Die Wurzeln der Genossenschaft – drei genossenschaftliche Traditionen

06. Februar 2023

Weltweit sind über drei Millionen Unternehmen, die etwa 10% der weltweiten Arbeitnehmer*innen beschäftigen, genossenschaftlich organisiert (ICA o.J.). Diese Genossenschaften sind darauf ausgerichtet – ganz im Sinne der häufig zitierten Selbsthilfe – zu einem besseren Leben ihrer Mitglieder beizutragen, die sich im genossenschaftlichen Zusammenschluss um eine ökonomische und / oder soziale Besserstellung bemühen. Viele Wirtschaftsbereiche werden stark durch Genossenschaften geprägt, so zählen Genossenschaften in Österreich unter anderem im Agrarsektor, im Finanzwesen und im Wohnbau zu den großen „Playern“. Zusätzlich spielt die Rechtsform der „eingetragenen Genossenschaft“ in vielen wichtigen Wirtschaftsbereichen der Gegenwart, wie der erneuerbaren Energiegewinnung, Pflegearbeit und der Schaffung und Betreuung von Infrastruktur in ländlichen Gebieten eine zunehmende Rolle. Die Vielfalt der genossenschaftlichen Organisationen hat sich dabei aus drei genossenschaftlichen Grundverständnissen heraus entwickelt, die nachfolgend erläutert werden. Viel Spaß beim Lesen!

Lesezeit: 15 Minuten

Wesentlich für das Aufkommen der Genossenschaften in ihrer heutigen Form sind die sozialen und wirtschaftlichen Begleit- und Folgeerscheinungen, die sich in Europa aus dem Übergang einer agrarisch geprägten Gesellschaft, hin zu einer urbanisierten Industriegesellschaft mit Beginn des 19. Jahrhunderts ergaben. Denn durch das aufstrebende Bürgertum, liberale Reformen und der einsetzenden Industrialisierung kam es zu einer radikalen Veränderung des bisherigen Gesellschaftsgefüges, was zur Verelendung breiter Bevölkerungsschichten führte. Um diesen durch den Frühkapitalismus aufgeworfenen sozialen Probleme zu begegnen, die gemeinhin unter dem Begriff der sozialen Frage behandelt werden, bildeten sich gesellschaftliche und politische Organisationen, die sich der Frage widmeten, wie dieser Verelendung begegnet werden könne. Daraus entstand die Arbeiterbewegung; politische Parteien und Gewerkschaften kamen auf, im kirchlichen Kontext kam es zur Gründung von Wohlfahrtsorganisationen. Neben Überlegungen, die den Staat in der Pflicht sahen, den gesellschaftlichen Verwerfungen beizukommen, entstanden auch Ansätze, die darauf zielten, die verarmten Bevölkerungsschichten zu ermächtigen, ihre prekäre Lage eigenhändig zu verbessern.

Auf dieser Gemengelage bauten die damaligen Genossenschaftsprotagonisten auf, die den Grundstock unseres heutigen Genossenschaftsverständnisses legten. Im Rahmen dieses Blogbeitrags soll auf drei wesentliche Genossenschaftsperzeptionen eingegangen werden, auf das liberale, christliche und das sozialistische Genossenschaftsverständnis, wobei nicht übersehen werden sollte, dass die Grenzen zwischen diesen Strömungen nicht immer klar zu ziehen sind, schließlich sind Überlappungen und wechselseitige Beeinflussungen zu konstatieren.

Die liberale Tradition der Genossenschaften

Die Entwicklung der liberalen Tradition der Genossenschaften im deutschsprachigen Raum ist untrennbar mit Hermann Schulze-Delitzsch (1808-1883) verbunden. Ende der 1840er-Jahre beschäftigte sich Schulze-Delitzsch in seiner Zeit als Patrimonialrichter und später als Nationalratsabgeordneter in Preußen intensiv mit der Situation der Handwerker, die sich aufgrund zunehmender Konkurrenz durch die Einführung der Gewerbefreiheit, der einsetzenden industriellen Massenfertigung und Zuzug vermehrt mit sozioökonomischen Problemen konfrontiert sahen. Um diesen Problemen entgegenzutreten, regte Schulze-Delitzsch in seiner Heimatgemeinde Delitzsch, dessen Namen er später auch trug, die Gründung von „Rohstoffassoziationen“ an. Hierbei schlossen sich einzelne Berufsgruppen wie Schreiner oder Schuster zusammen, um gemeinsam Rohstoffe und Werkzeuge einzukaufen, mit dem Ziel, durch die größere Menge, günstigere Einkaufspreise zu erzielen und zudem die Marge des Zwischenhändlers zu umgehen. Diese Rohstoffassoziationen wiesen damit viele Ähnlichkeiten mit späteren und bist heute bestehenden „Einkaufsgenossenschaften“ auf.

Schulze-Delitzsch wurde nach einiger Zeit jedoch gewahr, dass das eigentliche Problem der Handwerksbetriebe in ihrer mangelnden Kreditfähigkeit liegt, da sie aufgrund fehlender Sicherheiten keine Kredite, oder wenn, dann nur zu sehr unvorteilhaften Konditionen, aufnehmen konnten. Als Lösung richtete er 1850 einen Vorschussverein in seiner Heimatgemeinde ein, der, gespeist mit Geldern vorrangig wohlhabenderer Bürger*innen, Handwerkern zinslose Kredite zur Verfügung stellte. In diesem Sinne glich dieser Vorschussverein aber eher einer Wohltätigkeitsorganisation als einem Kreditinstitut; zudem waren die Geldgeber*innen auf Dauer nicht bereit, für etwaige Ausfälle dieser Darlehen zu haften. So sah sich Schulze-Delitzsch nach alternativen Herangehensweisen um und wurde in einer Nachbargemeinde fündig.

Dort wurde ein ähnlicher Vorschussverein gegründet, der jedoch stärker auf Solidarhaftung und Selbsthilfe der betroffenen Personen setzte, sodass das Wohltätigkeitsmotiv keine primäre Rolle mehr spielte (Faust, 1977; Goglio & Leonardi, 2010). Die Hauptmerkmale dieses Vereins waren, dass die Einlagen der Mitglieder selbst (zu günstigen Konditionen) als Kredite an andere Mitglieder vergeben wurden und dass die Mitglieder des Vereins durch Bündelung ihrer Kredite und „Kreditwürdigkeiten“ als Kollektiv günstigere Kreditbedingungen bei Dritten aushandeln konnten. Zwei Eigenschaften zeichneten diesen Vorschussverein aus: Einerseits mussten alle Personen, die Teil des Vereins werden wollten, bereit sein, mit ihrem gesamten Vermögen für den Verein solidarisch zu haften, andererseits wurden Darlehen nicht nur aufgrund der monetären Sicherheiten der Mitglieder gewährt, sondern vor allem anhand der persönlichen Eigenschaften, wie z.B. der Rechtschaffenheit und Tätigkeit des einzelnen Mitglieds (Dülfer, 1987; Faust, 1977). Dieses Konzept, das Schulze-Delitzsch in seiner Heimatgemeinde übernahm, zeigte große Erfolge und hält sich bis in unsere Tage; so gehen etwa die heutigen Volksbanken und les banques populaire auf diesen Ansatz zurück (Faust, 1977; Goglio & Leonardi, 2010).

Mit den sogenannten „Gegenseitigkeitsvereinen“ bzw. seiner liberalen Konzeption der genossenschaftlichen Selbsthilfe stellte sich Schultze-Delitzsch explizit gegen die Auffassung, dass der prekären Lage der Handwerker primär durch den Staat geholfen werden sollte. Für ihn stellten staatliche Hilfen vielmehr „Almosen“ dar, die von den Betroffenen als Geschenke wahrgenommen werden und nicht zu einer dauerhaft erfolgreichen Entwicklung der unternehmerischen Tätigkeit der Betroffenen führen; denn seiner Wahrnehmung nach lähmen staatliche Hilfen den Unternehmensgeist und Verantwortungssinn der Menschen und verhindern so ein selbstbestimmtes, unabhängiges Wirtschaften. Die genossenschaftliche Selbsthilfe erlaubt es den Mitgliedern hingegen, sich aus eigener Kraft und mit dem genossenschaftlichen Verbund im Rücken auf dem Markt zu behaupten, ohne auf staatliche Hilfen bzw. Marktinterventionen angewiesen zu sein (Aldenhoff, 1987; Steding, 2004).

Die christliche Tradition der Genossenschaften

Ein weiterer bedeutender Protagonist der Genossenschaftsbewegung ist Friedrich Wilhelm Raiffeisen (1818-1888). Er war Bürgermeister in Weyerbusch, einer ländlichen Gemeinde im heutigen Rheinland-Pfalz. Für ihn war es, anders als für Schulze-Delitzsch, jedoch nicht der liberale Gedanke, der ihn zu einem der Begründer der heutigen Genossenschaften macht, sondern vielmehr das christliche Ideal der Nächstenliebe.

Aufgrund von Missernten in den Jahren 1846/47 kam es auch in seiner Gemeinde zu einer Hungersnot. Für deren Linderung für ihn die Kooperation der einzelnen Bürger wesentlich war. So gründete er einen sogenannten „Brodverein“, in den wohlhabenden Bürger*innen eintraten, um mit ihren Einlagen Getreide zur Weiterverarbeitung von Brot zu kaufen. Dieses Brot wurde dann zum Selbstkostenpreis bzw. wo dies nicht möglich war, gegen Schuldscheine an die hungernde Bevölkerung ausgegeben. Der „Brodverein“ war erfolgreich und konnte den ärgsten Hunger lindern. Dies führte dazu, dass er auch nach Überwindung der Hungersnot fortgeführt wurde, jedoch mit veränderter konkreter Zielsetzung: Er sollte nicht mehr die Linderung der akuten Not zum ausschließlichen Ziel haben, sondern für bessere Bildung und Ausbildung der Armen sorgen. Für die ländliche Bevölkerung sollte er zudem den Zugang zu Krediten ermöglichen.

Die Neuausrichtung stieß auf wachsendes Interesse bei der Landbevölkerung, jedoch schieden die wohlhabenden Bürger*innen, die für die ausgegebenen Kredite bürgten, nach und nach aus dem Verein aus, da sie nicht bereit waren, das aufgrund der zahlreichen Eintritte gestiegene Kreditausfallrisiko auf sich zu nehmen. In Folge dessen wurde der Verein erneut neu aufgestellt: ähnlich wie bei Schulze-Delitzsch wurde – auf den Prinzipien der Selbsthilfe und Solidarhaft aufbauend – eine Organisation geschaffen, die mit den Einlagen der einen Bauern die Kredite der anderen ermöglichte bzw. das Einholen von gebündelten Krediten bei Dritten zu besseren Konditionen erleichterte. Wer einen Kredit beim Verein aufnehmen wollte, musste dafür in jedem Fall auch Mitglied des Vereins werden. Abschließend wurde der „Brodverein“ in „Darlehenskassen-Verein“ umbenannt, um der geänderten Ausrichtung auch in der Bezeichnung Rechnung zu tragen.

Da jeder für den Kredit des anderen haftete (Solidarhaft), waren die gegründeten Vereine in ihrer Kreditvergabe sehr vorsichtig. Dies führte dazu, dass die Zahlungsausfälle auf ein Minimum reduziert werden konnten. Zudem war jegliche Vereinsarbeit, mit Ausnahme der des Rechners, ehrenamtlich zu leisten. Auch sollten Darlehenskassen keine Dividende ausschütten: ihr Bestehen war eben nicht darauf ausgerichtet, durch den Geldverleih Geld zu verdienen, sondern darauf, den Mitgliedern des Vereins zu helfen. Überschüsse sollten aufgrund dieser Überlegung thesauriert und einem Stiftungsfonds zugewiesen werden (Klein, 2012). F.W. Raiffeisen sprach sich zudem dafür aus, dass etwaige Gewinne der Kassen in Einrichtungen investiert werden sollten, die der „Hebung der Gesamtwohlfahrt der Bevölkerung“ (wie bspw. „Kleinkinderverwahranstalten, Fortbildungsschulen für die aus der Schule entlassene Jugend, Hospitäler und Krankenhäuser [und] Asyle für hülfsbedürftige, altersschwache Personen)“ (Raiffeisen, 2013 [1887], S. 90) dienten. Aufgrund des regionalen Fokus der einzelnen Darlehenskassen-Vereine würde dies wiederum (auch) den Mitgliedern der Darlehenskasse zu Gute kommen.

Für Raiffeisen stand somit nicht der direkte Gewinn im Vordergrund, sondern vielmehr der christliche Grundsatz der Nächstenliebe. So arbeitete er nicht nur mit den verschiedenen kirchlichen Organisationen innerhalb der Gemeinde eng zusammen, sondern sah in der Grundidee der "Darlehenskassen-Vereine“, der Hilfe zur Selbsthilfe, mehr als ein Mittel zum Zweck. Sein übergeordnetes Ziel war es, „durch Hebung des materiellen Wohlstand[s] und durch möglichste Beseitigung der Armuth“ (zitiert nach Klein, 2011, S. 79) die Basis für ein sittlich-religiöses Leben zu bereiten. Denn aus seiner Sicht zählte die große Armut innerhalb der ländlichen Bevölkerung, sowie der Zinswucher mit zu den größten Ursachen, die einem „sittlich-religiösen Leben“ der ländlichen Bevölkerung im Wege standen.

Die sozialistische Tradition der Genossenschaften

Anders als die genossenschaftlichen Ideen im deutschsprachigen Raum und in England, die vor allem an einer Reformation des bestehenden marktbasierten Wirtschaftssystems arbeiteten, mit dem Ziel, den Kapitalismus humaner zu gestalten und der Verarmung der Bevölkerungsgruppen entgegenzuwirken, waren die geistigen Väter der sozialistischen Genossenschaftsbewegung vielmehr an einer umfassenden Neuordnung der bestehenden wirtschaftlichen Verhältnisse interessiert. Wesentliche Vordenker dieser Tradition waren dabei unter anderem Henri de Saint-Simon (1760-1825), Charles Fourier (1772-1837) und Ferdinand Lassalle (1825-1864).

Erstgenannter war der Überzeugung, dass eine allgemeine Verbesserung der Lebensumstände nur durch eine Neuorganisation der Industrie zu erreichen war, durch den die einzelnen Arbeiter*innen einen gerechten Anteil am Unternehmenserfolg erhalten. Als Voraussetzung dafür sah er den Aufbau von Arbeiter-Assoziationen an, die genossenschaftlich organisiert sein sollten.

In eine ähnliche Richtung gehen die Überlegungen Fouriers, doch wendet er sich dezidiert gegen den damaligen Liberalismus, da er in ihm die transformative Kraft vermisst, die es erlaubt, die sozialen Verhältnisse aller Menschen zu verbessern. Daher war für ihn klar, dass ein Verbleib in der liberalen Gesellschaftsform lediglich eine Weiterführung der bestehenden Verhältnisse bedeuten würde. Um den Status quo zu überwinden und die soziale Frage zu lösen, müsse jedoch die Gesellschaft als Ganzes neu geordnet und von der ihr aufgelegten bürgerlichen Moral befreit werden, da sie das eigentliche Streben des Menschen nach Freiheit behindere. Neben den Familienstrukturen sollte so auch die Arbeit und das weitere Zusammenleben und Wirken auf den genossenschaftlichen Prinzipien der Selbsthilfe, Selbstverantwortung und Selbstverwaltung aufgebaut werden (Faust, 1977).

Diese neue Form des Zusammenlebens sah Fourier in den von ihm erdachten „Phalanstère“, eine genossenschaftlich organisierte Produktions- und Wohneinheit, verwirklicht. Einzelne Phalanstère sollten aus 1620 bis 1800 Menschen bestehen, wobei innerhalb dieser Organisationsform sämtliche Lebensbereiche der Mitglieder selbst organisieren werden. Aus dieser neuen Form des Zusammenlebens sollte so eine Gesellschaft entstehen, in der die traditionelle Familie überwunden wird, Männer und Frauen vollkommen gleichberechtigt sind und sich die Mitglieder freiwillig und gemäß ihren Fähigkeiten, Interessen und Talenten entsprechend täglich wechselnde Arbeiten suchen (Wendt, 2017). Fourier kam in seinen äußerst detaillierten Ausführungen übrigens zu dem Schluss, dass die ganze Welt sich in Phalanstèren organisieren wird, wenn der Erfolg der ersten Phalange offensichtlich wird. Seiner Rechnung nach würde dies weltweit zur Gründung von 2.985.984 dieser Vollgenossenschaften führen.

In der Realität hat sich dieses extreme Konzept genossenschaftlicher Kooperation nie dauerhaft umsetzen lassen:  zwar schlossen sich in Europa, und in den USA teilweise Personengruppen zusammen, die eine Gemeinschaft im Sinne der Phalanstère begründen wollten, doch hatten diese nicht lange Bestand (Wendt, 2017). Doch gelten die Ideen Fouriers als Ausgangspunkt zahlreicher Überlegungen, die eine neue Form des Miteinanders anstreben, so etwa auch in Bezug auf die Kibbuzbewegung in Israel.

Schlusswort

Anders als jene genossenschaftlichen Ideen, die auf einer radikale Umordnung der bestehenden gesellschaftlichen Verhältnisse abzielen (d.h., jene Genossenschaften, die der sozialistischen Tradition der Genossenschaften zuzuordnen sind), konnten sich Genossenschaften, die sich nicht in Opposition zum kapitalistischen Wirtschaftssystem befinden, sondern innerhalb dieses Wirtschaftssystems förderwirtschaftliche Zielsetzungen im Interesse ihrer Mitglieder verfolgten durchsetzen. Dabei steht das Ziel, eine subsidiäre Hilfseinrichtung zu errichten, in der sich eine Gruppe von Akteuren zusammenschließt, um gemeinsam ein Problem zu lösen, das der/die Einzelne für sich allein nicht lösen könnte, im Mittelpunkt. Diese genossenschaftliche Grundkonzeption ist  – wenn auch mitunter unter anderen Bezeichnungen – in beinahe allen Wirtschafts- und Gesellschaftsbereichen und in allen Erdteilen zu finden. In diesem Beitrag wurde auf die liberale, christliche und die sozialistische Tradition eingegangen, die unser heutiges Genossenschaftsverständnis (jedenfalls mit-)prägen.

Für die Zukunftsfähigkeit der Genossenschaftsidee spricht, dass sie einer Vielzahl unterschiedlicher Probleme verschiedener –vielfach sogar gänzlich neuer - Sektoren in kooperativer Form und unter demokratischer Mitbestimmung der Betroffenen begegnen kann. Und so ist es wenig überraschend, dass die Genossenschaft als Rechts- und/oder als Organisationsform in den vergangenen Jahren einen wahren Gründungsboom erlebt (siehe hierzu auch cooperativ 3/2022, S. 28 f.). Nicht umsonst wird Genossenschaften daher beispielsweise auch im aktuellen Regierungsprogramm der österreichischen Bundesregierung eine bedeutende Rolle „[…] als nachhaltige und krisenfeste Unternehmensform [...]“ zugeschrieben, die „[…] in den unterschiedlichsten Wirtschaftsbereichen […]“ gestärkt werden soll (Bundeskanzleramt Österreich 2020, S. 67) (siehe hierzu auch den Blogbeitrag vom Februar 2020).

Autoren: Anselm Balk & Gregor Rabong

Der Beitrag orientiert sich an Kapitel 3 aus der Masterarbeit von Anselm Balk, die an dieser Stelle als weiterführende Literatur für Interessierte genannt werden kann:

Balk, Anselm Friedrich Ferdinand (2019): Genossenschaftliche Potentiale in der Sozialwirtschaft - geschichtlicher Hintergrund sowie Potentiale von (Sozial)Genossenschaften, dargelegt am Beispiel der Volkshilfe Wien. Masterarbeit.

Bei Anmerkungen, weiterführenden Informationen oder Anfragen zu einer Zusammenarbeit wenden Sie sich bitte an anselm.balk@wu.ac.at, gregor.rabong@wu.ac.at oder ricc@wu.ac.at.

Literatur:

Aldenhoff, Rita (1987). Der Politiker Schulze-Delitzsch – Vorkämpfer der parlamentarischen Demokratie. In: Deutscher Genossenschaftsverband (Hrsg.). Schulze-Delitzsch: ein Lebenswerk für Generationen S. 11-57. Wiesbaden: Deutscher Genossenschafts-Verlag.

Bundeskanzleramt Österreich (2020). Aus Verantwortung für Österreich. Regierungsprogramm 2020 – 2024. Wien: Bundeskanzleramt Österreich.

Dülfer, Eberhard (1987). Das Organisationskonzept „Genossenschaft“ – eine Pionierleistung Schulze Delitzsch. In: Deutscher Genossenschaftsverband (Hrsg.). Schulze-Delitzsch: ein Lebenswerk für Generationen, S. 59-126. Wiesbaden: Deutscher Genossenschafts-Verlag.

Faust, Helmut (1977). Geschichte der Genossenschaftsbewegung: Ursprung und Aufbruch der Genossenschaftsbewegung in England, Frankreich und Deutschland sowie ihre weitere Entwicklung im deutschen Sprachraum (3., überarb. u. stark erw. Aufl.). Frankfurt am Main: Knapp Verlag.

Goglio, Silvio, & Leonardi, Andrea (2010). The roots of cooperative credit from a theoretical and historical perspective. Euricse Working Papers. N. 011 (10).

ICA – International Cooperative Alliance (o.J.). ICA-Website - Facts and Figures. URL: https://www.ica.coop/en/cooperatives/facts-and-figures (abgerufen am 19.01.2023).

Klein, Michael (2012). Bankier der Barmherzigkeit: Friedrich Wilhelm Raiffeisen: das Leben des Genossenschaftsgründers in Texten und Bildern (3. Aufl.). Neukirchner Aussaat, Neukirchen-Vluyn.

Raiffeisen, Friedrich Wilhelm (2013 [1887]). Die Darlehenskassen-Vereine – in Verbindung mit Consum-, Verkaufs-, Winzer-, Molkerei-, Viehversicherungs- etc. Genossenschaften sowie den dazu gehörigen Instruktionen als Mittel zur Abhülfe der Noth der ländlichen Bevölkerung. Wien: Wiener Dom-Verlag.

Steding, Rolf (2004). Eine Reform des Genossenschaftsgesetzes – mit oder ohne Schulze-Delitzsch?. Schriftenreihe. Förderverein Hermann Schulze-Delitzsch und Gedenkstätte des deutschen Genossenschaftswesens eV.. Heft 8.

zurück zur Übersicht