Aktuell ausgeschriebene Themen
Nach Maßgabe unserer personellen Kapazitäten betreuen wir Bachelor- und Masterarbeiten.
Aktuell ausgeschriebene Masterarbeiten
Stationäre und häusliche Altenpflege auf genossenschaftlicher Basis
Angesichts des drohenden Pflegenotstands gewinnen innovative Organisationsformen für Pflegeleistungen an Bedeutung. Genossenschaften gelten als „Kinder der Not“ und erscheinen daher als naheliegender Ansatz für die Organisation von Pflege. Die Umsetzung ist jedoch komplex: In Frage kommen unterschiedliche Modelle – vor allem Produktivgenossenschaften, in denen Pflegekräfte selbstverwaltet arbeiten, Konsumgenossenschaften, in denen pflegebedürftige Menschen oder ihre Angehörigen die Basis der Organisation bilden, um die Pflege an ihren konkreten Bedürfnissen auszurichten, sowie Sozialgenossenschaften, die ein breiteres Spektrum gemeinwohlorientierter Dienstleistungen anbieten und Governance-Strukturen unter Beteiligung vielfältiger Stakeholdergruppen (z. B. Klient*innen, Angehörige, andere Genossenschaften, regionale Betriebe, Kommunen) aufweisen.
Die genossenschaftliche Organisation von Altenpflege bringt vielfältige Potenziale mit sich, etwa in Bezug auf mehr Selbstbestimmung und bedarfsgerechtere Leistungen. Gleichzeitig bestehen erhebliche Herausforderungen – unter anderem im Hinblick auf rechtliche Rahmenbedingungen, betriebswirtschaftliche Tragfähigkeit und Governance-Strukturen. Diese unterscheiden sich je nach Art des genossenschaftlichen Modells.
Diese Masterarbeit soll daher die folgende Forschungsfrage beantworten: Welche Potenziale und Schwierigkeiten bestehen bei der Erbringung von Leistungen der stationären oder häuslichen Altenpflege auf genossenschaftlicher Basis, und wie unterscheiden sich diese je nach produktiv-, konsum- bzw. sozialgenossenschaftlichem Geschäftsmodell?
Vorgehen
Literaturrecherche zur grundlegenden Funktionsweise und Verbreitung von Pflegegenossenschaften
Entwicklung eines Analysemodells (mit vorläufigen Überkategorien von Potenzialen und Schwierigkeiten) auf Basis der Literatur
Fallstudien: Es soll jeweils ein möglichst idealtypisches Beispiel für eine Pflegegenossenschaft des produktiv-, konsum- und sozialgenossenschaftlichen Typs ausgewählt und umfassend beschrieben werden. Mittels Dokumentenanalysen (Medienberichte, Websites) sowie teilstrukturierter Interviews mit verschiedenen Stakeholdern der ausgewählten Genossenschaften soll ein umfassendes Bild der jeweiligen Potenziale und Schwierigkeiten des Ansatzes entwickelt werden
Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring zur Entwicklung eines differenzierten Kategoriensystems
Ableitung von Empfehlungen
Diese Arbeit wird in Kooperation mit dem Österreichischen Raiffeisenverband ausgeschrieben. Bitte bewerben Sie sich bei florentine.maier@wu.ac.at für dieses Thema, wenn Sie hohes Commitment und Interesse an einer Kooperation mit der Praxis mitbringen.
Mitgliederkommunikation in Raiffeisen Lagerhausgenossenschaften
Genossenschaften sind Zusammenschlüsse zur wirtschaftlichen Selbsthilfe. Ihr Zweck ist die Förderung der Wirtschaft und des Erwerbs ihrer Mitglieder durch einen gemeinsamen Geschäftsbetrieb. Das vielleicht bekannteste Beispiel dafür in Österreich sind die Raiffeisen Lagerhausgenossenschaften: Getragen von Landwirt*innen besteht ihre Kernaufgabe darin, diese Mitglieder mit Waren und Dienstleistungen zu versorgen. Auch Nichtmitglieder können im Lagerhaus einkaufen oder Dienstleistungen von Lagerhaus-Betrieben in Anspruch nehmen und generieren so Einnahmen, welche die Lagerhausgenossenschaft zur Förderung ihrer Mitglieder einsetzen kann (z.B. Quersubventionierung und Erhalt der für Landwirt*innen wichtigen ländlichen Tankstelleninfrastruktur).
Mitglieder sind die Basis der genossenschaftlichen Governance. Aus agenturtheoretischer Sicht ist die Sache klar: Die Mitglieder sind der ultimative Prinzipal. Sie wählen aus ihrem Kreis die – im Fall der Lagerhausgenossenschaften stets ehrenamtlichen – Funktionär*innen in Vorstand und Aufsichtsrat, welche wiederum die Geschäftsführung bestellen, strategisch begleiten, und kontrollieren. Die Realität ist jedoch komplexer: Die Kommunikation zwischen Geschäftsführung, Organen (Vorstand, Aufsichtsrat) und Mitgliedern ist anspruchsvoll. Mitglieder wollen und brauchen relevante Informationen, sollen aber nicht überfordert werden. Zugleich ist das Modell repräsentativer Demokratie auf engagierte Mitglieder und qualifizierten Funktionärsnachwuchs angewiesen. Eine funktionierende Kommunikationsstrategie sollte daher vor allem zwei Dinge leisten: Mitgliederzufriedenheit fördern, und motivierten und qualifizierten Funktionärsnachwuchs fördern.
Im Rahmen dieser Masterarbeit soll daher folgende Forschungsfrage beantwortet werden: Was sind Elemente einer Kommunikationsstrategie gegenüber den Mitgliedern von (Lagerhaus-)Genossenschaften, die förderlich für die Mitgliederzufriedenheit und aktivierend im Hinblick auf die Übernahme von Funktionärsaufgaben wirken?
Vorgehen
Theoretische Aufarbeitung der Funktionen und Herausforderungen von Mitgliederkommunikation in Genossenschaften (Literaturrecherche)
Entwicklung eines Analysemodells auf Basis der Literatur
Vergleichende Fallstudie mit drei Lagerhausgenossenschaften mit möglichst unterschiedlich ausgeprägten Kommunikationsstrategien: Erhebung durch Dokumentenanalysen (z.B. Newsletter, Social Media Auftritte) und leitfadengestützte Interviews mit Geschäftsführer*innen, Funktionär*innen und einfachen Mitgliedern.
Identifikation von Gestaltungselementen für wirkungsvolle Kommunikationsstrategien.
Diese Arbeit wird in Kooperation mit dem Österreichischen Raiffeisenverband ausgeschrieben. Bitte bewerben Sie sich bei florentine.maier@wu.ac.at für dieses Thema, wenn Sie hohes Commitment und Interesse an Kooperation mit der Praxis mitbringen.