Blick in das LC Gebäude

„Learning by Consulting“ (Kurs V in der Speziellen Marketing des Bachelorprogramms): Thema Produktreparatur

12. Juli 2022

Im Rahmen der Lehrveranstaltung „Learning by Consulting“ (Kurs V in der Speziellen Marketing des Bachelorprogramms) haben sich 14 Studierende während des Sommersemester 2022 intensiv mit dem Thema Produktreparatur auseinandergesetzt.

Reparieren statt wegwerfen und neu kaufen – diese Praktik gewinnt in den letzten Jahren sowohl bei Konsument*Innen, Unternehmen, sowie bei politischen Entscheidungsträger wieder an Popularität. 

Unternehmen wie Patagonia, Nudie Jeans aber auch der Fast-Fashion Gigant H&M, sowie Tech-Unternehmen wie Google und Fairphone werben mit vermehrt mit eignen Reparaturservices oder Anleitungen zum selbst reparieren. Politische Initiativen reichen vom EU-weiten „Right to Repair“ bis zu lokalen Aktionen wie dem Wiener Reparatur-Bon. Des Weiteren finden Angebote für Konsument*Innen wie online Anleitungen zum selbst reparieren sowie offline Reparatur-Cafés immer mehr Anklang.

Zu Anfang des Kurses konnten sich die Studierenden ausgehend von der Unternehmens-Perspektive in das Thema einarbeiten, indem Sie die Reparatur-Angebote verschiedener Unternehmen präsentierten. 

Als nächstes galt es, sich dem Thema aus wissenschaftlicher Sicht zu nähern. Dazu wurde eine umfassende Literaturrecherche durchgeführt, sowie ein Experiment zu der Frage „Was sind die nachgelagerten Konsequenzen von Produktreparatur für Konsument*Innen“ ausgearbeitet.

Konkret wurde untersucht, wie sich die Reparatur eines kaputten Produktes (im Vergleich zum erhalten eines einem neuen Produkt, dass nicht reparierte werden musste) auf die Werteinschätzung und das Nutzungsverhalten, sowie die Zahlungsbereitschaft für ein anderes Produkt auswirkt.

Das aus diesen Forschungsfragen resultierende Experiment wurde im April und Mai in den Räumlichkeiten der WU-Labs durchgeführt. Die Studierenden konnten dabei selbst in die Rolle der Versuchsleiter schlüpfen und führten insgesamt fast 170 Studienteilnehmer durch das Experiment.

Den Abschluss des Kurses bildete die Präsentation der Ergebnisse des Experiments. Die Studierenden konnten dabei zeigen, das Teilnehmer, die das Produkt selbst repariert haben, dieses mehr wertschätzten als Teilnehmer, die ein neues Produkt erhielten. Beim Nutzungsverhalten zeigten sich keine Unterschiede, jedoch waren Probanden die zuvor repariert haben bereit mehr für ein anderes Produkt am Second-Hand Markt zu zahlen.

Im Zuge der Ergebnispräsentation arbeiteten die Studenten heraus, dass Produktreparatur sowohl für Konsument*Innen eine attraktive Alternative darstellt, als auch für Unternehmen eine Möglichkeit ist auf Kund*Innen wünsche nach mehr Nachhaltigkeit einzugehen und in diesem Sinne zur eine Kreislaufwirtschaft beizutragen.

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