Die Erholunsgzone vor dem D4 Gebäude über dem Brunnen.

Zukunft der Arbeit: (Digitale) Tagelöhner

30. November 2015

Crowdworking, Minijobbing, Microjobbing: Hinter attraktiven Begriffen verbergen sich prekäre Arbeitsverhältnisse wie Scheinwerkverträge, Scheinteilzeit und Scheinentsendungen. Diese verdrängen nach und nach die Leiharbeit. Was können Betriebsräte tun? Die EU Gleichbehandlungs-Novelle hat das Geschäft mit der Leiharbeit weitgehend unterbunden. Jetzt suchen privatwirtschaftliche wie öffentliche Organisationen nach neuen Schlupflöchern. Das Ziel ist immer dasselbe: die gleiche Arbeit zu schlechteren Konditionen erledigen zu lassen und damit die Personal- und Lohnkosten möglichst gering zu halten.

Digitale Tagelöhner

Prekäre Arbeitsformen erfreuen sich auch in Österreich immer größerer Beliebtheit. Besonders beliebt sind Scheinwerkverträge, Scheinteilzeit und Crowdworking in der IT Branche, im Logistik-Bereich, in der Lebensmittelindustrie, im Reinigungssektor, in der Tourismusbranche sowie im Bauwesen. Die digitalen Jobnomaden erledigen Aufgaben unabhängig von Ort und Zeit, werden tage- oder sogar stundenweise eingesetzt und können nach Bedarf über Internetplattformen gebucht werden. Verschärft wird die Situation mit dem Argument der Standortgefährdung und infolge des zunehmenden Konkurrenzdruckes am Arbeitsmarkt.

Chance mit Skepsis betrachten

Was viele als große Chance im digitalen Zeitalter sehen, betrachten Gewerkschafter und Betriebsräte mit Skepsis, da kollektivvertragsrechtlich geschützte Arbeitsplätze ganz einfach wegrationalisiert werden. Tatsächlich beschäftigen sich inzwischen ganze Abteilungen mit der Frage nach der Zukunft der Arbeit. In Deutschland soll ein Code of Conduct solide Rahmenbedingungen für digitale Freelancer schaffen.

Die Mitglieder der CoP Zeitarbeit des GEDIFO wollen sich im nächsten Jahr näher mit prekären Beschäftigungsformen auseinander setzen, aktuelle Tendenzen festmachen, und vor allem mit konkreten Gegenstrategien wirksam werden. Ziel ist es, Kollegen und Kolleginnen zu sensibilisieren und Gegenmaßnahmen zu entwickeln.

Kontakt: ulrich.schoenbauer@akwien.at

Video: https://www.youtube.com/watch?v=Le8pF0GWakU

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