Außenansicht des D3 und des AD Gebäudes

Institut

Herzlich Willkommen auf der Homepage des Instituts für Wirtschafts- und Sozialgeschichte.  

Wirtschafts- und Sozialgeschichte ist ein genuin interdisziplinäres Forschungsgebiet, dessen Erforschung sowohl als Teildisziplin der Geschichtswissenschaft verstanden werden kann als auch disziplinübergreifend als Historische Wirtschafts- und Sozialwissenschaft.

Als letztere zeichnet sie sich durch die kritische Verwendung und Reflektion der Methoden und Theorien der Volkswirtschaftslehre, der Demographie, der Soziologie und vieler Teilbereiche der Betriebswirtschaftslehre zur Erforschung der ökonomischen und sozialen Dimension der Vergangenheit aus und kann als Zentrum eines sozioökonomischen Lehr- und Forschungsprogramms verstanden werden. Am Institut widmen wir uns dabei in Forschung und Lehre besonders der langfristigen Entwicklungen der Weltwirtschaft und einzelner Volkswirtschaften sowie der Banken- und Finanzgeschichte.

Der Unternehmensgeschichte ist eine eigene Abteilung gewidmet, die eng mit dem übrigen Institut kooperiert. Unsere Philosophy Division geht über das interdisziplinäre Programm der Wirtschafts- und Sozialgeschichte hinaus, und beschäftigt sich, unter anderem, mit den Grundlagen und Grenzen der Erkenntnis an sich.  Und das Cluster zur Erforschung der Universitätsgeschichte setzt sich in enger Zusammenarbeit mit dem Universitätsarchiv und in Auseinandersetzung mit aktuellen Fragestellungen der universitätshistorischen Forschung mit der Vergangenheit der WU auseinander.

Unter den folgenden Links finden Sie Informationen zu einzelnen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, unserer Lehre und Forschung, zu Veranstaltungen des Instituts sowie zur Abteilung für Unternehmensgeschichte, der Philosoph Division und der Universitätsgeschichte.

Die aktuellsten Meldungen aus dem Institut

Nachruf

Portrait

Manfred Zollinger
(19. August 1956, Feldkirch – 6. Mai 2023, Catania)

Am 6. Mai 2023 hat uns die bestürzende Nachricht erreicht, dass unser langjähriger Kollege Manfred Zollinger plötzlich und unerwartet während eines Urlaubs auf Sizilien verstorben ist.

Manfred Zollinger schloss an der Universität Wien sein Studium der Geschichte und Germanistik 1984 mit der Sponsion zum Mag. phil. und 1991 mit der Promotion zum Dr. phil ab. Mit seiner Dissertation zum Thema „Banquiers und Pointeurs. Geschichte des Glückspiels zwischen Integration und Ausgrenzung“ legte er ein erstes Hauptwerk zu seinem wissenschaftlichen Lebensthema, der historischen Glücksspielforschung, vor. Die Studie erschien 1997 bei Böhlau als Monographie mit dem Titel „Geschichte des Glücksspiels vom 17. Jahrhundert bis zum Zweiten Weltkrieg“. Während seiner Arbeit am wissenschaftlichen Institut für Spielforschung und –pädagogik an der Universität Mozarteum in Salzburg (1991-2002) erstellte er die 1996 erschienene Monographie „Bibliographie der Spielbücher des 15. bis 18. Jahrhunderts. Erster Band: 1473-1700“.

Daneben und danach folgten vielfältige weitere wissenschaftliche Leistungen im Bereich der Glücksspielforschung. Hervorzuheben sind zahlreiche Beiträge in Fachjournalen wie Homo ludens oder Ludica aber auch in kultur- und landesgeschichtlichen Zeitschriften wie etwa L’Homme, Wiener Geschichtsblätter oder Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde.

Bei seinen weit verzweigten internationalen Aktivitäten kam Manfred Zollinger zugute, dass er Französisch, Italienisch und Englisch in Wort und Schrift fließend beherrschte. Dadurch konnte er an großen Ausstellungsprojekten als Kurator und Gestalter von Katalogen erfolgreich mitarbeiten. Zu erwähnen sind etwa die wissenschaftliche Beratung für „75 ans de la Loterie Nationale“ (Brüssel, Musée des Beaux Arts, 2008) und „Le goût du jeu“ (Paris, Bibliothèque nationale de France, 2009), die Tätigkeit als Ko-Kurator mit Ernst Strouhal und Brigitte Felderer für „Spiele der Stadt. Glück, Gewinn und Zeitvertreib“ (Wien Museum, 2012) und als Kurator für „Créateurs de chances. Loteries en Europe“ (La Tour-de-Peilz, Musée Suisse du jeu, 2012). In der Schweiz arbeitete er besonders eng mit Ulrich Schädler und in Italien mit der Zeitschrift „Ludica. Annali di storia e civiltà del gioco“ zusammen.

Dem Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der WU war Manfred Zollinger seit dem WS 2001/02 als Lektor verbunden. Er unterrichtete hier in zahlreichen Seminaren (tw. gemeinsam mit Karl Bachinger, Peter Berger und Charlotte Natmeßnig), hielt viele Jahre lang Proseminare und Einführungsveranstaltungen und bot zuletzt im laufenden Sommersemester ein vierstündiges Wahlfach Wirtschafts- und Sozialgeschichte an. Im Jahr 2013 organisierte er gemeinsam mit Peter Berger den internationalen Workshop „Random Riches. Gambling and Speculation in Perspectives“, aus dem 2016 der bei Routledge publizierte Sammelband „Random Riches. Gambling Past & Present“ hervorging. 2017 organisierte er die Session „Transformations in the gambling industry“ für den European Business History Congress an der WU. Daneben lehrte er zeitweilig auch an anderen Hochschulen, zum Beispiel am Institut für Geschichte der Universität Salzburg oder am Department für Cultural Studies der New Design University, St. Pölten.

Neben seinem Hauptthema hat Manfred Zollinger auch zahlreiche Beiträge zur österreichischen Wirtschafts- und Zeitgeschichte geleistet. 2005 gehörte er gemeinsam mit Karl Bachinger, Herbert Matis und Andreas Resch dem Team an, das für die Staatsvertrags-Jubiläumsausstellung „Das neue Österreich“ (Wien, Oberes Belvedere) den Bereich Wirtschaft betreute und den Katalogbeitrag „Der lange Weg zum Wohlstand“ verfasste. 2007/08 fungierte er als Mitglied der Arbeitsgruppe „Haus der Geschichte der Republik Österreich“, 2008/09 als wissenschaftlicher Berater und Koordinator des Beitragsbandes für die „Republik.Ausstellung 1918-2009“ (Wien, Parlament, 2008-2009). Im Katalogband erschien sein Beitrag „‘L’Autriche, c’est moi‘? Georges Clemenceau, das neue Österreich und das Werden eines Mythos“, in dem er nachwies, dass Clemencau nie den ihm zugeschriebenen Ausspruch tat, dass Österreich nach den Friedensverhandlungen in St. Germain das sein sollte, „was übrig blieb“. 2006 gab er gemeinsam mit Hannes Androsch und Anton Pelinka den Band „Karl Waldbrunner. Pragmatischer Visionär für das neue Österreich“ heraus, zu dem er auch den größten Textbeitrag (S. 17-141) beisteuerte. 2012/13 oblag ihm die archivmäßige Erfassung und Erschließung des Vorlasses von Hannes Androsch im Österreichischen Staatsarchiv.

Manfred Zollinger war ein ungemein gebildeter und belesener Kollege und Freund, der uns nicht zuletzt mit seinem immensen Wissen über Rock- und Popmusik in privaten Gesprächen beeindruckte. Auf einer Reise des Instituts nach Japan zum World Economic History Congress 2015 durften wir auch seine in Frankreich lebende Lebenspartnerin kennen lernen. Ihr und der ganzen Familie gilt unsere tief empfundene Anteilnahme.

Gemeinsame Konferenz mit NISE (National movements and Intermediary Structures in Europe) 2023

Am 31. Mai und 1. Juni 2023 veranstaltet das Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der WU Wien zusammen mit NISE eine Konferenz zu dem Thema „Nationalism and World Fairs“.

Informationen unter Einschluss des Programms sowie die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier.

EHES Conference 2023

We are pleased to announce that we will host the 15th annual conference of the European Historical Economics Society (EHES), taking place from the 1 to 2 September 2023.

The European Historical Economics Society was established in 1991 with the goal of promoting research, training, and collaboration in the field of economic history. The society brings together distinguished scholars from top European universities and research institutes. To facilitate cooperation and serve as a platform for scholarly exchange, the society publishes the European Review of Economic History and organizes an annual conference. Currently, the society is led by Univ. Prof. Dr. Markus Lampe, who serves as its president from 2021 to 2023.

For more details, please visit the official conference homepage: https://ehesconference.org/

Vortrag - Research Seminar

Im Rahmen des Seminar for Economic and Social History/Socioeconomics Research Seminar finden verschiedene Vorträge statt.

Nuno Palma (Manchester)
"American treasure and the decline of Spain "
 

23. Mai 2023,
17.00-18.30 Uhr
D4. 3.106

For questions on the seminars please contact organizers Wilfried Kisling and Markus Lampe 

Attendance is free and uncomplicated for everyone who is interested. Just visit us at WU in building D4 - Campus Map  or use the following zoom link:

For information regarding zoom for WU students and employees please refer to https://learn.wu.ac.at/open/distanzlehre/en/zoom

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