Forschung
Aktuelle, laufende Projekte
Innovation und Transformation
Networking für Veränderung und Innovation

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Nach einem anfänglichen Hype stellte sich bereits gegen Ende der Pandemie Ernüchterung hinsichtlich sozialer Medien im Geschäftsbereich ein. Heute sind analoge Netzwerke wichtiger denn je, um Veränderung und Innovation voranzutreiben und damit die vielfältigen Probleme unserer Gesellschaft in Angriff zu nehmen. Untersucht werden beispielsweise Netzwerke, die am Rande oder durch Unterstützung von Organisationen des Spitzensports oder von Messen entstehen.
Jürgen Mühlbacher, 2025 - ongoing
Offene soziale Innovation

Dieses Forschungsprojekt untersucht die Möglichkeiten und Grenzen von offenen sozialen Innovationsprozessen sektorübergreifende, sozial-ökologisch orientierte Kooperationen anzuregen. Gegenwärtig sind Gesellschaften mit zahlreichen Krisen und anhaltenden Herausforderungen konfrontiert (ökologische Polykrise, Care Krise, wachsende Ungleichheiten). Innovationen, die versuchen diese Herausforderungen zu adressieren, finden oftmals getrennt nach Sektoren statt und haben weder den Blick noch die Ressourcen für intersektionale, sektorübergreifende Ungleichheiten. In dem von der Ludwig Boltzmann Gesellschaft geförderten Projekt, wurde gemeinsam mit einem großen Wohlfahrtsverband eine offene soziale Innovationsinitiative entwickelt, implementiert und evaluiert, an der über 200 Personen teilnahmen. Momentan findet gerade die die Analyse der Interview-, Beobachtungs- und Umfragedaten statt. Hier finden Sie den Lernbericht, der erste Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt zusammenfast.
Laura Dobusch, 2022 - ongoing
Gleichstellung, Ethik und Moral
Expanding Our Moral Circle – Anti-Speciesism und Anti-Substratism in the Business School

Das Paper „Expanding Our Moral Circle“ untersucht, wie Speziesismus und Substratismus in Lehrveranstaltungen an Wirtschaftsuniversitäten thematisiert werden können. Anhand von Erkenntnissen der Moralphilosophie argumentieren die Autorinnen für die Erweiterung unseres moralischen Kreises. Inspiriert von Aktionsforschung und posthumanistischer Wissenschaft führten sie vier Interventionen durch, die das Bewusstsein und die kritische Reflexion der Studierenden über Speziesismus und Substratismus fördern sollen. Die qualitativen Daten aus Interviews und Fokusgruppen zeigen, dass diese Interventionen Herausforderungen und Widerstände bei den Studierenden auslösen, aber auch deren Motivation steigern, das Wohlergehen nichtmenschlicher empfindungsfähiger Wesen mehr zu berücksichtigen und den Konsum tierischer Produkte zu reduzieren. Diese Studie ist die erste, die Antisubstratismus in der wirtschaftswissenschaftlichen Bildung thematisiert und verschiedene Möglichkeiten diskutiert, dies im Unterricht umzusetzen. Das Ziel der Autorinnen ist es, die Diskussion über die Ethik von Gleichheit, Vielfalt und Inklusion über Arten- und Substratgrenzen hinaus zu erweitern und einen Beitrag zu den Tierorganisationsstudien zu leisten.
Doris Schneeberger (gemeinsam mit Leonie Bossert, Uni Wien), 2024 - ongoing
Gleichstellungspolitik in progress

In Zeiten der Klimakrise, kriegerischer Auseinandersetzungen, Inflation, Teuerung und Armut, Antisemitischer Übergriffe und Terrorbefürchtungen verschieben sich die Wahrnehmung von gesellschaftlichen Problemlagen und geschlechterbezogenen Ungleichheiten. Für die Entwicklung von potentiell wirkmächtigen Politiken und Maßnahmen zur Transformation braucht es eine solide Analyse dynamisierter Ungleichheiten und ihren Entstehungs- und Wirkmechanismen. Unumgänglich ist dafür eine kritische Reflexion von bisherigen Versuchen, die Zugangs- und Teilhabechancen gerechter zu verteilen und exkludierende Praktiken zu verändern.
Der Band „Gleichstellung in progress. Von Frauenförderung zu Diversität und Inklusion“, der im Sommer 2024 veröffentlicht wurde, thematisiert Veränderungen von geschlechterbezogenen Ungleichheiten und zeigt gleichstellungspolitischen Handlungsbedarf auf. Er bildet damit die Anforderungen an Gleichstellungspolitik in herausfordernden Zeiten ab und zeigt aus unterschiedlichen Perspektiven auf, wie Gleichstellung, Diversität und Inklusion neu verhandelt werden können. Dabei wird davon ausgegangen, dass erfolgreiche Gleichstellungspolitik an der Schnittstelle zwischen Politik, Theorie und Praxis angesiedelt ist und diese Schnittstelle auch gezielt ausgestaltet werden muss.
Ab Herbst 2024 werde ich gemeinsam mit Andrea Braidt, Brigitte Ratzer, Angela Wrobelwski die neugegründete Reihe „Gendered Transformations: queer-feministische, intersektionale Perspektiven“ betreuen. Diese Reihe hat als Ziel, einen Raum für eine theoriebasierte und kritische Auseinandersetzung zur Entstehung und Veränderung von sozialen Ungleichheiten zu eröffnen, die gesellschaftliche, ökonomische oder politische Teilhabechancen einschränken und/oder ästhetische Praxen maßgeblich gestalten. Soziale Ungleichheit wird in einem umfassenden Sinn verstanden und umfasst Strukturmerkmale wie Geschlecht, Sexualität, Alter, soziale Herkunft, Migrationserfahrung, Behinderung wie auch Geschlechteridentität.
Angelika Schmidt, 2020 - ongoing
Nachhaltigkeit und Verantwortung
Does Moral pay
Ein großer Teil des Tourismus in Österreich ist mit Outdoor-Aktivitäten verbunden. Der Wintertourismus und damit verbunden der Skisport sind ein bedeutender Teil der österreichischen Wirtschaft (WKO 2024) und reagieren daher sehr empfindlich auf Veränderungen des Klimas - insbesondere in Bezug auf Niederschlag und Temperaturen. Der wirtschaftliche Erfolg des Wintertourismus, der Skigebiete und der Wintertourismusindustrie im Allgemeinen ist eng mit der ökologischen Nachhaltigkeit verbunden, und der Klimawandel hat sich zu einem wichtigen Faktor in der Diskussion über eine nachhaltige Tourismusentwicklung entwickelt.
In unserem Projekt beleuchten wir das Zusammenspiel zwischen Klimawandel/Naturschutz, Skiverbänden, lokalen Veranstaltern und den Athleten und konzentrieren uns darauf, wie sich dieses Zusammenspiel auf die Einführung nachhaltiger Praktiken bei Skimeisterschaften auswirkt. Wir gehen der Frage nach, wie Nachhaltigkeit an der Schnittstelle zwischen Skiverbänden, lokalen Veranstaltern/Regierungen und Athleten gestaltet und organisiert wird und welche Herausforderungen und Möglichkeiten der Aktivismus bei der Beeinflussung und Verbesserung von Nachhaltigkeitspraktiken in diesem Komplex hat.
Angelika Schmidt (gemeinsam mit Regina Bendl, WU Wien), 2023 - ongoing
Doing Good While Making Money?: Aufstieg der B-Corps

Gemeinsam mit niederländischen und finnischen Kolleg_innen wird in diesem Projekt die Wechselbeziehung zwischen organisationalen Klimaschutzmaßnahmen und Diversitäts- und Inklusionspolitiken untersucht. Im Zentrum steht die Frage, wie klimafreundliche und diversitäts-/inklusionsfördernde Praktiken zusammenhängen und sich das auf die Möglichkeiten transformativen Wandels auswirkt. Momentan findet die Datenerhebung in ogenannten B Corps statt. Das sind Unternehmen, deren Einhaltung hoher Sozial- und Umweltstandards zertifiziert ist. Daher können sie als (potenzielle) Vorreiterinnen in beiden Bereichen angesehen werden: Klimaschutz/Nachhaltigkeit und Diversität/Inklusion.
Laura Dobusch, 2024 - ongoing
Gesellschaftliche Spaltungen und Herausforderungen
Towards multispecies politics – Democratic representation and participation beyond the species barrier

Das Projekt „Towards Multispecies Politics“ erforscht die Teilnahme und Repräsentation nichtmenschlicher Tiere in politischen Entscheidungsprozessen. Es untersucht, ob und wie Tiere an politischen Beratungen mit Menschen teilnehmen möchten und wie interspezies-demokratische Deliberationen in von Menschen dominierten Organisationen möglich gemacht werden können. Ziel ist es, bestehende Ansätze und neue Wege aufzuzeigen, um die Interessen nichtmenschlicher Tiere in politischen Systemen zu integrieren und politische Handlungsempfehlungen zu bieten. Das Projekt trägt zu Diskussionen in den Tierorganisationsstudien bei.
Doris Schneeberger, 2024 - ongoing
Wo verläuft der Spalt durch unsere Gesellschaft?

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Immer häufiger ist in den Medien von einer Spaltung unserer Gesellschaft die Rede. Dieses Projekt verfolgt mit Hilfe psychologischer Tests die Lokalisierung und inhaltliche Spezifizierung dieser Trennlinien. Darüber hinaus wird auch die Frage nach dem Einfluss unterschiedlichster Medien auf diese Entwicklung untersucht.
Jürgen Mühlbacher, 2025 - ongoing
Laufende PHD-Projekte
Breaking dual-stigma: The case of Russian carbon-intensive organizations

In her dissertation, Diana Muslimova investigates the process through which carbon-intensive firms manage paradoxical tensions arising from climate-change-related competing demands. Her research empirically focuses on the upstream corporations in the oil and gas industry. Her research has a potential to make a contribution to the Business and Natural Environment literature. Diana holds the belief that academia is one of the important drivers of sustainable development and the dissemination of knowledge in society. Additionally, she views research and teaching as valuable and meaningful activities for creating a positive impact in the world.
Diana Muslimova, 2020 - ongoing
From Science Fiction to Food: The Emergence of the Organizational Field of Cellular Meat

Magdalena forscht im Rahmen ihres Dissertationsprojekts zur Entstehung des organisationalen Feldes für kultiviertes bzw. zelluläres Fleisch. In ihrer Arbeit beleuchtet sie verschiedene Fragestellungen und Aspekte, wie zum Beispiel rhetorische Strategien und Kategorisierung, die Entwicklung der Debatte über Nomenklatur sowie länderübergreifende regulatorische Interventionen. Sie nutzt dabei unterschiedliche Datenquellen, darunter Interviewdaten, ethnographische Beobachtungen und Archivmaterial. Sie absolvierte Forschungsaufenthalte an der University of British Columbia und der Stanford University.
Magdalena Winkler, 2022 - ongoing