren, die die Reaktionen der finnischen und schwedischen Märkte beeinflussten, und zeigt, welche unerwarteten Auswirkungen geopolitische Schocks auf Finanzsysteme haben können.
Autor*innen: Kristin Kleinhappl, Emanuel Paul Hafner, Sebastian Sinz
Sprache: Englisch
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Warum rettete Mexiko seine Banken, während Argentinien während der Tequila-Krise 1994-1995 einen Bagehot-Ansatz verfolgte?
Nach der Tequila-Krise von 1994-1995 standen sowohl Argentinien als auch Mexiko vor ähnlichen finanziellen Turbulenzen – reagierten jedoch mit völlig unterschiedlichen Maßnahmen. Mexiko griff entschlossen ein und leitete eine umfassende Bankenrettung ein, die Pauschalgarantien, Rekapitalisierungsmaßnahmen und Kreditumstrukturierungsprogramme umfasste. Argentinien hingegen folgte einem klassischeren Bagehot-Ansatz: Es ließ schwächere Banken scheitern und setzte stärker auf Liquiditätshilfen statt auf direkte Rettungsmaßnahmen.
Wie lassen sich diese unterschiedlichen Strategien erklären?
Autor*innen: Justine Kaya Gohl Hodson, Stephanie Anabel Alge, Virginia Voster, Nicolas Wengler
Sprache: Englisch
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Warum gilt die Theorie des Economic Voting in Deutschland, aber nicht in Frankreich?
Nach der globalen Finanzkrise blieb die wirtschaftliche Lage in Deutschland und Frankreich relativ stabil, doch die Wahlergebnisse entwickelten sich in unterschiedliche Richtungen. In Deutschland wurde Bundeskanzlerin Angela Merkel 2013 wiedergewählt – ein Zeichen dafür, dass die Wähler ihre Führungsstärke und wirtschaftliche Kompetenz honorierten. Dieses Ergebnis entspricht der Theorie des wirtschaftlichen Wahlverhaltens, die besagt, dass eine starke wirtschaftliche Leistung dem Amtsinhaber zugutekommt.
In Frankreich hingegen wurde Präsident Nicolas Sarkozy 2012 trotz einer insgesamt soliden Wirtschaftsleistung abgewählt und durch François Hollande ersetzt. Dieses Ergebnis stellt die Annahme infrage, dass Wähler ihre Entscheidung vorrangig an wirtschaftlichen Faktoren ausrichten. Warum wurde Merkels wirtschaftliche Führung in Deutschland belohnt, während Sarkozy in Frankreich nicht davon profitierte?
Autor*innen: Micah Fertig; Marton Farkas, Sandy Girgis, Emilia Lorenz, Vian Stimpfl
Sprache: Englisch
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Warum ist die chilenische Zentralbank unabhängiger als die argentinische?
Die chilenische Zentralbank gilt als eine der unabhängigsten in Lateinamerika und konzentriert sich stark auf die Stabilität der Inflation. Im Gegensatz dazu steht die argentinische Zentralbank, die stärker unter dem Einfluss der Regierung steht und direkt in die Geldpolitik eingebunden ist.
Welche Faktoren erklären diesen Unterschied in der Unabhängigkeit? Liegt es an der institutionellen Gestaltung, historischen Entwicklungen oder wirtschaftlichen Bedingungen? In diesem Podcast beleuchten wir die wichtigsten Einflüsse, die die Rolle dieser Zentralbanken geprägt haben – und welche Auswirkungen das auf die Wirtschaftspolitik hat.
Autor*innen: Jovana Babić; Simon David Herbst, Maida Muratovic, Florian Sifel, Xiaoyan Wu
Sprache: Englisch
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Third Mission