Außenansicht des D3 und des AD Gebäudes

Arthur Seyß-Inquart

  • Projektnummer: FWF-Projekt P20029

  • Titel: Arthur Seyß-Inquart. Biographie eines Nationalsozialisten

  • Projektleiter:Berger Peter

  • Projektmitarbeiter: Koll Johannes

  • Laufzeit: 2007 - 2011

  • Forschungsstätte: Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte, WU

  • Keywords: Geschichte, Drittes Reich, Nationalismus, Österreich, Polen, Niederlande

Inhalt

Obwohl Arthur Seyß-Inquart in den dreißiger und vierziger Jahren des 20. Jahrhundert verschiedene herausragende Positionen innerhalb des Herrschaftsapparates des Dritten Reiches innegehabt und beim Nürnberger Kriegsverbrecherprozess zu den - schließlich zum Tode verurteilten und hingerichteten - Hauptangeklagten gehört hatte, ist bis auf den heutigen Tag keine wissenschaftliche fundierte Biografie über ihn geschrieben worden. Sein Weg von einem großdeutsch engagierten und katholisch sozialisierten Konservativen der österreichischen Republik über den 'Totengräber' des Ständestaates bis hin zum nationalsozialistischen Spitzenfunktionär in der Ostmark, im Generalgouvernement Polen und in den besetzten Niederlanden harrt noch der systematischen Erforschung.
Das Ziel des beantragten Forschungsprojektes liegt darin, die Entwicklung seiner Persönlichkeit sowie die politischen und gesellschaftlichen Aktivitäten dieses prominenten Nationalsozialisten umfassend zu analysieren. Dabei soll erstens auf breiter Quellengrundlage sein Weg zum und im Nationalsozialismus durch den Versuch einer Rekonstruktion seines Selbstverständnisses und der Entwicklung seiner politischen Anschauungen eruiert werden. Zweitens soll seine Position innerhalb des polykratischen Herrschaftssystems des Dritten Reiches untersucht werden. Beide Zugangsweisen dienen letztlich dazu, die Bedeutung von Arthur Seyß-Inquart als Angehöriger der nationalsozialistischen Funktionseliten für das Dritte Reich, den Zweiten Weltkrieg und den Holocaust zu bestimmen. Einen thematischen Schwerpunkt bilden jeweils seine Rolle im Rahmen des "Anschlusses Österreich" und der Errichtung der "Ostmark" sowie sein Einsatz in Polen und in den Niederlanden.

Veranstaltungen

Workshop 9. - 10.11.2009

Hitler´s Europe: New Perspectives on Occupation


Today, 64 years after the end of the Second World War, the European experience of Nazi aggression and occupation still holds a prominent place on the research agenda of historians worldwide. More than that: An incessant flow of publications dealing with wartime Nazism, its key protagonists, and the reactions which German expansion brought forth among the victimized nations and peoples, testifies to the continuously growing scientific relevance of the subject of this workshop. At Vienna, on November 9 and 10, 2009, 15 distinguished specialists in contemporary history will offer new insights concerning the careers of outstanding German perpetrators, the physical and material suffering inflicted by them on individuals and groups in occupied lands forced under the yoke of Nazism, and the hard choice between collaboration, resistance, or acquiescence with a Nazi rule seemingly made to last forever.

Vortrag 27.05.2011

Alan Sked: Nations and Empires

Freitag 27. Mai 2011, 17.00 - 18.30 Großer Sitzungssaal, UZA I, 2. Stock, Kern D WU, Augasse 2-4, 1090 Wien Alan Sked ist Professor am International History Department der London School of Economics und einer der führenden Experten für die Geschichte der Habsburgermonarchie im neunzehnten Jahrhundert. Er ist Teilnehmer der Jahrestagung von NISE, die 2011 in Wien stattfindet. NISE (National movements and Intermediary Structures in Europe) ist ein in Antwerpen ansässiger Thinktank, spezialisiert auf die Erforschung von Nationalismus und interethnischen Konflikten. Viele der heute virulenten Nationalismen kann man als Erbschaft des Zerfalls der großen, multiethnischen Reiche des neunzehnten Jahrhunderts begreifen, somit auch der Österreichisch-Ungarischen Monarchie. Dieses traurige Erbe wird Alan Sked in seinem Vortrag aufgreifen.