Themenbereich Arbeit und Konsum

Soziologie der Arbeit

Der Schwerpunkt „Soziologie der Arbeit“ umfasst ein breit gefächertes Forschungsgebiet, das sich der Analyse von Arbeitsbeziehungen und industriellen Arbeitsorganisation ebenso widmet wie Fragen der Technikentwicklung und ihrer betrieblichen Implementation. Die Strukturierung von Arbeit als Tätigkeit und der Gestaltung von Kooperation im Rahmen ihrer arbeitsteiligen Organisation wird im Rahmen größerer Entwicklungen der Globalisierung, Tertiarisierung oder Digitalisierung untersucht. Die theoretische Blickrichtung soziologischer Arbeitsforschung ist vielfach kritisch-reflexiv, auf Fragen der Machtbeziehungen und Managementkontrolle, bzw. auf das Problem eingeschränkter sozialer Partizipation und Mitbestimmung am Arbeitsplatz bezogen. Aktuelle Forschungsprojekte am Institute greifen diese Perspektiven auf, bspw. im Rahmen von Untersuchungen über neue Formen der Arbeitsorganisation, namentlich in der Plattform-Ökonomie. Empirische Projekte untersuchen Veränderungen in der Leistungssteuerung und -Kontrolle, in den Qualifikationsanforderungen, sie widmen sich Fragen der Entgrenzung von ‚Arbeit und Leben‘ sowie den Folgen unklarer Zuordnungen von bezahlter und unbezahlter Arbeit. Der weitere Bezugsrahmen dieser Forschung ist die arbeitspolitische Debatte über „Humanisierung von Arbeit“, d.h. über die Definition neuer Standards „Guter Arbeit“ in einem „Guten Leben“. Neben Fragen zur Bewertung und Anerkennung von Arbeit geht es hier etwa um die Sicherung nachhaltiger Beschäftigung oder um die Problematisierung von Überforderung in einer individualisierten Leistungsgesellschaft.

Ungleichheit und Solidarität

Dieser Themenbereich widmet sich der Betrachtung der zentripetalen und zentrifugalen Kräfte des sozialen Zusammenlebens in modernen Gesellschaften. Bei der Frage nach jenen Kräften, die Gesellschaften zusammenhalten werden Determinanten, Erscheinungsformen und Transformationsprozesse von Solidarität näher beleuchtet. Exemplarisch untersucht das Institut in welchen Austauschformen Solidarität in Gruppen entsteht, wie Erfahrungen auf Arbeitsmärkten das Solidaritätsverständnis formen und in welchem Verhältnis institutionalisierte und zivilgesellschaftliche Formen der Solidarität stehen. Im Rahmen des Themenbereichs zu sozialer Ungleichheit liegt der Fokus auf der Beschreibung der sozialen und symbolischen Dimensionen von Ungleichheit, sowie der Aufdeckung jener Mechanismen und institutionellen Praktiken, durch die Ungleichheit entsteht. Beispielhafte Fragestellungen sind: Wie wird soziale Ungleichheit durch Distinktions- und Kategorisierungsprozesse erzeugt und reproduziert? Welche Auswirkungen hat Ungleichheit auf gegenseitiges Vertrauen und gemeinschaftliches Engagement? Wie wird Ungleichheit im Rahmen von Arbeit und Beschäftigung produziert? Zu dieser Thematik kooperiert das Institut eng mit dem Forschungsinstitut Economics of Inequality der WU Wien.

Nachhaltige Entwicklung

Mit der Zielsetzung einer nachhaltigen Entwicklung und sozial-ökologischer Transformationsprozesse bezieht sich dieser Forschungsschwerpunkt auf das Wechselspiel von Ökologie, Ökonomie und Gesellschaft. Die Forschungsarbeit gestaltet sich hierbei stark inter- und transdisziplinär. Neben einer notwendigen Grundlagenforschung sind auch eine breit gefasste Anwendungsorientierung und konkrete Umsetzungsmöglichkeiten relevant. Forschungsthemen sind vielfältig: Sozialökologische Konfliktfelder und gesellschaftliche Lösungspotentiale; die Kompatibilität von Wirtschaftsentwicklung und Nachhaltigkeit; Konsumprozesse insbesondere im Ernährungsfeld; Soziale Dimensionen ökologisch nachhaltiger Entwicklung wie beispielsweise soziale Ungleichheit; sektorale Untersuchungen wie beispielsweise nachhaltiger Energiekonsum und Energiearmut.

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Themenbereich Organisationen