Außenansicht des D2 Gebäudes

„Governance gaps“ im urbanen Kontext

Forschungsfeld: (Neue) Organisationsformen und ihre Governancemechanismen

Entwicklungen wie die aktuelle Covid-19-Pandemie oder die „Europäische Flüchtlingskrise“ 2015 entsprechen einem Typus von Problem, der in der wissenschaftlichen Literatur als „wicked“ („vertrackt“) beschrieben wird. „Wicked problems“ sind hochkomplex, mehrdeutig und verändern sich ständig. Weder sind sie selbst eindeutig noch haben sie eindeutige Lösungen; in der Regel sind sie nicht nur selbst „wicked“, sondern auch „wickedly independent“, d. h. mit anderen „wicked problems“ verwoben. Typisch für diese Probleme ist auch, dass sie nicht von einzelnen Akteur/inn/en bewältigt werden können, sondern auf die Kollaboration verschiedener Akteur/inn/e angewiesen sind, wobei es dabei keine zentrale „Autorität“ gibt. Die meisten „wicked problems“ zeigen sich in besonderem Ausmaß im urbanen Raum und manifestieren vielfältige „governance gaps“ („Steuerungslücken“). Aufgrund deren Mehrdimensionalität (z. B. Binnendimension der Verwaltung, Außendimension der Zusammenarbeiten mit unterschiedlichen Akteur/inn/en aus verschiedenen Sektoren, zeitliches und räumliches Auseinanderfallen von Ursache und Auftreten des Problems) gestalten sich „governance gaps“ äußerst komplex.

Projektleitung:  Univ.Prof. Dr. Renate E. Meyer