Seitlicher Blick auf das D4 Gebäude.

Klaus Gugler: "Kaum 50 Prozent des Stroms wird über Strombörse gehandelt"

10. Mai 2022

“Windfall profits“ versus langfristige Verträge

Sogenannte "windfall profits" treiben zur Zeit die Politik um. Es sind Gewinne, die Erzeuger erwirtschaften, die zwar billigen Strom aus beispielsweise Wasser- oder Windkraft produzieren, diesen aber zu weit höheren Marktpreisen verkaufen können. Dabei ist es gar nicht so leicht auszumachen, wo diese Profite anfallen. Es wird nämlich nur ein Bruchteil des tatsächlich gehandelten Stroms kurzfristig über Börsen verkauft. Der Ökonom Gugler geht von einen Anteil zwischen 30 und 50 Prozent aus. Der Rest der Nachfrage wird über längerfristige Verträge und/oder OTC (Over the Counter)bedient, wobei die Preise deutlich unter den aktuellen Preisen an der Strombörse liegen könnten. Vor allem aber kann sich der Anteil vom Strom, der über die Börse verkauft wird, stark von Anbieter zu Anbieter unterscheiden. Ohne Einblick in diese Aufteilung zu haben, ist es demnach schwer auszumachen, wer tatsächlich von der aktuellen Preissituation profitiert. Auch wenn die hohen Preise derzeit Haushalte und Industrie belasten, rät der Wirtschaftswissenschaftler klar von einem Abgehen vom Marktmechanismus ab. Dieser garantiere, dass immer die effizientesten Kraftwerke, die zur Verfügung stehen, produzieren und setze zudem Anreize, um in billigere und klimafreundlichere Kraftwerke zu investieren. Diese Vorteile würden bei einem Aufteilen des Strommarktes in einen erneuerbaren und einen "fossilen" Teil wegfallen.

nachzulesen: "energynewsmagazine.at" vom 9. Mai 2022

nachzulesen: "newbusiness.at" vom 7. Mai 2022

nachzulesen: "Vorarlberger Nachrichten VN"

nachzulesen: "oberösterreichisches Volksblatt" vom 7. Mai 2022

nachzulesen: "Salzburger Nachrichten" vom 7. Mai 2022

nachzulesen: "vienna online" vom 7. Mai 2022

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