Außenansicht des D2 Gebäudes

ivm Forschung

5C

5C steht für Cross-Cultural Collaboration on Contemporary Careers und geht der zentralen Fragestellung nach, wie sich individuelle Konzeptionalisierungen von Karriere, Karriereerfolg und Karriereübergängen in verschiedenen Kulturclustern, Generationen sowie Berufsgruppen unterscheiden und welche Auswirkungen kontextuelle Rahmenbedingungen wie z.B. die Digitalisierung auf die Karrieren unterschiedlicher Berufsgruppen in verschiedenen Ländern haben.

An diesem Projekt sind Universitäten aus mittlerweile etwa 40 Ländern beteiligt: Argentinien, Australien, Belgien, Brasilien, China, Costa Rica, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Indien, Irland, Island, Israel, Italien, Japan, Kanada, Kolumbien, Litauen, Malawi, Malaysia, Mexiko, Nigeria, Norwegen, Österreich, Pakistan, Philippinen, Portugal, Russland, Schweiz, Serbien, Slowakei, Slowenien, Spanien, Südafrika, Südkorea, Thailand, Türkei, USA, Vereinigtes Königreich.

Das seit 2005 bestehende Forschungsnetzwerk befindet sich derzeit in der dritten Phase. In der ersten Phase wurden in elf Ländern Interviews in der jeweiligen Landessprache durchgeführt und mittels Inhaltsanalyse ausgewertet. Die Kategorien wurden in einem "Globalen Coding Book" zusammengefasst, um Vergleichbarkeit zu sichern. Die untersuchte Stichprobe schloss drei Berufsgruppen (Wirtschaftsabsolvent/inn/en, Facharbeiter/innen, Krankenpflegepersonal) in früheren und späteren Karrierestadien ein.

In einer weiteren Erhebungsphase wurde auf Basis der qualitativen Ergebnisse eine schriftliche Umfrage durchgeführt, die der Entwicklung einer mehrdimensionalen Skala von subjektiven Karriereerfolgskriterien diente. Diese Skala bildete den Kern einer ersten umfangreichen Befragung von etwa 20.000 Berufstätigen in 30 Ländern. Aus den erhobenen Daten sind internationale Vergleichsstudien zu einem breiten Themenspektrum hervorgegangen, die auf internationalen Fachkongressen präsentiert und in renommierten Fachzeitschriften publiziert wurden. Zu den behandelten Themen gehören z.B. organisationales Karrieremanagement und Karrierezufriedenheit, internationale Arbeitserfahrung und Beschäftigungsfähigkeit, Karriereziele und Proaktivität, Beschäftigungsfähigkeit älterer Arbeitnehmer*innen, etc.

In der nunmehrigen dritten Phase werden in 40 Ländern Auswirkungen der Digitalisierung und der pandemiebedingten Lockdowns auf Arbeitsprozesse und -strukturen, Wohlbefinden und Gesundheit, Karriereziele, -planung, -management und -entwicklung sowie verschiedene Dimensionen des Karriereerfolgs untersucht. Dabei spielen stets auch Vergleiche zwischen verschiedenen Berufsgruppen, Karrierephasen und insbesondere ermöglichenden und einschränkenden institutionellen Kontexten der jeweiligen Länder eine zentrale Rolle. 

Für alle an Karrierethemen Interessierten bietet das Netzwerk darüber hinaus einen Blog an, in dem jedes Monat ein neues Thema rund um Karrieren kritisch, lebensnah und inspirierend diskutiert wird.

CRANET

CRANET (Cranfield Network on Global Human Resource Management) ist das größte und am längsten bestehendene Forschungsnetzwerk zu Fragen aus dem Personalmanagement. Als eines von über 40 Mitgliedsländern sammelt Österreich, vertreten durch das ivm (Interdisziplinäres Institut für Verhaltenswissenschaftlich Orientiertes Management) und die HRM Group der Universität Salzburg, Informationen zur personalwirtschaftlichen Praxis in privaten und öffentlichen Organisationen mit über 200 MitarbeiterInnen.

Diese Datengrundlage liefert die Substanz für eine Vielzahl an Publikationen, wie beispielsweise der 2021 erschienene wissenschaftliche Artikel zu Länderunterschieden in der Personalauswahl von Prof. Mayrhofer, in Zusammenarbeit mit Thorsten Biemann und Irmela Koch-Bayram.

Im Rahmen von Cranet wurden bereits neun internationale Erhebungsrunden durchgeführt. Mittlerweile liegen Informationen von mehr als 50.000 Organisationen weltweit vor. 2021 wurden im Rahmen der neunten Erhebungswelle Daten zum Personalmanagement in über 250 Organisationen gesammelt. Die Ergebnisse dieser jüngsten Befragung finden Sie im Bericht über die österreichischen Ergebnisse 2021.

Mehr Informationen finden Sie auf unserer Cranet-Österreich Seite: www.cranet.at

ViCaPP

Das Vienna Career Panel Project beschäftigt sich mit der beruflichen Entwicklung von Wirtschaftsakademiker/inne/n (WU Wien und Fachhochschulen) aus fünf Kohorten (Studienabschluss um 1970, 1990, 2000, 2010, 2021/22). Ziel der Studie ist es, anhand einer sowohl quantitativen als auch qualitativen empirischen Langzeitstudie:

  • Zusammenhänge zwischen individuellen Determinanten, Karrieresystemen und Berufsverläufen zu untersuchen,

  • Zusammenhänge zwischen individuellen Determinanten von Karriereaspirationen und -potentialen zu identifizieren,

  • Karrieresysteme, wie sie sich aufgrund veränderter strukturell-organisatorischer Rahmenbedingungen entwickeln, zu untersuchen

  • Karriere- und Berufsverläufe von Absolvent/inn/en betriebswirtschaftlicher Studiengänge zu untersuchen und mit den Karriereeinstellungen und -verläufen älterer Kohorten zu vergleichen.

Unter anderem werden folgende Aspekte behandelt:

  • (1) Veränderung von karrierebezogenen Einstellungsdimensionen im Zeitverlauf

  • (2) Erarbeitung von Karrieretypen bzw. Karrieremustern früher und heute

  • (3) Merkmale alter Karriereverläufe im Vergleich zu neuen Karriereverläufen

  • (4) Divergenzen zwischen verschiedenen Sub-Gruppen in den Karriereverläufen und -einstellungen (WU, FH, jünger/mittel/älter, Männer/Frauen)

  • (5) Vergleiche in den Lebensverläufen und der Lebenszufriedenheit jüngerer/älterer Kohorten

  • (6) Bewältigungsstrategien und -erfordernisse in dynamisierten Lebensverläufen

  • (7) Bewältigungsstrategien bei Abwärtsmobilität

  • (8) Bedeutung von Mentor/innen, Projekt- und Berufserfahrungen für weitere vertikale und horizontale Mobilitätsschritte.

  • (9) Auswirkungen von Karriereverläufen auf die Arbeits- und Lebenszufriedenheit

  • (10) Prognostische Validität individueller Karrierefaktoren für die Personalauswahl von Unternehmen

  • (11) Umgang von Arbeitnehmer*innen und Arbeitgeber*innen mit der zunehmenden Auflösung von langfristigen Bindungen

  • (12) Alte und neue Berufsidentitäten nach dem Studium der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften

  • (13) Passung zwischen ursprünglichen Karriereaspirationen und tatsächlichen Karriereverläufen der unterschiedlichen Absolvent*innen-Kohorten

  • (14) Bedeutung der sozialen Herkunft für die Karrieren von Frauen

  • (15) Bedeutung der Interaktion von Geschlecht und sozialer Herkunft für den Karriereerfolg

HRAIC (Human Resource Analytics in Context)

Unter dem Sammelbegriff der Human Resource Analytics (HRA) lässt sich ein breites und stetig wachsendes Feld von Softwareapplikationen fassen, die durch visuelle, deskriptive und statistische Analysen HR-bezogener Daten, datenbasierte Personalentscheidungen ermöglichen sollen. Dabei ist die Anwendung solcher Praktiken nicht unumstritten und variiert stark zwischen unterschiedlichen Ländern.

Das Forschungsprojekt HRA in Context hat zum Ziel die Rahmenbedingungen für den Einsatz von HRA zu identifizieren und in der DACH-Region zu vergleichen. Dieser kontextual-institutionalistischer Ansatz erlaubt es uns die Verbreitung von HR Analytics vor dem Hintergrund verschiedener Kontexte zu beobachten, die auf verschiedenen Ebenen sozialer Komplexität das Geschehen in Organisationen beeinflussen. Dadurch soll zum einen der wissenschaftliche Diskurs für die Relevanz der rechtlichen und gesellschaftskulturellen Rahmenbedingungen sensibilisiert werden. Zum anderen soll im Dialog mit der Praxis herausgearbeitet werden wie der Einsatz von HRA sinnhaft gestaltet werden kann.

Mehr Informationen finden Sie auf der Projektseite: https://www.wu.ac.at/cranet/hraic

Publikationen

Fides Publikationen der ivm (Stand der FIDES-Datenbank)