Ausschnitt eines Glasdachs des LC Gebäude

Ersa2016

„Die Stadt als Lösung betrachten“
– 56. Kongress der ERSA in Wien

Der weltgrößte Fachkongress für Regionalwissenschaften –  der 56. Kongress der European Regional Science Association (ERSA) – ging am 26. August 2016 zu Ende. Unter dem Kongresstitel  „Cities & Regions: Smart, Sustainable, Inclusive?“  debattierten 850 TeilnehmerInnen aus 57 Ländern brandaktuelle Themen wie „Arbeitslosigkeit“, „Smart Cities“ und „nachhaltige Regionalentwicklung“.

„Nachhaltigkeit“ war aber nicht nur ein Konferenzthema sondern auch praktischer Leitfaden für die Organisation des Kongresses, der als „green meeting“  nach dem österreichischen Umweltzeichen zertifiziert wurde. Neben den wissenschaftlichen Vorträgen besuchten die TeilnehmerInnen in Exkursionen auch praktische Beispiele nachhaltiger Stadtentwicklung wie etwa die „Seestadt Aspern“ oder  „Magdas Hotel“, aber auch Orte wie die Lobau, in der sich Spannungen zwischen Stadtentwicklung und Naturschutz als Nutzungskonflikte konkretisieren.

Die Stadt wurde dabei aber stets als Teil der Lösung und nicht als Hindernis nachhaltiger Regionalentwicklung gesehen, wie etwa auch bei Edward Glaeser in seiner Eröffnungsrede zum Kongress: So hätte zwar Mahatma Gandhi in den Dörfern und nicht in den Städten die Grundlage für ein Leben in Freiheit und Unabhängigkeit gesehen. „In diesem Punkt aber hat dieser großartige Mensch geirrt!“, betonte Glaeser.  Durch das in den Städten konzentrierte Know How und die vielfältigen Interaktionen wäre es gerade hier am einfachsten möglich, die für soziale und ökologische Innovation nötigen Netzwerke herzustellen.

Auch um derartige Innovationen anzuregen wurden am Kongress herausragende Arbeiten mit Preisen honoriert. Der von der Europäischen Investmentbank mit 10.000 Euro dotierte EIB-ERSA Preis 2016 ging an Professor Bernard Fingleton von der Cambridge University. Die Jury  würdigte damit dessen wissenschaftliche Leistungen in theoretischer und empirischer Raumökonomie, von urbanen und regionalen bis hin zu nationalen und globalen Problemstellungen.

Die Stadt Lienz sponserte den "Epainos Preis" für Nachwuchswissenschafter. Dieses Jahr feiert außerdem die deutschsprachige Sektion der ERSA ihr 50-Jahr-Jubiläum, im Zuge dessen der von der Stadt Heidenheim gesponserte „August Lösch Preis“ am ERSA-Kongress vergeben wurde, benannt nach dem 1945 verstorbenen wichtigsten Regionalökonom im deutschsprachigen Raum.

Der 56. Kongress der European Regional Science Association wurde außerdem vom BMVIT, dem Vienna Convention Bureau, der TU Wien und anderen unterstützt. Organisiert hat ihn Dr. Gunther Maier (Institute of Multilevel Governance and Development an der Wirtschaftsuniversität Wien).

Fotos vom Kongress

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