Außenansicht des D2 Gebäudes

Urban strategies of lifestyle cities

Forschungsfelder "Good Urban Governance" und "Strategisches Stadtmanagement"

Städte haben in den vergangenen Jahrzehnten einen grundlegenden Bedeutungszuwachs erfahren: Dies spiegeln insbesondere der relative Bevölkerungszuwachs im urbanen Bereich und die damit gewachsene Bedeutung von Städten für die wirtschaftliche Entwicklung ganzer Regionen wider. Diese Entwicklung birgt jedoch neue Herausforderungen: Technologische Entwicklungen und Faktormobilität sowie veränderte Lebensstile und Ansprüche der Bevölkerung führen zu einem verstärkten Wettbewerb zwischen Städten, der auch an der zunehmenden Aufmerksamkeit für internationale Städterankings ablesbar ist. Modernes Stadtmanagement sieht sich daher zunehmend mit der Herausforderung konfrontiert, ökonomische Stadtprofile herauszubilden, um sich im Städtewettbewerb behaupten zu können. Grundlage dafür bilden die Identitäten der Städte. Der Blick auf die Stadtidentitäten zeigt, dass diese jeweils entweder mit "harten" oder mit "weichen" Standortfaktoren verbunden sind: Städte wie Frankfurt, London oder Helsinki weisen in der Selbst- wie Fremdwahrnehmungen ein sehr klares Profil auf, das mit Begriffen wie "Banken" oder "Börse" assoziert wird. Zunehmend in das Interesse von Forschung und praktischem Stadtmanagement rücken Städte mit einem "weichen" Profil: sogenannte "Lifestyle Cities" wie etwa Wien, Kopenhagen oder Sydney, deren Identität vor allem durch Kultur- und Bildungseinrichtungen sowie hohe Lebensqualität für die EinwohnerInnen geprägt ist. "Lifestyle Cities" stehen vor der Herausforderung, diese Identitätskomponenten in strategischen Plänen aufzugreifen und in ein prägnantes ökonomisches Profil umzusetzen, das sich im städtischen Wettbewerb nutzbar gemacht werden kann.

An dieser Stelle setzt das Forschungsprojekt an: Anhand einer vergleichenden Betrachtung der "Lifestyle Cities" Wien, Sydney und Kopenhagen soll untersucht werden, inwiefern die Städte ihre jeweils bestehende Identität zur wirtschaftlichen Profilbildung heranziehen. Im Fokus stehen dabei die von den Stadtverwaltungen entwickelten Strategien und die gewählten Maßnahmen zu deren Umsetzung. Die Untersuchung ist durch einen interdisziplinären Forschungsansatz gekennzeichnet: Insbesondere die Statuserhebung der Städteidentitäten verbindet Zugänge aus Stadtmarketing, City Branding, Stadtentwicklung und städtischem Management. Um relevante interne und externe Referenzgruppen berücksichtigen zu können, dienen internationale Medien sowie Strategiedokumente der Städte gleichermaßen als Grundlagen für die Untersuchung.

Das Phänomen "Stadt" stellt grundsätzlich kein neues Forschungsfeld dar. Die dem Projekt zugrundeliegende Verknüpfung von Stadtidentitäten mit Instrumenten strategischen Managements - insbesondere mit einem komparativen und managementorientierten Fokus auf die Umsetzung strategischer Pläne - ist jedoch ein gänzlich neues und hochaktuelles Themengebiet im Bereich Urban Management & Governance.

Team: Renate Meyer, Markus Höllerer, Martin Kornberger, Christof Brandtner