Hintere Außenansicht des D2 Gebäudes

Betreuungskomplexität von benachteiligten Kindern und Jugendlichen hat deutlich zugenommen

17. Jänner 2020

Eine neue Studie des NPO Kompetenzzentrums zeigt, dass die Betreuungskomplexität im Zeitraum von 1999 bis 2019 deutlich zunahm. Bei einer Analyse der damit verbundenen Belastungen in verschiedenen Haupt- und Subdimensionen kristallisierten sich klar Thematiken heraus, bei denen Handlungsbedarf besteht und wo die Sozialraumplanung bzw. das Management der Organisationen ansetzen kan

So zeigte sich, dass die Kinder und Jugendlichen per se selbst das geringste Problem in der Betreuungskomplexität sind. Bei ausreichend zeitlichen Ressourcen für die betreuenden bzw. behandelnden Fachkräfte sind schwierige komplexe Betreuungssituationen wohl bewältigbar. Hauptpunkte an denen aktuell Druck ins System kommt haben viel mit erhöhtem zeitlichen Aufwand abseits der direkten Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen zu tun. Hierzu zählen beispielsweise zunehmende Vernetzungsarbeit, ein stark erhöhter Aufwand im Bereich der inhaltlichen Elternarbeit und Kommunikation mit dem Herkunftssystem, fehlende Betreuungsangebote und der daraus resultierende Suchaufwand für externe Betreuung bzw. Behandlung sowie ein herausfordernder Umgang mit neuen digitalen Welten.

Studienautorin Julia Wögerbauer führt weiter aus: „Spannend ist, dass das ‚Drumherum‘ oftmals anstrengender als die eigentliche Betreuung bzw. Behandlung der Kinder und Jugendlichen ist. Dokumentation, Vernetzung und Elternarbeit wird offensichtlich nicht ausreichend abgegolten, was sich in der mangelnden Zeit in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen niederschlägt.“ 

Studienautor Christian Schober fasst zusammen: „Die Welt ist komplexer und vernetzter geworden. Dies gilt auch für die Betreuung von benachteiligten Kindern und Jugendlichen. So hat sich die Belastung der Fachkräfte in den letzten 20 Jahren verdoppelt.“

Auch die Medien berichten über die Studie:

Nähere Informationen zur Studie finden Sie hier. Die Fachpräsentation, bei der die zentralen Studienergebnisse präsentiert werden, findet am 28. Jänner 2020 (09:30-11:30) an der WU statt. Nähere Infos unter https://short.wu.ac.at/j9bq.

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