Außenansicht des D2 Gebäudes

Steuerung autonomer Einheiten von Gebietskörperschaften

Forschungsfeld "Steuerung autonomer Einheiten und Public Corporate Governance"

Gebietskörperschaften erbringen wesentliche Teile ihrer Leistungen mithilfe verselbständigter Einheiten, die sich voneinander in ihrem Autonomiegrad unterscheiden: teilselbständige Einheiten innerhalb der Verwaltung, ausgegliederte Rechtsträger des öffentlichen Rechts oder des Privatrechts sowie zahlreiche gemischtwirtschaftliche Beteiligungen. Deren rechtlichen Rahmenbedingen (etwa für Haushaltsführung/Bilanzierung und Dienstrecht) und Governance-Strukturen weichen nicht unwesentlich von jenen der öffentlichen Verwaltung ab. Die Steuerung dieser unterschiedlich ausgeformten Organisationen obliegt in der Regel den Führungskräften innerhalb der Verwaltung und muss eine ausreichende Dezentralisierung von Kompetenzen und Ressourcen bei gleichzeitiger Sicherstellung von politischer, finanzieller, rechtlicher und leistungsbezogener ‚Accountability‘ gewährleisten. Dies macht sog. ‚harte Faktoren‘ wie entsprechendes Know-How, klare Zielvorgaben sowie definierte Parameter, anhand derer sich die Qualität, Effizienz und Effektivität der Leistungserbringung messen und die Organisation steuern lässt, ebenso erforderlich wie sog. ‚weiche Faktoren‘ wie geteilte Werte und implizites Wissen.

Ziel des Projektes ist es zu untersuchen, inwiefern die Governance-Konfiguration der jeweiligen Einheiten (Rechtsform, Autonomiegrad, Steuerungsform etc.) der Balance zwischen Effektivität, Effizienz, Qualität und der politischen Verantwortung, die Erbringung einer Vielzahl von Leistungen für die BürgerInnen sicherzustellen, gerecht wird und in welchen Bereichen Verbesserungspotential besteht. Besonderes Interesse gilt dabei Fragen nach den Steuerungs- und Kontrollmechanismen (z.B. finanzielles Management, Controlling, Performance Management, Auditing, Risikomanagement), der organisationalen Ausgestaltung der autonomen Einheiten und ihrer Aufsichtsgremien (z.B. Macht- und Verantwortungsverteilung, Besetzung der Aufsichtsgremien, Reporting-Vorgaben, Ausmaß der Autonomie), dem Auftrag dieser Organisationen sowie ihren organisatorischen wie individuellen Zielvorgaben und schließlich den Anforderungen und Qualifikationsprofilen der handelnden AkteurInnen sowie deren Verantwortlichkeit gegenüber der Gebietskörperschaft auf Verwaltungs- und politischer Ebene.

Projektleitung: Renate Meyer, Stephan Leixnering, Stefanie Bramböck