Garagenaufgang zwischen dem AD und D4 Gebäude

Projektübersicht

Hintergrund

Stadtgebühren gelten weithin als wirksame politische Maßnahme, die die Erreichbarkeit städtischer Gebiete durch die Bekämpfung von Staus erheblich verbessern und gleichzeitig die negativen Umweltauswirkungen des Autoverkehrs in Städten verringern und so die Lebensqualität verbessern kann. Dennoch gibt es fast keine Städte, in denen City-Maut eingeführt wurde; Auffällige Ausnahmen sind London, Stockholm und Singapur.


Stadtbenutzungsgebühren stoßen in der Regel auf starke öffentliche Gegenreaktionen. Die öffentliche Akzeptanz des Preismechanismus ist gering, was hauptsächlich auf Bedenken hinsichtlich möglicher negativer Verteilungseffekte zurückzuführen ist, da die Armen und Benachteiligten überproportional negativ betroffen sind. Damit die städtische Maut in der Praxis umgesetzt werden kann, muss sie unter den Bedingungen eines stadtweiten Referendums, bei dem die Interessenträger ihre Argumente erläutern und der Öffentlichkeit vermitteln können, eine starke Unterstützung finden.

Forschungsansatz

Um die Verteilungswirkungen von Mautgebühren zu messen, nutzen wir detaillierte Daten bestehender schwedischer Staugebührensysteme. Die schwedischen Staugebührensysteme sind eines der wenigen vollwertigen, tageszeitabhängigen Staugebührensysteme auf Kordonbasis weltweit. Die Mautgebühren wurden 2006 in Stockholm und 2013 in Göteborg eingeführt. Die politische und öffentliche Unterstützung bleibt hoch und stabil. Dies bietet eine einzigartige Gelegenheit, die Auswirkungen eines Beispiels aus der Praxis zu untersuchen. Die Analyse einer neuen einzigartigen Datenquelle wird dazu beitragen, den tatsächlichen Umverteilungseffekt der Gebühren in Abhängigkeit vom Haushaltseinkommen, dem Wohnort (genaue Koordinaten in der Stadt, den Vororten und den übrigen Landkreisen und dem Land sind verfügbar) sowie dem Geschäftsverkehr und den Lastkraftwagen aufzudecken und Privatreisen. Wir werden eine einzigartige Registerdatenbank verwenden, die die gesamte erwachsene schwedische Bevölkerung im Jahr 2018 abdeckt und 5 Millionen Haushalte umfasst. Die Datenbank enthält sozioökonomische Informationen für alle registrierten schwedischen Erwachsenen sowie Informationen über die in einem Jahr gezahlte Stausteuer und alle privaten Autobesitzer, die mit ihrem Besitzer verknüpft werden können. Die gefahrenen Kilometer von Privatfahrzeugen werden aus den Kilometerständen der jährlichen obligatorischen Fahrzeuguntersuchung ermittelt. Wir kennen auch die gesamte gezahlte Stausteuer für alle Berufsfahrzeuge, was von großem Interesse ist, da die beabsichtigte Wirkung der Gebühren darin besteht, den wertvolleren Berufsverkehr mit einer höheren Zahlungsbereitschaft zu priorisieren. Für die Datenanalyse nutzen wir fortschrittliche ökonometrische Techniken.


Um effiziente, faire und akzeptable Mautsysteme zu entwerfen und zu bewerten, werden wir zunächst verschiedene innovative Mautsysteme (z. B. Cashback-Varianten mit Gutschriften für den öffentlichen Nahverkehr) entwickeln, von denen wir erwarten, dass sie die Akzeptanz über Standard-Mautsysteme hinaus erhöhen, und ihre Effizienz und Erwartungen bewerten Verteilungsauswirkungen unter Verwendung standardmäßiger wirtschaftlicher Bewertungsmethoden. Wir werden die Akzeptanz dieser Mautgebühren vorab testen und darauf aufbauend eine engere Auswahl treffen, die dann in eine Umfrage einfließt. Die Umfrage wird in Wien und Riga hauptsächlich unter Autonutzern verschickt und beinhaltet ein „Stated-Choice“-Experiment, das es uns ermöglichen wird, Faktoren zu entwirren, die die Akzeptanz von Mautgebühren beeinflussen. Basierend auf den Ergebnissen der Befragung werden wir dann eines oder mehrere der innovativen Mautsysteme in einem Feldversuch umsetzen, für den etwa 500 Fahrer rekrutiert werden. Die Experimente ermöglichen es uns, die Verhaltensreaktionen von Fahrern auf die neu vorgeschlagenen Mautsysteme zu bewerten. Die im Experiment eingesetzte Technologie basiert auf einer App des österreichischen IT-Unternehmens Dolphin Technologies zur Messung des Mobilitätsverhaltens.

Arbeitsplan

Die Strategie des Arbeitsplans wird optimiert, um unser Ziel zu erreichen, Mautsysteme zu entwerfen, zu testen und zu bewerten und dabei maximale Synergien aus der Zusammenarbeit zwischen akademischen und nichtakademischen Partnern, zwischen den verschiedenen akademischen Partnern und der Zusammenführung der verschiedenen Forschungsaspekte zu erzielen hin zu effektiven, fairen und akzeptablen City-Mauten in einem Projekt mit dem Ziel, belastbare und verallgemeinerbare Erkenntnisse und Empfehlungen abzuleiten.

Work plan